Auch im überwiegend protestantischen Brandenburg gibt es katholische Kirchen, z.T. sogar recht große.
Eine ist die Herz-Jesu-Kirche in der Stadt Bernau (7 km nordöstlich von Berlin).
Nachdem die 1853 erbaute St.-Bonifazius-Kapelle der katholischen Kirchengemeinde abgebrannt war, wurde ein Kirchenneubau notwendig.
1907 begann der Bau der einschiffigen Hallenkirche mit 66 m hohem Turm im Stil norddeutscher Neobacksteingotik am südöstlichen Rand der Bernauer Altstadt nach Plänen des Berliner... weiterlesen
Architekten Paul Ueberholz (1867-?).
Bereits nach einem Jahr war die Pfarrkirche fertiggestellt und wurde vom Fürstbischof des Bistums Breslau (heute Wroclaw in Polen), Georg Kardinal v. Kopp (1837-1914) feierlich dem „Heiligsten Herzen Jesu“ als „Herz-Jesu-Kirche“ geweiht.
Für nächsten Jahrzehnte ist nichts weiter vermeldet. Auch den 2. Weltkrieg scheint die Kirche unbeschadet überstanden zu haben.
Erst 1966 wurde der Innenraum der Herz-Jesu-Kirche, die heute zum Erzbistum Berlin gehört, nach Plänen des bildenden Künstlers Gottfried Zawadski (1922-2016) neu gestaltet.
Im Rahmen dieser Neugestaltung erhielt die Kirche auch einen neuen Hauptaltar.
Im Jahr 1977 wurde die Herz-Jesu-Kirche in der DDR unter Denkmalschutz gestellt.
2007 erfolgte eine Renovierung des Innenraumes.
Eindrucksvoll ist das große Mosaik über dem Hauptportal mit dem segnenden Herz-Jesu-Christus.
Das Mosaik verweist auf den Namen der Kirche und darauf, dass Bernau seit 1869 katholischer Wallfahrtsort ist – zunächst mit der St.-Bonifatius-Kapelle und seit 1907 mit der Herz-Jesu-Kirche.
Bei meinem Besuch war nur ein Blick ins Kirchenschiff mit dem Hauptaltar und die Glasfenster darüber durch die Glasfront vom Vorraum aus möglich.[verkleinern]