Ein CD Funker aus Bremen führte mich 1977 das erste Mal nach Dötlingen, ein Vorzeigedorf in der Wildeshauser Geest, Naturpark südöstlich von Bremen. 6090 Einwohner wohnen in der Ortschaft, Gemeinde Dötlingen hat das Rathaus in Neerstedt. Rund um Dötlingen befinden sich über 30 Großsteingräber aus der Jungsteinzeit (etwa 4.000 – 1.800 v. Chr.). Auf dem Weg des gekennzeichneten Wanderweges Huntepadd kommt man direkt an einem vorbei. In ihrer jetzigen Form existiert die Gemeinde Dötlingen seit... weiterlesen 1933. In der Zeit des Nationalsozialismus ernannten die Nationalsozialisten Dötlingen 1936 zum „Reichsmusterdorf“. Neben Worpswede war Dötlingen auch ein Künstlerdorf, der Lopshof wurde 1912 vom Maler August Kaufhold (1884-1955) errichtet, diente Künstlern als Domizil. Untergebracht war dort auch die Dötlinger Dorfschule, nach dem Zweiten Weltkrieg Unterkunft für Vertriebene und Flüchtlinge und danach ein Schullandheim, 2005 erwarb der Lopshof-Verein und die Norle gemeinnützige GmbH das Gebäude.
Seit 1985 ist dieser wunderschöne Wanderweg oft bei uns im Programm.
Parken wir an der schönen alten Kirche St. Firminus, und laufen dann runter zum Püttenhaus und steigen danach hoch zum Gierenberg. Der Gierenberg mit 33 Metern ü. NN ist er kein Berg, sondern ein Abhang vom früheren breiten Huntefluss. Bei klarer Sicht bietet er einen malerischen Ausblick über das Huntetal bis nach Rom, erklärte uns der Wanderführer bei der jährlichen Tour. So ist auch der Name "Gierenberg" erstanden, gieren heißt so viel wie schauen, sehen, weit über die Landschaft blicken.
Das mit Rom war eher ein Witz, im dritten Reich hat man oben mit dem Findling ein Denkmal an die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten errichtet. Dass eingemeißeltes Hakenkreuz auf dem Stein wurde nach dem Ende der Schreckensherrschaft entfernt.
Nach dem Abstieg kommt man unten am Lopshof der Norle gemeinnützige GmbH der heraus.
Dann geht man weiter auf dem Huntepadd evtl. auf dem Bohlenweg des Feuchtbiotops und Lehrpfad weiter bis zur ersten Huntebrücke. Je nach Wetterlage führt sie mehr oder weniger Wasser, etwas Sandstrand lädt zum Baden ein. Nach weiteren hundert Metern geht es wieder aufwärts, und man erreicht das Gelände mit der Glaner Braut. Die am Westufer der Hunte errichtete „Glaner Braut“ ist ein schönes Ausflugsziel in dem mit Heide bedeckten Naturschutzgebiet. Große Infotafeln informieren die Wanderer über die Zeit der vier Großsteingräber, die aber meistens nicht mehr im Originalzustand sind, die Dachsteine sind nicht mehr vorhanden.
Dann folgt ein bewaldetes Stück bis zum Parkplatz der Glaner Braut, dort wieder runter zur Huntebrücke.
Nur etwas weiter hinter der Brücke ein schöner Rastplatz mit weiteren Informationen. Im Anschluss ein Kästchen am Weg, wo man christliche Tagessprüche entnehmen kann. Links dann die Kuhweide und dann muss man sich entscheiden, links der kürzeste Weg zurück in den Ort, rechts die Möglichkeit unten oder oben an der Hunte zu laufen. Wir wechseln jedes Mal die Strecke. Wenn man oben läuft fällt der Blick auf das 1934 gegründete Schullandheim, und nicht viel weiter ist man wieder an der Kirche St. Firminus aus dem 12. Jahrhundert, verlässlich geöffnet und sehenswert.
Der Huntepadd auf der von mir beschriebenen Route dauert ca. eine Stunde, im Ort Dötlingen gibt es mehrere Möglichkeiten, sich mit Kaffee und Kuchen, üppigen Mittagstischen und Snacks zu ernähren.[verkleinern]