Als die Jakobikirche in Lippstadt zu einem Veranstaltungsort für Musik umgewandelt wurde, fügte man einen modernen Anbau aus Glas und gekachelten Wänden hinzu, um Platz für eine Kasse mit Informationsstand zu schaffen. Davor befinden sich das Glockenspiel, eine Büste Martin Niemöllers und neuerdings der offene Bücherschrank.
»Martin Niemöller«
Da meine Sympathien für Martin Niemöller sich in Grenzen halten, gebe ich hier nur ein paar zusammenfassende Informationen zu ihm und verweise... weiterlesen
für Interessierte auf den ausführlichen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Niem%C3%B6ller
Martin Niemöller wurde am 14. Januar 1892 in Lippstadt geboren, später zog die Familie nach Wuppertal-Elberfeld, wo Niemöller auch sein Abitur machte. Nach einer Laufbahn als Offizier der Kaiserlichen Marine studierte er in Münster Evangelische Religion. Er vertrat rechtsradikale Ansichten und entwickelte sich immer mehr zum Antisemiten.
So ist es kein Wunder, das er zunächst Anhänger der Nationalsozialisten war, später aber schloss er sich dem Widerstand an und wurde in Sachsenhausen interniert, von wo aus er nach Dachau verlegt wurde. Nach dem Krieg engagierte er sich in Berlin gegen Wieder- und Atombewaffnung. Er starb am 6. März 1984 in Wiesbaden.
»Die Büste in Lippstadt«
Man hat sich wohl in den 90er Jahren entschlossen, die Büste Niemöllers aufzustellen. Wahrscheinlich wollte man damit einen der bekanntesten Söhne der Stadt ehren. Auch wird die Evangelische Kirche sich dafür stark gemacht haben. Zu dem Thema konnte ich aber nichts Konkretes finden.
Knud Knudsen ist der Bildhauer. Das Kunstwerk besteht aus zwei Teilen - einmal dem Bronzekopf, der wenn man von Fotos ausgeht ein sehr realistisches Abbild Niemöllers zeigt, und einer hohen, eckigen Steinstele mit Inschrift in Großbuchstaben.
Die Inschrift lautet: "Martin Niemöller *1892 Lippstadt +1984 Wiesbaden
Pfarrer der bekennenden Kirche 1937-1945 in nationalsozialistischer Haft
Kirchenpräsident der evang. Kirche in Hessen und Nassau
Präsident des Weltkirchenrats
»Knud Knudsen«
Knud Knudsen wurde am 16. Januar 1916 in Berlin geboren. Neben seinem Studium (1935 - 1941) von Kunstgeschichte und Zeitungswissenschaft machte er eine Ausbildung als Pressezeichner. Er arbeitete für den Christian Verlag in Berlin-Wilmersdorf und zog später mit nach Bad Nauheim um. Später arbeitete er als freier Bildhauer. Er hatte einen zweiten Wohnsitz mit Atelier auf Ibiza. Im März 1998 verstarb er in Bad Nauheim.[verkleinern]