Seit Jahrhunderten ist der hohe Dom, der unter anderem dem Hl. Liborius geweiht ist, ein Wahrzeichen, das auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann. Mehr oder weniger jeder Würdenträger hat seine Spuren hier hinterlassen, auch wenn nicht alles bis heute Bestand hatte.
Das was heute, nicht nur von Wissenschaftlern, die irgendwelche Ausgrabungen durchführen, gesehen werden kann, geht vor allem auf das 11. Jahrhundert zurück, auch wenn Quellen schon in die Zeit Karls des Großen verweisen,... weiterlesen
diese Spuren sind nur im Untergrund zu finden.
Als Besucher gelangt man rein, indem man die „Paradiespforte“ mit den vielen Heiligen, die man über dem Eingang sehen kann, hinter sich lässt. Hier ist der Hinweis angebracht, dass der Höhenunterschied zwischen dem Vorplatz und dem besagten Portal schon erheblich ist. Ob es einen separaten Eingang für Rollifahrer gibt, kann ich nicht mehr sagen, denn unser Besuch liegt einige Jahre zurück!
Ein Highlight des Doms kennt wahrscheinlich jeder, der sich mit seiner Geschichte und deren Besonderheiten auseinandergesetzt hatte! Hinzu kommt, dass es, soweit man einen Beitrag im Netz / Funk / Fernsehen (oder sonstigen Medien) präsentiert bekommt, in dem es im weitesten Sinne um die Domstadt Paderborn geht, kommt man nicht umhin über die Hasen zu sprächen. Da kann sich der nicht eingeweihte fragen, wieso das, was haben sie in einer Kirche verloren, womöglich auch noch lebendig?! Nichts der Gleichen ist hier der Fall, denn es ist eine besondere Darstellung gemeint und zwar das berühmte "Dreihasenfenster", das Seitlich des Chores zu finden ist. Der Weg dahin ist bestens ausgeschildert, doch der zieht sich längs der ganzen Kirche.
Die Darstellung geht auf dieses Vers zurück: „Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei“. Dabei sind drei Hasen so angeordnet, dass zwar jeder Hase zwei Ohren hat, auf dem Motiv aber insgesamt nur drei Ohren dargestellt sind… Das soll einen komplizierten theologischen Sachverhalt versinnbildlichen, doch der Hintergrund ist an dieser Stelle nebensächlich.
Wenn man dorthin gelangt ist, soll man ein wenig verweilen und sich an dem Wasserspiel des Brunnens erfreuen, wenn er in Betrieb sein sollte, nicht so wie bei unserem Besuch ohne dieses Element auskommen musste.
Hier in diesem kleinen Garten kann man schon verweilen, denn es ist eine kleine Oase, die auch an die hiesigen Priester erinnert, zum Teil mit sehr auffällig gestalteten Grabmahlen, die drinnen (jedoch aus vergangenen Jahrhunderten) zu bewundern sind.
An beiden Seiten des Hauptschiffs hat fast jeder der adeligen Geistlichen ließ ein sichtbares Vermächtnis an die Nachwelt hinterlassen, jedes ist schon als einzigartig zu bezeichnen, nicht nur künstlerisch, sondern auch sichtbares Zeichen der privilegierten Stellung, die die jeweiligen Herrscher inne gehabt hatten.
In jeder der zahlreichen Kapellen, Epitaphe oder sonstigen Figuren wurden kostbare Materialien verwendet, die auch noch heute ihren Preis besitzen: Marmor, Gold und andere. Das was hier nicht gezeigt werden kann, kann man im Diözesanmuseum (Beitrag folgt noch) bewundern. Wenn man sich diese Sachen betrachtet, könnte man meinen, dass jeder von ihnen den Vorgänger übertrumpfen wollte, doch wenigstens erfreut sich das Auge der Schönheit, die hier zu sehen ist!
Jeder einzelne ist schon beachtlich, doch wenn ich recht bedenke das von dem Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg ist an Fülle und Monumentalität kaum zu überbieten! Der Auftraggeber selbst ist kniend zwischen zwei Putten abgebildet, vor ihm die Mitra (Bischofshut). Es handelt sich um eine Arbeit des Bildhauers Heinrich Gröninger, der es von 1616 bis 1622 schuf. In dem Dreistufigen Aufbau sind nicht nur Heilige und Propheten zu finden, sondern auch allegorische Verweise auf das Geschlecht und die damalige Zeit zu finden.
Mit seinen fast 18 Metern kann man es nicht übersehen, leider ist es in dieser Ecke des Doms schon sehr dunkel und die Fotos darf man nur ohne Blitzlicht machen. Aus diesem Grund sind sie ein wenig dunkel geraten.
Ich könnte noch so viel darüber schreiben, doch da lasse ich genug „Material“ für weitere Bewertungen übrig, denn es soll eine Anregung sein, schon Aufgrund der Länge, die es jetzt erreicht hatte. Der Paderborner Dom ist wirklich eine Reise wert, schon alleine wegen der erwähnten Sachen aber auch um zu erkunden, welche Fülle an Details hier zu entdecken gibt. Mein Fazit: auf jeden Fall hin, wenn es sich die Möglichkeit ergibt![verkleinern]