Ein einfaches "gut" oder "schlecht!" fällt mir beim Van der Valk-Resort in Linstow sehr schwer und es würde der Anlage auch nicht gerecht werden. Für ein faires Urteil muss man einige Dinge trennen.
Zunächst zur Anlage. Das Resort besteht aus einem Hauptgebäude mit klassischen Hotelzimmern und drei ringförmig angeordneten Ferienhaussiedlungen. Im Hauptgebäude finden sich die meisten Freizeiteinrichtungen - Erlebnisbad, Sauna und Spa-Bereich, Internet-Café, Ladenpassage, Indoor-Spielplatz... weiterlesen usw. - sowie die Restaurants. In den Ferienhausbereichen gibt es darüber hinaus noch einen Fußball- und Tennisplätze, eine Mini-Golf-Anlage, einen großen Spielplatz, Trampolins, einen Streichelzoo und eine Reitanlage. Kurzum: Freizeiteinrichtungen gibt es reichlich Insbesondere das Schwimmbad und der Indoor-Spielplatz sind bei unserer Tochter sehr gut angekommen. Das Erlebnisbad hat gleich eine Handvoll toller Rutschen zu bieten. Das Wasser allerdings hätte ein paar Grad wärmer sein können.
Neben den festen Einrichtungen werden wechselnde Animationsangebote unterbreitet, z.B. ein Entdeckertag für Kinder, eine Fackelwanderung oder Mini-Disco. Das ist erst einmal sehr löblich, doch haben uns die von ausprobierten Aktivitäten nicht überzeugt. Beim Sporttag (Spielen auf dem Spielplatz) hat unsere Tochter schnell die Lust verloren, was einerseits an der geringen Beteiligung lag (wofür das Personal nichts kann) zum anderen aber auch an der eher lahmen Betreuung durch das Personal. Tiefpunkt war dann die Mini-Disco, bei der der Betreuer offenbar alkoholisiert ein absolute wirre Vorstellung ablieferte, die dazu angetan war, einige der Kinder eher zu verschrecken als zu animieren.
Die Vielzahl und der Zustand der Anlagen waren aber summa summarum auf jeden Fall ein Pluspunkt und auch der Grund, warum wir uns Anfang Januar für diese Anlage entschieden haben. Aber Achtung: Je nach Buchung, sind die Einrichtungen kostenpflichtig, so dass sich schnell noch ein zusätzlicher Batzen auf die Rechnung schleicht.
Apropros Rechnung. Die Preise für Getränke auf dem Gelände waren absolut in Ordnung. Ein Kaffee wurde mit etwa 2,50 € berechnet, Getränke wie Säfte und Schorlen ebenfalls. Ein Stück Kuchen mit etwa 2 €. Ebenfalls positiv aufgefallen ist uns das höfliche Personal.
Kommen wir zu den weniger erfreulichen Erfahrungen.
Die Ausstattung unseres Ferienhauses lässt sich nicht direkt als schlecht bezeichnen, war aber bestenfalls funktional und zweckmäßig. Im Vergleich mit anderen Ferienhäusern, die wir in der Vergangenheit gebucht haben, fiel die Ausstattung und Einrichtung deutlich ab. Das Ferienhaus war sehr hellhörig, so dass man auch die direkten Nachbarn gut hören konnte, die Küche war spartanisch eingerichtet und hatte gerade einmal zwei Kochplatten. Nicht so schlimm, könnte man meinen, denn wir hatten ja Halbpension. Doch genau da lag der Hase im Pfeffer. Denn das Essen war aus unserer Sicht der größte Kritikpunkt.
Die Restaurants im Hauptgebäude sind um eine zentrale "Plaza" angeordnet, in der es zum Abendessen so schummrig war, dass man Mühe hatte, das Essen auf dem Teller zu finden. Während unseres Aufenthalts hattenvon den um die Plaza liegenden Restaurants das Asiatische und das Italienische mit länderspezifischen Büffets geöffnet. Dazu gab es ein separates Kinderbüffet direkt auf der Plaza. Doch gab es in den vier Tagen, die wir im Resort waren, gab es bei den Büffets kaum Variationen, d.h. die Speisenauswahl blieb weitestgehend gleich. Zudem war die Auswahl für Vegetarier bescheiden. Teilweise war es so, dass man die Wahl hatte aus trockenem Reis oder Nudeln als Hauptmahlzeit. Oder man blieb gleich beim Salat. Immerhin der war in Ordnung.
Von den angebotenen Speisen waren die meisten - das konnte man auf einen Blick sehen - direkt aus Beuteln, Dosen oder Tüten auf das Büffet gewandert, so zum Beispiel bei den Frühlingsrollen, Curry-Ecken und den Dosen-Ravioli auf dem Kinderbüffet.
Bei der Zusammenstellung der Speisen für die Themen-Büffets wurden die Begriffsbestimmungen für italienische bzw. asiatische Küche derart weit gefasst, dass in Sauce ersäufter Seelachs, Putengeschnetzeltes und andere Gaumenfreuden den Weg nach Italien fanden. Geschmacklich konnten uns nur die wenigsten Speisen zufrieden stellen.
Beim Frühstück sah es kaum besser aus. Jeden Tag die exakt gleiche Auswahl an Speisen und allein der lauwarme Kaffee und die "Tankstellen-Brötchen" treiben mir die Tränen in die Augen.
Das ist schon traurig, wenn man bedenkt, dass der Tagessatz für die HP 28 € beträgt. Dafür hätte ich auch anständig essen gehen können. Aber da in der näheren Umgebung ohnehin keine Restaurants angesiedelt sind, ist man in gewisser Weise ohnehin auf Gedeih und Verderb dem ausgeliefert, was das Küchenpersonal zaubert.
Nun muss ich anmerken, dass wir in punkto Essen pingelig sind und Wert auf gute Küche legen. Jemand, der hier zu Abstrichen bereit ist und der vor allem nicht auf vegetarische Ernährung setzt, wird die Kritik in diesem Ausmaß nicht teilen. Für uns war es aber Grund genug, gehörigen Frust zu schieben.
Als Gesamtfazit würde ich daher die Einrichtung als solches empfehlen, wenn es darum geht, dass man mit Kindern eine wetterfeste Anlage mit genügend Angeboten zum Spielen und Toben sucht. Verreisenden ohne Kindern würde ich die Einrichtung nicht so ohne weiteres ans Herz legen, da der Erholungsfaktor angesichts der großen Schar Kinder eingeschränkt sein könnte.[verkleinern]