Witzig war unser Ausflug, denn er war eigentlich ganz anders geplant. Aber wir hatten Urlaub und so war es auch egal, wie der Tag nun weiter ging. So fuhren wir also mit unseren gemieteten Rädern von Baabe aus, bis zum Bollwerk und dann ließen wir uns mit der kleinsten Ruderfähre übersetzen. Allein das ist schon ein kleines Abenteuer. In Moritzdorf angekommen, radelten wir weiter durch das kleine schöne Fischerdorf. Ein Fischbrötchen musste natürlich noch sein und dann wieder weiter. Einfach... weiterlesen
den Plattenweg entlang, rechts den Blick auf den Selliner See, bis hin nach Altensien.
Altensien ist ein kleines Dorf, ebebfalls direkt am Selliner See gelegen. Sehr sehenswert ist hier der "Zuckerhut". Es ist ein typisches niederdeutsches Hallenhaus aus dem 13.-15.Jahrhundert und ist noch sehr gut erhalten. Es diente als Wohn-Stall-Haus der Fischer und Bauern. Man nennt es auch "Einhaus", da in diesem Haus, Wohnung, Stallraum und Erntelager in dem einen Hauskörper zusammengefasst sind. Bis zum Niedergang im 19.Jahrhundert, war im Norden Deutschlands diese ländlich bäuerliche Hausform sehr verbreitet.
Auch die Drei-Seiten-Höfe aus dem 19.Jahrhundert mit Wohnhaus, Scheune und Nebengebäude sind hier noch zu finden. Altensien ist durch die querstehenden, in Backstein-oder Fachwerkbauweise errichteten, mit Schilfrohr gedeckten Wohnhäuser und die Kübbungsdielenscheunen geprägt.
Neben dem Reiterhof in Altensien steht seit 2006, eine neuaufgebaute Schrotmühle, genauer gesagt eine Bockwindmühle. Eine Ausstellung im Gerätehaus der Mühle, informiert über Vorkommen, Funktion und Geschichte, von den einst zahlreichen Mühlen der Region.
Pfingstmontag, dem Mühlentag in Mecklenburg-Vorpommern, bis Mitte September wird donnerstags ab 14.00 Uhr, nach alten pommerschen Rezepten an der Altensiener Mühle in einem Holzbackofen schmackhaftes Brot für Gäste und Besucher gebacken. Es kann hier vor Ort verkostet werden oder man läßt es sich einpacken für zuhause. Gebacken wird hier vom Bäckermeister Otto Ehrke aus Sellin. Er erzählt und erklärt auch sein Handwerk.
Interessant ist auch, das der Selliner Ortschronist Gerhard Parchow, dazu alte „Mühlengeschichten“ erzählt und „wenn der Wind geht“, wird die Mühle auch in Betrieb genommen. Das alles hängt jedoch immer vom Wetter ab, und ab und an, fällt das Brotbacken auch mal aus, daher muss man sich vorher immer mal erkundigen.
Wenn man dann hier einen wunderschönen Tag verlebt hat, dann gehts mit dem Rad einfach weiter Richtung Sellin. Dann den Radweg, wieder direkt am Selliner See entlang bist nach Baabe. Es ist ein wunderschöner Ausflug, nicht allzu anstrengend, aber mit vielen Erlebnissen und wunderschöner Aussicht![verkleinern]