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Neueste Bewertungen für Mühlberg / Elbe im Bereich Familie & Soziales

  1. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Wenn man „Frauenkirche“ hört oder liest, denkt man wohl zuerst an Dresden. Aber auch andere Orte haben eine Frauenkirche – zum Beispiel die Stadt Mühlberg an der Elbe (ca. 110 km südlich von Berlin) im Südwesten Brandenburgs an der Grenze zu Sachsen.
    Und „Frauenkirche“ ist auch nur umgangssprachlich, denn korrekt heißt sie Stadtpfarrkirche „Unser lieben Frauen“ am Neustädtischen Markt und ist der heiligen Jungfrau Maria (Mutter von Jesus) gewidmet.

    Mühlberg, errichtet an einem Elbübergang, wurde erstmals 1230 urkundlich erwähnt und war, wie damals Berlin und Cölln, eine Doppelstadt – bestehend aus Altstadt und Neustadt mit je einem Rathaus und einer Stadtkirche. Erst 1346 wurden Neustadt und Altstadt zu einer Stadt zusammengelegt.

    Die neustädtische Kirche wurde im 13. Jahrhundert am Neustädtischen Markt neben dem Rathaus, nur ca. 100 m nördlich von der Alten Elbe und dem heutigen Elbedeich entfernt, errichtet.
    1430 besetzten Hussiten Mühlberg, plünderten und brandschatzten die Stadt. Die Kirche wurde von ihnen angezündet und brannte völlig nieder.
    Erst ab 1487 begann man mit dem Bau der heutigen Kirche, die 1525 geweiht wurde.
    Finanziell und materiell wurde der Neubau durch Hans Birke von der Duba (um 1450? - 1520), zu dessen Herrschaft die Stadt damals gehörte, großzügig unterstützt. Duba und seine Frau Agnes (um1450? - 1527) wurden als Kirchenstifter auch in der Kirche begraben.

    Im Zuge der Reformation im Kurfürstentum Sachsen, zu dem Mühlberg damals gehörte, wurde kurze Zeit später aus der katholischen eine evangelische Stadtpfarrkirche.
    1535 brannte auch die neue Kirche aus, wurde aber bis 1537 wiederaufgebaut und erweitert. 1691 erhöhte man den Kirchturm auf die heutige Höhe und schloss ihn mit der heutigen Haube und Laterne ab.
    Für nächsten über 300 Jahre sind keine großen baulichen Veränderungen überliefert. Allerdings wurde das Innere im 19. Jahrhundert im damaligen Zeitgeschmack ausgemalt.
    Von 1900 bis 1901 wurde die Kirche saniert und um die seitlichen Strebepfeiler sowie 2 Kapellen erweitert.
    Von 1991 bis 1993 erfolgte eine weitere umfassende Sicherung, Sanierung und Restaurierung des über 400 Jahre alten Bauwerks.

    Da die Frauenkirche bei meinem Besuch geschlossen war blieb nur ein Gang um das Bauwerk, das mit seinem Turm den Neustädtischen Teil Mühlbergs beherrscht. Es gibt das Hauptportal mit dem Wappen der böhmische Adelsfamilie Birke von der Duba, zu deren Herrschaft Mühlberg lange Zeit gehörte, sowie weitere spätmittelalterliche Seitenportale.
    An der Nordaußenwand sind einige historische Grabsteine eingelassen, die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, aber stark beschädigt und verwittert sind. Die Inschriften sind im Laufe der Zeit de facto unleserlich geworden.

    Da, wie erwähnt, die Kirche verschlossen war, kann ich zur Innenausstattung nichts schreiben.

    geschrieben für:

    evangelische Kirche in Mühlberg an der Elbe

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    Ausgeblendete 6 Kommentare anzeigen
    ubier Kollegialer Gruß vom Freiburger Frauenmünster an die Mühlberger Frauenkirche!

    bestätigt durch Community

    1.