Das Dörfchen Güstebieser Loose (ca. 50 km nordöstlich von Berlin) liegt heute am östlichen Rand von Brandenburg, nur 1,5 km von der in der Flussmitte der Oder verlaufenden Grenze zu Polen entfernt.
Nach der Trockenlegung des Oderbruchs durch König Friedrich II. v. Preußen (1712-1786 / reg. seit 1740) wurde das Dorf um 1755 als Kolonie des am Ostufer der Oder liegenden und 1337 erstmals erwähnten Ortes Güstebiese gegründet, das heute als Gozdowice zu Polen gehört.
Als Folge des 2.... weiterlesen
Weltkrieges verlor Güstebiese nach 1945 seine Fluren und Kolonien auf der Westseite der Oder.
Da auch vor der administrativen Trennung vom Hauptort die Überführung von Verstorbenen aus den westlichen Kolonistensiedlungen über die Oder auf den Kirchhof/Friedhof von Güstebiese mehr als kompliziert und dazu noch witterungsabhängig war, wurde in Güstebieser Loose ein eigener kleiner Friedhof angelegt, der bis heute genutzt wird.
Der Friedhof ist dreigeteilt. Links befindet sich der Eingang, von dem ein kurzer, mit brutal zurückgeschnittenen Bäumen gesäumter Weg zu der kleinen Trauerkapelle/Trauerhalle führt. Diese Kapelle erinnert im Aussehen entfernt an die gotischen Klosterbauten in der Mark Brandenburg und wurde Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. In diesem Friedhofteils befinden sich auch die meisten zumeist neuen Grabstellen. Außerdem wird der rechte Teil heute für Beisetzungen genutzt.
Der mittlere, baumbestandene Teil ist als Ehrenhain mit Kriegerdenkmal für Gefallenen des 1. Weltkrieges gestaltet. Hier findet man auch einige wenige Gräber aus den 1920er und 1930er Jahren sowie eingefasste Gräber ohne Grabsteine, die vermutlich aus der Zeit deutlich vor dem 1. Weltkrieg stammen.
Große Namen und beeindruckende Grabmale hat der Friedhof nicht zu bieten. Am auffälligsten ist noch das Grab der Familie Lindemann mit Beisetzungen von 1914 bis 1968.
Fazit: Kleiner gepflegter Dorffriedhof[verkleinern]