Die Stadt Hockenheim ist durch den Hockenheimring und dem nachgefolgtem Motodrom weltweit bekannt. Falls der Große Preis von Deutschland mal wieder in Hockenheim stattfinden wird, ist der Trubel riesengroß und nach dem Renn-Wochenende kehrt der normale beschauliche Alltag wieder ein.
Hockenheim war früher ein Bauerndorf und ein Mittelpunkt des Tabakanbaus. So hat sich der Verein für Heimatgeschichte e.V. Hockenheim, ein kleines aber feines Tabakmuseum aufgebaut.
Es lohnt sich wirklich... weiterlesen da mal vorbeizuschauen und den Räumlichkeiten einen Besuch abzustatten. Es ist auch für einen Nichtraucher interessant, wie die Zigarrenherstellung erfolgte. Der Tabakanbau hat sich durch den Rückgang des Nikotinkonsums und auch durch das Rauchverbot in Gaststätten zurückentwickelt, so dass heute nur noch ein Bruchteil dessen was noch vor Jahren angebaut wurde geerntet werden kann. Auch das Rauchen von Zigarren, das früher doch salonfähig war, ist nicht mehr modern. Tabak der heute noch gebaut wird, geht zu 80 % in den Export.
Es wurden ca. 300 Exponate gesammelt und zusammengetragen, wie Bücher zur Herstellung, Zigarrenpressen aus Holz bei der mehrere Zigarren parallel eingelegt wurden dann das gleiche Teil übergelegt und dann eben zusammengepresst wurden. Eigentlich alles von der Saat, Aufzucht des Tabaks und Herstellung der Zigarren.
So lernt man beim Rundgang durch das Museum auch vieles über die Geschichte des Tabaks und dass der Tabakanbau im Badischen Raum ein wichtiger Wirtschaftszweig war. Viele Menschen, hauptsächlich Frauen, waren beim Drehen der Zigarren beschäftigt. Wie man erfährt, war die Herstellung recht mühsam. Nach der Ernte wurden die Blätter getrocknet, gerollt, mit kleingeschnittenem Tabak gefüllt, gepresst, dann mit Tabakblättern fest eingerollt, an den Enden geleimt. Danach wurden diese nochmals gepresst und abschließend mit einer Banderole versehen und in die Zigarrenkisten aufgereiht. 1979 wurden die letzten Zigarren in Hockenheim hergestellt.
Dadurch, dass die Vereinsmitglieder im Herbst neue Bündel mit getrockneten Tabakblättern zur Demonstration aufhängen, umgibt einem immer der charakteristische Tabakgeruch. Ich finde das richtig schön, auch wenn ich seit einigen Jahren Nichtraucher bin und niemals eine Zigarre geraucht habe.
Man sollte sich die Zeit zu einem Besuch nehmen. Auch für Einheimische empfehlenswert, denn wer weiß denn da noch Bescheid? Der Eintritt ist kostenlos (wo gibt’s noch sowas?) Die Öffnungszeiten sind Di- Mi. u. Do. 15 – 17 Uhr. An jedem 2. Sonntag im Monat auch von 15 – 17 Uhr. Eine Führung für Gruppen wird vom Verein auch angeboten. Hier ist aber eine tel. Voranmeldung nötig.[verkleinern]