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Das Hamburg Dungeon - Besucht im Spätsommer 2008.
Wir waren als Familie dort, zwei Erwachsene und zwei Kinder. Unsere beiden waren zu dem Zeitpunkt erst 7 und 8 Jahre alt, aber beide wollten unbedingt rein, seit sie einen Werbeprospekt darüber gesehen hatten. Der Kleine ist zudem körperlich noch sehr klein, niemand nimmt ihm die 7 Jahre ab, daher gab es auch starke Bedenken des Personals. Aber sie haben sie durchgesetzt, also ging es los. Bereut haben wir es nicht, die Kinder auch nicht, Für sie war es interessant, vielleicht aufregend, aber zu keiner Zeit wirklich gruselig, die beiden haben sich alles angesehen und mir dann immer erzählt, wie welcher Specialeffekt wohl funktionieren könnte oder was da jetzt so “geleuchtet” hat. Eine Gruppe jugendlicher Mädchen hat die beiden sogar sehr amüsiert (uns auch), weil alle ständig geschrien haben. Das hat es für den Rest der Gruppe lustig gemacht.
Unser Besuch war an einem Freitag Nachmittag, die Wartezeit draußen war schon gut 90 Minuten, drinnen nochmal 30 Minuten, bis wir endlich im “Fahrstuhl des Grauens” standen. Also vergesst auf KEINEN Fall, vorzubestellen (geht auch Online), dann geht ihr den verkürzten Weg, direkt rein zur Kasse. Die Kinder waren noch genervter als wir, bevor es dann endlich los ging.
Die Kasse… einen Preis von fast 20 Euro pro Person finde ich sehr heftig, auf jeden Fall lohnt sich eine Vergünstigungskarte (2 Seelen zum Preis von Einer), die es in Hamburg an vielen Orten, z.B. dem Miniatur-Wunderland gleich nebenan) gibt.
Für das Foto am Eingang sollte man unbedingt posieren (und mitschreien), dazu komme ich später noch. Im Dungeon selbst ist das Fotografieren verboten, also überlegt euch, ob ihr vielleicht ein Programmbuch mit Bildern kauft. Dieses gibt es übrigens auch nur an der Kasse, später ist keine Gelegenheit mehr dazu (schade eigentlich, da ich ungern sowas die ganze Zeit rumtrage und lieber am Schluss kaufen würde).
Das Programm an sich besteht darin, dass man in einer größeren Gruppe von Raum zu Raum geführt wird, sich dort ein Szenario ansieht und teilweise mit einbezogen wird (unser “Kleiner” war z.B. bei der Rettung Störtebeckers der “Fiete” und durfte mit der Schauspielerin vorlaufen). Am Schluss eine kurze Fahrt auf dem Wasser (die Flut) und der Sturz in die Hölle für alle zum Tode verurteilten. Hier ist das Problem mit unserem Kleinen aufgetaucht: er hatte nicht die vorgeschriebene Mindestgröße und wurde deshalb mit mir zusammen begnadigt. Das hat ihn so sauer gemacht, dass er sich heulend auf den Boden geworfen hat (und alle haben gedacht, er hätte Angst gehabt). Naja, ein Hinweis darauf am Eingang hätte viel Ärger erspart.
Am Ausgang erwartete uns dann ein Blick auf das am Eingang gemachte Foto (welches wir als Erinnerung auch gekauft haben, einmal als Schlüsselanhänger für die Kinder und etwas größer für uns).
Direkt hinter dem Ausgang ist ein kleiner Gastraum, in dem man einfache Dinge essen kann, z.B. Bratwurst, Schnitzel oder Schollenfilet mit Pommes oder Kartoffelsalat. Bratwurst ist ok, Schnitzel auch. Den Fisch möchte ich dort nie wieder essen, er schmeckte alt und eindeutig eingefroren und dann fritiert (mieser als Fischstäbchen). Die Preise dort sind normal für ein angeschlossenes Lokal, aber höher als am nächstgelegenen Imbiss (und das Essen ist keinesfalls besser).
Mein Fazit: Zu lange Wartezeit ohne Voranmeldung (keine Ahnung wie man das wirklich ändern könnte), insgesamt recht teures Vergnügen. Über die Geschichte lernt man nur wenig, eben nur in groben Zügen (grade interessierten Kindern muss man hinterher viel dazu erzählen und erklären, unsere sind da sehr wissbegierig). Aber die Schauspieler sind wirklich super, machen ihre Sache mehr als gut und verstehen es, die Leute zu unterhalten.
Wer Horror möchte, ist mit einer Fahrt in einer Geisterbahn und einem entsprechenden Film aus der Videothek besser bedient. Wer Geschichte lernen möchte, sollte das Museum für Hamburgische Geschichte bevorzugen. Wer einen Sturz in die Hölle will, der ist mit einer Fahrt im Free-Fall-Tower auf dem Dom oder in einem Freizeitpark sehr viel besser bedient. Wer Kreislaufprobleme hat und nicht lange stehen bzw. laufen kann, sollte vor allem wegen der Wartezeit auf’s Dungeon verzichten. Wer aber für 20 Euro interessante und vergnügliche 90 Minuten mit schauspielerischen Einlagen und kleineren Überraschungen sucht (und sich vom Rest nicht abschrecken lässt), der wird im Hamburg Dungeon fündig.
2.