Das „Gerhart Hauptmann-Denkmal“ in Kienbaum (ca. 15 km östlich von Berlin) steht auf dem kleinen Platz neben der Dorfkirche.
Auf einem niedrigen gemauerten Sockel mit der Inschriftentafel „Gerhart Hauptmann“ steht ein Hahn.
Was hat nun der bedeutende deutsche Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann (1862-1946) mit dem Dorf Kienbaum mitten in der märkischen Pampa zu schaffen und was hat das mit dem Hahn auf sich?
Hauptmann lebte von 1885-1889 in Erkner, ca. 15... weiterlesen
westlich von Kienbaum. Vielleicht hat er den Ort auch mal besucht. Aber das ist nicht der Grund fürs Denkmal.
Ende des 19. Jahrhunderts waren die meisten Häuser nicht nur in Kienbaum noch mit Stroh gedeckt, was eine hohe Feuergefahr bedeutete.
Damals forderten die Kienbaumer von der Feuerversicherung eine kräftige finanzielle Unterstützung, damit sie ihre Dächer mit feuerfesten Ziegeln decken konnten. Wie so oft und bis heute – die Versicherung zeigte sich unwillig und bockig und lehnte jede finanzielle Hilfe ab.
Daraufhin kam es zwischen 1891 und 1896 zu zahlreichen Hausbränden in Kienbaum. Die Feuerversicherung ging zwar von Brandstiftung aus, konnte diese aber keinem Hausbesitzer nachweisen und musste für die Brandschäden zahlen. Von den ausgezahlten Versicherungssummen konnten die betroffenen Kienbaumer ihre Häuser nun mit feuerfesten Ziegeln decken ….
Gerhart Hauptmann hatte von Ereignissen gehört. Sie dienten ihm als Vorlage für seine 1901 erschienene Tragikomödie „Der rote Hahn“, benannt nach der deutschen Redewendung vom „Roten Hahn“ als Sinnbild für einen Hausbrand, da die Flammen auf dem Dach an den roten Kamm der Hähne erinnern.
Fazit: kleines Denkmal mit interessanter Hintergrundgeschichte.[verkleinern]