Es gab eine Zeit, die sehr weit zurückliegt, nämlich im 15. Jahrhundert war es Mode seinen Nachnamen (falls Vorhanden) zu latainisieren, denn es würde für heutige Ohren schon seltsam klingen, wenn es statt von dem Neandertaler sondern womöglich vom „Neumannstaler?“ die Rede wäre! In fremden Sprachen klingt es noch Merkwürdiger! Bei dem Namensgeber handelt es sich um den namhaften evangelischen Geistlichen Joachim Neander, doch die Namensänderung liegt schon einige Generationen davor. Das Tal... weiterlesen
aber wurde erst im 19. Jahrhundert nach ihm benannt. Der Fund einiger Knochen des Neanderalers brachten die Wende. Davor gab es unweit des Museums eine Kalkabbaugrube mit dem Namen Feldhofer Grotte. Lange wusste man nicht, ob es sich um ein Verbrechen gehandelt hatte und wie die dorthin gekommen sind. Ein Arzt, der es sich anschaute merkte, dass es kein moderner Mensch sein kann. Lange gingen die Wissenschaftler davon aus, dass es ein „Vorfahre“ sein könnte, ein Glied auf dem Weg zu unserer Spezies „Homo Sapiens Sapiens - besonders weiser, kluger Mensch“ (bei einigen Individuen kann das mitunter bezweifelt werden ;))
Um auf diese „Huminiden – Menschenartige“ zurück zu kommen, vor einigen Jahren wurde durch ein Gentest herausgefunden, dass es keine direkte Verbindung besteht.
Wenn man schon über die „Menschwerdung“ sprechen, dürfen die Vertreter der direkten bis indirekten „Ahnen“ nicht vernachlässigt werden: Angefangen bei den Abdrücken aus anderen Sammlungen, die naturecht aussehen, bis zu der getreuen Rekonstruktion von dem Neandertaler selbst, der den Besucher sofort im Eingangsbereich „begrüßt“.
Schon von weitem ist der Bau ein Blickfang: die Außenfassade, sowie das Innere verdeutlicht eine Zeitspirale, die weit in die Evolutionsgeschichte zurückreicht. Das ganze Haus ist aufgrund der besonderen Bauweise durchgehend Behindertengerecht.
Die Frage „Wo kommen wir her, wohin gehen wir“ wurde als Motto passend dazu gewählt. An der Kasse erhält man Kopfhörer, damit man sich die Hintergrundinformationen anhören kann. Es gibt zwei unterschiedliche Möglichkeiten sich mit den dargestellten Themen zu befassen: zum einen natürlich für die Erwachsenen, doch die für die kleinen Besucher, die von dem Kawiuk (Steinzeitkind, den Namen habe ich der Homepage entnommen) in seine Welt geleitet werden.
Die einzelnen Bereiche befassen sich unter anderem mit Mythologie verschiedener Völker in Punkto der Entstehungszeit der Erde, das Leben mit seinen Facetten: Jagd, Wissensvermittlung, Werkzeuge, Trauer und weitere. Für Schulkinder gibt es die Möglichkeit selbst ein kleines Steinzeitkind zu werden, bei einem Tag in diesem einmaligem Museum der Region.
Ein Hinweis zum Schliss: am 27.9. (Freitag) gibt es in allen Museen im Kreis Mettmann kostenlos rein zu kommen, sonst beträgt der Eintrittspreis Kombiticket (Dauer- und Sonderausstellung) 10 / 5,50 €. Bei Anreise mit ÖVPN gibt es zu den Preisen ein € Ermäßigung, Familienkarte (mit mind. einem Kind im Alter 6-16 Jahre) wird es 20 % günstiger.
Ein tolles Museum, doch weil es ist schon beschwerlich zu Fuss hierhin zu gelangen, ziehe ich einen Punkt ab, sonst kann ich es bestens empfehlen![verkleinern]