Es gab Zeiten, da war der Darß eine Insel, was sich für mich mit der Bezeichnung „Swante wosdrowe“ – der Ort auf der heiligen Insel erklärt. So um 1235 gab es die ersten urkundliche Erwähnung. Dieser Insel-Status änderte sich am Ende des 14. Jahrhunderts.
Der heutige Standort der Wustrower Kirche ein künstlich aufgeschütteter Hügel auf dem ein Tempel stand, in dem der Slawengott Swantewit angebetet wurde.
Die erste Kirche entstand schon in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Sie war... weiterlesen
ein Holzbau.
Ende des 14. Jahrhunderts wurde mit Unterstützung des Ribnitzer Clarissenkloster ein steinerner Kirchenbau, der 1869 abgerissen und anschließend neu errichtet wurde.
Die neue Kirche hat einen kreuzförmigen Grundriss und wurde im neugotischen Stil errichtet.
Ihr Turm hat in 18 Meter Höhe eine Aussichtsplattform. Von da hat man nach der Besteigung einen tollen Blick über die Landschaft und die Gemeinde. Die Besteigung soll allerdings nur für schwindelfreie „Weitblicksüchtige“ geeignet sein....
Seine Höhe war auch der Grund, dass der Turm als Seezeichen genutzt wurde.
Leider kann ich zur Innenausstattung nicht viel sagen, hier ein kurzer Abriss, der die ausführliche Bewertung von barthmun nicht ergänzen soll und kann.
Der Altar zeigt typische gotische Merkmale, auf dem Altarbild ist die Rettung des sinkenden Petrus zu sehen.
Die Kirche hat drei Schiffsmodelle, typische Geschenke von Seeleuten an ihre Kirche.
Zwei große Bilder der Reformatoren Philip Melanchthon und Martin Luther sind ebenso zu sehen wie das Bild „Wustrower Kinder beim Krippenspiel am Heiligen Abend in der Kirche“ von Hedwig Woermann, einer Wustrower Malerin.
Das älteste Inventarstück ist die aus französischem Kalkstein befreite mittelalterliche Tauffünfte, die ziemlich groß sein soll, da im Mittelalter die Kindestaufe durch dreimaliges vollständiges im Wasser Untertauchen erfolgte.
Das jüngste Inventarstück dürfte das bunt gestaltetes Kirchenfenster mit einem Christuskopf aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts sein.
Die Kirche hat seit 1970 eine in Elbflorenz (Dresden) in Sachsen erbauten Orgel mit 986 Pfeifen.
Weiterhin hatte die Kirche 3 Glocken, die zum Teil als Schmelze dem Krieg zum Opfer fielen. Die neuen Glocken wurden in Apolda gegossen.
Die Kirche und Gemeinde Wustrow ist evangelisch-lutherisch „ausgerichtet", was die o. g. Bilder der beiden Reformatoren belegen.
Die Kirche und Kirchturm Wustrow kann montags von 14 bis 17 Uhr, dienstags bis samstags in der Zeit von 11 bis 17 Uhr als eine „Offene Kirche mit Kirchturm“ besichtigt werden.
Wer den Kirchturm besteigen will, sollte sich so dahin begeben, dass es Sonntag und im Zeitfenster von 12 bis 17 Uhr ist, dann sollte es klappen.
Leider gelangen uns aufgrund ungünstiger Zeitkonstellationen und Reparaturarbeiten an / in der Kirche bisher nur „äußerliche Kontakte“.[verkleinern]