Knapp 100 Jahre lang war die Steinkohle der “treibende Motor” der verschiedenen Industriezweige gewesen. Nicht nur bei der hiesigen Eisenbahn, sondern auch weiter im Revier, wo es zur weiteren Verarbeitung von Rohstoffen gedient wurden. Doch ohne menschliche Muskel ging es dabei leider nicht. Es war ein harter, dreckiger und wenig geachtete Arbeit gewesen.
Zwischen den Bergwerken und den jeweiligen Abnehmern waren “Handlanger” benötigt, die diese von A nach B transportiert haben. Es waren... weiterlesen
kräftige Burschen, die in ihren Körben die Kohle transportiert haben. Diese Skulptur soll daran erinnern.
Dieser Kohleträger ist uns hinter dem Mindener Bahnhof aufgefallen, als wir einen Weg in die Innenstadt gesucht haben. Sie kann man neben der dortigen Bushaltestelle finden. Die übermannshohe Figur wurde neben einem kurzem Gleisstrang platziert, der ins nichts führt. Wenige Kohlenbrocken wurden stillvertretend hingelegt, damit der Zusammenhang mit dem dargestellten klar sein wird.
Die Industrie in Minden und anderswo konnte gedeihen, nur mit Hilfe solcher Männer, die mit einfachsten Hilfsmitteln ausgestattet ihr tägliches Brot damit sich verdient haben. Die einfache Kleidung zeugt davon, dass keine Reichtümer damit zu erzielen waren, doch da jeder Kohle brauchte (zum kochen, heizen), hatte so ein Mann sicherlich sein Auskommen gehabt.
Das einzige, was an einen Handwerker erinnert ist die Schürze, die vor dem Leib umgebunden wurde, die ich aber (wegen des Gegenlichts) nur so ablichten konnte. Die Hände an den Gurten des Tregegestells lassen vermuten, dass diese gerade beladen wurde um sie zum nächsten Kunden weiter zu transportieren. Die ernste Mine lässt vermuten, dass es sich um eine schweißtreibende Arbeit handelt.
Die einfache Kleidung bestehend aus einer Mütze, (vermutlich mit Hemd darunter und Halstuch), Jacke, sowie eine robuste Hose, lassen eine genaue Zeitliche einordung zu. Wahrscheinlich kann es ab dem spätem 19. Jahrhundert sein. Schade nur, dass Schmierfinken ihre Spuren hinterlassen mussten :-(, die auch so obszön sein müssen, wie man es sehen kann!
Der einzige Hinweis, der vor Ort zu finden ist, ist die leicht verwitterte Tafel dahinter, die neben der angedeuteten Gleisanlage angebracht worden ist. Sie schweigt sich völlig darüber aus, wer es hergestellt hatte. Trotz aller Bemühungen konnte ich dies auch mit der Zeit nicht herausfinden können.
Für die beiden Unzulänglichkeiten ziehe ich dennoch nur ein Stern ab, trotzdem dass dieser Kohlenträger zu unseren Favoriten zählt, den man sich anschauen sollte, wenn man schon am Bahnhof sein sollte![verkleinern]