Am 23. Juni 2012 hat das Ikonen Museum in Recklinghausen seine Tore wieder geöffnet und zwar in einer ehemaligen Turmschule von 1795. Bis 1895 war hier eine Volksschule für Jungen untergebracht. Ab 1927 wurde es als Museum genutzt, erst als regionalgeschichtliche Vestische Museum. Im 2. Weltkrieg bezogen die Nazis hier ein, nach dem Krieg war es ein Verlagshaus und seit 1956 ist das Ikonen Museum hier zuhause. 1983 wurde das klassizistische Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, so war es nicht... weiterlesen
einfach, es in den letzten 1 ½ Jahren um- und anzubauen.
Der Umbau hat sich aber gelohnt, jetzt ist es barrierefrei auch für Gehbehinderte zu erreichen. Durch einen Turmartigen Anbau, der mit goldfarbenem Kupferblech verkleidet ist, konnte nun ein neues Treppenhaus mit Aufzug und Kundentoiletten integriert werden. Diese Treppenhaus aus Beton bildet schon einen krassen Gegensatz zu dem Museum selbst, ist aber wirklich wunderschön geworden.
In unseren Graden ist es schon ein ungewöhnliches Museum, denn Deutschland ist ja nicht orthodox. Dafür hat das Museum aber die bedeutendste Sammlung der ostkirchlichen Kunst außerhalb der orthodoxen Länder. Was mit 200 Ikonen begann hat sich inzwischen auf nahezu 3000 erweitert, viele aus Schenkungen und Nachlässen.
Wenn in den Ursprungsländern nur Ikonen aus dem eigenen Land gezeigt werden, werden hier auf 3 Etagen Ikonen aus allen Ursprungsländern ausgestellt. Es ist schon ratsam an einer kostenlosen Führung teilzunehmen. Da diese länger dauert, stehen dem interessierten Besucher Klappstühle zur Verfügung. In den unteren 2 Etagen befindet sich die Dauerausstellung und oben
Einmal mit dem Aufzug nach oben ist man auch gleich in der Sonderausstellung „Gold und Blei. Byzantinische Kostbarkeiten aus dem Münsterland". Hier sieht man in Schaukästen Öllampen, Münzen, Stempel die größten Teils zum ersten mal ausgestellt werden und aus der Uni Münster und Privatsammlungen stammen.
Direkt dahinter die Koptische Sammlung (Kunst der christlichen Nachkommen in Ägypten, ab 1. Jahrhundert). Hier sieht man uralte Gewebe, Steinreliefs und weitere Gegenstände aus Ton
In den unteren 2 Etagen sind die Ikonen ausgestellt, von Miniatur bis sehr groß aus Russland, Griechenland und anderen Balkanstaaten. Neben den Ikonen auch Gewänder mit aufwendiger Stickerei, Exponate aus Metall. Die Ikonen sind nach Themengebieten gegliedert, man kann aber gut die Entwicklung der Stilrichtungen erkennen.
Was mich total begeistert hat, ist die holzgeschnitzte Ikonostase im Erdgeschoss, eine Art Trennwand mit Ikonen verziert, die den Altarraum von der Gläubigen abtrennt.
Wer sich für diese Kunst begeistert, dem ist da Museum wirklich empfohlen, einfach wunderschön.
Da das Museum in der Innenstadt liegt, direkt an der Fußgängerzone, wo die Parkplätze rar sind, dem möchte ich die Parkhäuser Tiefgarage Krim oder Tiefgarage Augustinessenstraße ans Herz legen.
Öffnungszeiten täglich außer Montag 11 – 18 Uhr
Sonderausstellung: 23.06.-21.10.2012
„Gold und Blei. Byzantinische Kostbarkeiten aus dem Münsterland“
Eintritt: 6,00 €
Ermäßigt: 3,00 €
Kinder unter 14 Jahren: frei
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN kostenlos, zzgl. Eintritt
AUDIOGUIDE 2,00 €[verkleinern]