In Ermangelung eines zentralen Dorfplatzes oder Angers steht das preußisch-deutsche Kriegerdenkmal des 1285 erstmals als Besitz des Zisterzienser-Klosters Zinna erwähnten Straßendorfs Frankenförde (ca. 35 km südwestlich von Berlin) vor Kirchhof und Dorfkirche.
Die Inschrift an der der Kirche zugewandten Seite des 3-stufigen Denkmalobelisken verrät mit der Widmung auch das Einweihungsjahr:
„Gott zur Ehre!
Den Gefallenen zum Gedächtnis!
Den Hinterbliebenen zum Trost!
Dem nachkomenden... weiterlesen
Geschlecht zur Mahnung!
1883“
Genutzt hat die Mahnung nichts. Gedacht wird den Frankenfördenern Gefallenen aus gleich 4 Kriegen:
1 Gefreiter im Deutschen Krieg von 1866
1 Musketier im Deutsch-französichen Krieg von 1870/71
3 Musketiere und 1 Schütze im 1. Weltkrieg 1914-1918
9 Dorfbewohner im 2. Weltkrieg 1939-1945
Errichtet wurde das Denkmal als preußisches Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870/71
Ab 1914 kamen dann die Namen der Toten des 1. Weltkriegs hinzu.
Nach 1945 durfte das Denkmal in der DDR zwar stehenbleiben, aber den Toten des 2. Weltkriegs konnte erst nach 1990 gedacht werden. Denkmalmäßiges Totengedenken an die deutschen Gefallenen dieses Krieges war in der DDR nicht opportun und somit unwillkommen.
Nach 1990 wurde das Denkmal restauriert und um eine schlichte Tafel mit den Namen der Gefallenen des 2. Weltkriegs ergänzt.
Die Namen der Toten der anderen 3 Kriege sind in den Stein gemeißelt.
Neben den Namen sind auch Geburtstag, Dienstgrad, Regiment sowie Todestag und Todesort vermerkt.
Bis auf ein Eisernes Kreuz auf der Straßenseite und einen Trauerkranz auf der Kirchenseite ist das Denkmal schmucklos.
Fazit: Beispiel für ein Kriegerdenkmal aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und schlichtes Gedenken an die Toten, die die Kriege in 80 Jahren von Frankenförde forderten.[verkleinern]