Kurzbewertung: schön Höhle und eine hervorragende Höhlenführung!
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Der Ursprung der Aggertalhöhle liegt ca. 350 Millionen Jahre zurück. Korallen- und Fossilienreste sowie Aragonit-Kristalle können in der weitläufigen, 1071 m langen, aber für Touristen nur auf ca. 270 Metern begehbaren Höhle bewundert werden. Bei konstant 6 -8 Grad ist es recht frisch in der Höhle, der Boden ist feucht bis schlammig-glitschig und man ist gut beraten, sowohl festes Schuhwerk als auch eine Jacke... weiterlesen
anzuziehen.
Wir betreten an einem Sonntagnachmittag um 14 Uhr im Rahmen einer „Führung mit musikalischem Ausklang“ die Höhle, zahlen 4 € Eintritt plus 30 Cent GEMA-Gebühr für die Musik.
In der Höhle ist es kühl, feucht und je weiter wir vordringen desto häufiger sehen wir kleine Fledermäuse in atemberaubenden Tempo durch die Höhle sausen. Die Höhlenführerin versteht es hervorragend für jedermann verständlich die Informationen zur Höhle zu vermitteln. Kleine Anekdoten und mystische Geschichten ziehen insbesondere die Kinder, die an der Führung beteiligt sind, in ihren Bann.
An dieser Stelle möchte ich lobend erwähnen, dass ich noch nie eine so freundliche und humorvolle Höhlenführerin erlebt habe, - und ich habe schon viele Höhlen besichtig! Wir folgen ihr, die mit einem völlig verdreckten roten Schutzanzug, hohen Stiefeln, Schutzhelm mit Stirnlampe und großer Taschenlampe ausgerüstet ist, durch die Gänge der Höhle, quetschen uns auch durch einen 30 cm schmalen, aber etliche Meter langen Gang – und erfahren hinterher, dass es mal einen mutigen bis neugierigen, aber fülligen Pastor gegeben habe, der dort steckengeblieben sei und nur dank Schmierseife und einem starken Seil wieder ans Tageslicht gebracht werden konnte.
Wer unter Platzangst leidet oder nicht zu den schlanken Menschen gehört, sollte auf keinen Fall durch den Gang gehen! Man muss sich teilweise auch seitwärts durch den Gang quetschen und selbst, wenn man selber locker durchpasst, so geht es eventuell nicht voran, weil jemand vor einem in Panik verfällt oder steckenbleibt, da er/sie die eigene Leibesfülle falsch eingeschätzt hat!
Aber die Höhlenführerin weist vor Betreten des Gangs auf die Enge und mögliche Probleme hin, es wird also niemand dazu gezwungen, dort durchgehen zu müssen.
Der Höhepunkt der Führung: die Höhlenführerin löscht in einer großen Halle das Licht, wir stehen komplett im Dunkeln, tiefschwarze Nacht sozusagen. Dann ertönt Musik, Antonín Dvoáks „Aus der neuen Welt“, und wer die Musik kennt, weiß, wie sie die Sinne berührt, da ist Gänsehaut angesagt.
Dann schaltet sie die Stirnlampe ihres Schutzhelmes an und beginnt die Höhle zu erklimmen, genauso wie es ein Höhlenforscher machen würde, der eine neu entdeckte Höhle das erste Mal inspiziert, mit langsamen, gut gesetzten Schritten, immer in alle Richtungen leuchtend…
Nun, nach einer Stunde Führung verlassen wir die Höhle, mir kam es vor, als seien es nur 15 Minuten gewesen, so schnell ist die Zeit vergangen, keine Minute langweilig, spannend bis zum Schluss.
Ich kann nur jedem empfehlen, der Höhle mal einen Besuch abzustatten und sich die website anzusehen, was es dort noch so zu erleben gibt, z.B. Kindergeburtstag in der Höhle…
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Umfassende Infos zur Entstehung, zur Entdeckung und Erschließung, zu Flora und Fauna bietet Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aggertalh%C3%B6hle
Öffnungszeiten:
15.3. bis 1.11. jeweils von Donnerstag bis Sonntag und an gesetzlichen Feiertagen von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet – Führungszeiten bitte vorher telefonisch erfragen.
Die 'Führung mit musikalischem Ausklang' findet zwischen dem 1.4. und dem 15.10. immer am Sonntagnachmittag statt. Sie startet jeweils um 14.00, 15.15 und 16.30 Uhr.[verkleinern]