Auf unserer Erkundungstour durch Leipzig besuchten wir auch das Stadtgeschichtliche Museum.
Ich muss gestehen, dass ich anschließend platt war vor lauter Input.
Noch nie habe ich ein derart umfängliches Museum über lokale Geschichte entdeckt. Wir haben uns in den beiden Abteilungen auf zwei Etagen etwa zwei Stunden umgesehen. Wenn man sich mit den Exponaten ausführlicher beschäftigt, kann man gut und gerne auch die doppelte Zeit investieren.
Man erreicht das Museum, welches im Alten... weiterlesen
Rathaus untergebracht ist, über eine Treppe im Durchgang zwischen Markt und Naschmarkt, dort, wo man auch den Museums - Shop findet.
Im ersten Geschoss im großen Ratssaal befinden sich linker Hand Kasse und Garderobe.
Begrüßt werden die Besucher von einem etwa 25 Quadratmeter großen Modell einer dreidimensionalen Stadtansicht, welche Leipzig vor dem Beginn der Industrialisierung so um 1822 zeigt. Per Knopfdruck kann man sich viele noch heute vorhandene Gebäude durch ein Licht zeigen lassen.
"Und da gehen wir nachher essen", sagte ich zu meinem Schatz und drückte auf den Button "Zum Arabischen Coffebaum". Er schmunzelte, aber noch hatten wir ja eine Zeitreise durch mehr als ein Jahrtausend beginnend mit der Frühzeit und endend mit der friedlichen Revolution, die in der Wiedervereinigung beider Deutscher Staaten mündete, vor uns ...
Leipzig wurde bereits im Jahre 1165 Stadt- und Marktrecht verliehen. Danach entwickelte sich die Stadt schnell zu einem Handelszentrum und Messestandort.
Leipzig ist aber auch eine der ältesten Universitätsstädte Deutschlands.
Johann sebastian Bach und Felix Mendelssohn haben hier musikalisch gewirkt; den Thomaner - Chor gibt es noch heute.
1989 erlangte die Stadt gar den Ruf der "Heldenstadt".
Die Herberge des Stadthistorischen Museums - das Alte Rathaus - entstand etwa im 14. Jahrhundert und wurde im 15. Jahrhundert erweitert sowie im 16. Jahrhundert umgebaut. Zu Beginn des 20. jahrhundert platze es jeddoch aus allen Nähten, so dass das "Neue Rathaus" - ein ebenfalls sehenswerter Baukomplex - errichtet wurde.
Man kann gar nicht alles, was im Stadthistorischen Museum zu betrachten und zu bestaunen ist, im Detail wiedergeben - das würde den Rahmen sprengen.
Der Rundgang beginnt durch die an sich schon sehr sehenswerten historischen Räume und Säle des Alten Rathauses in der ersten Etage.
Besonders hervorzuheben sind hier die Exponate zum Innungswesen der Handelsstadt, die prächtigen Bürgermeisterketten und auch die zum Gerichtswesen. Besonderes Interesse war für mich die Darstellung zum "Fall Woizeck", welcher in dem Drama von Georg Büchner dargestellt und aufgearbeitet wurde.
Wir stiegen über eine enge steile Treppe hinab bis in die im Keller befindliche Schatzkammer und anschließend hinauf in das Obergeschoss, um uns eine in Bild und Ton sehr modern gestaltete Ausstellung mit Schwerpunkt Leipzig zu Zeiten der DDR anzuschauen.
Der gestalterische Kontrast zwischen erstem und zweitem Geschoss könnte nicht größer sein.
Vollkommen überwältigt und kurz vor dem informativen Overkill verließen wir dieses großartig gestaltete Museum.
Einen virtuellen Rundgang, werde ich nach und nach hochladen und hoffe, meine Leserinnen und Leser damit neugierig auf einen Besuch zu machen.
Absolut empfehlenswert!
Der Eintritt kostet aktuell 6 € für Erwachsene.
Freier Eintritt an jedem 1. Mittwoch im Monat![verkleinern]