Neueste Bewertungen für Hermsdorf / Erzgebirge

Wenn man aus Freiberg kommend in Richtung Osterzgebirge in die Region um Altenberg fährt, kommt man durch das kleine Örtchen Hermsdorf.
Dort lohnt es sich, einen kleinen Zwischenhalt einzulegen.
Und zwar an der Gaststätte Bierkeller, die seit vielen Jahren von Familie Bretschneider geführt wird.
Es gibt hier tatsächlich einen kleinen Bierkeller für etwa 20 Personen, dazu eine Gaststube mit 25 Plätzen.
Auch 6 Fremdenzimmer werden angeboten.
Hinter dem Gasthaus liegt die "Schunkel-Scheune". Hier kann man sich mit bis zu 160 Gästen für Veranstaltungen und feiern aller Art einmieten.

Interessant auch, dass hier ein kleines Museum betrieben wird.
Heimatliches wird gezeigt, was vor allem aus altem Land- und hauswirtschaftlichem Gerät besteht. Nichts besonderes, weil sehr oft in anderen ähnlichen Museen zu sehen. Aber sehr schön und liebevoll zusammengetragen und präsentiert.
Die 2 Euro Eintritt pro Erwachsenem kann man schon mal ausgeben.


Wir haben auf der Durchreise letztens Halt gemacht und zur Mittagszeit gut gegessen.
Schweinebraten mit Knödeln und Schnitzel mit Bratkartoffeln, dazu Rechenberger Bier und Limonade.
Zusammen gerade mal für 30 € für alles.
Preiswert und gut.

Dieses Hotel mit Restaurant findet man zwischen Frauenstein und Altenberg, also mitten in den höheren Lagen des Erzgebirges unweit der Grenze zu Tschechien.
Hier hat der Tourismus eine wichtige Bedeutung, Industrie ist kaum vorhanden, die Bevölkerungsdichte eher gering, somit die Anzahl von Arbeitsplätzen überschaubar.

Das hügelige bis gebirgige Gelände mit Höhen über 700 Metern bietet besonders für den Wintersport - so es denn noch Winter mit Schnee gibt - gute Bedingungen. Darauf hat man sich in der Region eingerichtet und zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels, Pensionen und privat vermieteten Ferienzimmern geschaffen. Beschäftigung also direkt vor Ort, nicht die schlechteste Variante am Arbeitsmarkt.

Auch die Anzahl von Gaststätten ist recht groß, kein Gast soll hier hungrig bleiben. Es lohnt sich, vorab die Öffnungszeiten telefonisch zu erfragen, da stimmt nicht immer, was man in Publikationen oder im Internet liest, so überhaupt etwas zu finden ist.

Günstigerweise reist man mit eigenem Fahrzeug oder als Wanderer an, denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Ort nur sehr umständlich zu erreichen. Ein großer Parkplatz steht direkt am Hotel zur Verfügung.

Wir waren hier schon einige Male zu Gast, vor mehreren Jahren auch zu einer perfekt organisierten und gastronomisch sehr gut betreuten Familienfeier.
Inzwischen gab es einen ( oder inzwischen mehrere..)Besitzerwechsel, seither hat die ehemals ausgezeichnete Qualität leider nachgelassen.

Dies betrifft vor allem die Sauberkeit, vieles wirkt renovierungsbedürftig, auf den Fensterbrettern verstauben Dekogegenstände, die man schon als schmutzig bezeichnen muss.
Eine Rotweinflasche in einem kleinen Wägelchen hielten wir zunächst für eine besondere Rarität, schnell wurde klar, dass man einen alten Rotwein von hoher Qualität wohl kaum ins von der Sonne beschienene Fenster stellen würde, die Dekoflasche war schlichtweg völlig eingestaubt und somit unansehnlich.

Bei dieser gewissen Schludrigkeit kann auch die sehr schöne und mittlerweile zwar alte aber immer noch zeitlos wirkende , vorzüglich gearbeitete Naturholzverkleidung an Decken, Wänden und Theke nicht alles retten. Der Blick bleibt leider zu oft an den Unzulänglichkeiten hängen, wozu auch die ungeputzten Fensterscheiben gehören.

Über den Zustand der Toiletten decke ich höflich den Mantel des Schweigens. Benutzbar , aber echt nicht einladend, wenn man so sagen darf.
Die Treppe hinauf zu den Zimmern hatte früher einen schönen Textilbelag, jetzt sind es nur noch nackte Betonstufen. Wird hier an falschen Stellen gespart ?

Genug gemeckert, wende ich mich nun dem eigentlichen Grund des Besuchs zu, der Gastronomie.

Bei unserem letzten Besuch ( es wird wohl wirklich der letzte gewesen sein ) war die Bedienung zwar zunächst sehr aufmerksam, was später aber nachließ, da ständig das Telefon klingelte und Zimmeranfragen beantwortet werden musste. Das Telefon befindet sich an der Theke, da außer uns vier Personen nur 2 weitere Gäste zum Mittagstisch saßen, störte dies schon sehr.

Die ersten 3 Martini kamen in gleichen Gläsern, 3 x 2 weitere wurden uns in 6 verschiedenen anderen Gläsern gebracht. kein wirkliches Problem, aber doch auch nicht wirklich guter Service. Was macht man hier bei vollem Lokal ??

Die Speisenkarte enthielt sogenannte gutbürgerliche Küche, Preise für Hauptgerichte so zwischen 10 und 15 Euro, große, ansprechend angerichtete Portionen. Geschmacklich wenig aufregend und auch nicht gerade heiß, was auch den nicht vorgewärmten, daher kalten Tellern geschuldet sein mag.
Es fiel auf, das fast alle Speisen als Variante Schweine- oder Putenfleisch zu haben waren, so verdoppelte sich das Angebot annähernd.

Die bestellte Rinderroulade gab es natürlich nur vom Rind. Hier wurde ein geschwungener Teller verwendet, der zwar dekorativ anmutete , für das Gericht mit viel Soße aber völlig ungeeignet war, da diese den Weg des geringsten Widerstands suchte und an einer Seite des Tellers teilweise herauslief.

Obwohl nicht viel los war, musste um Getränkenachschub angefragt werden, von allein bemerkte es die Bedienung nicht.
Preislich ging der Besuch mit knappen 80 Euro für vier Personen in Ordnung, Qualität und Sauberkeit ließen aber leider zu wünschen übrig.
Wir empfehlen das Restaurant im Hotel Wettin daher nicht unbedingt weiter.

Zu den Zimmern kann nichts gesagt werden, da wir nur das Restaurant nutzten.