Die Kittelsthaler Tropfsteinhöhle ist seit 1896 ein Schaubergwerk, nachdem man den nur 26 Jahre währenden unterirdischen Abbau von Baryt (Schwerspat) eingestellt hatte.
Schon die Bergleute entdeckten dabei Höhlen .
Wenn man nun hinab in das Reich der Zwerge und Feen gelangen will, muss man 280 Stufen steil herab in 48 m Tiefe steigen und wo man hinabsteigt, muss man bekanntlich auch wieder hoch. Da ist gute Kondition gefragt. Wir haben bestimmt ca. eine viertel Stunde von dem tiefsten... weiterlesen Punkt der Höhle, der Wolfsschlucht, zusammen mit unserem Führer wieder hinauf benötigt, der uns sehr sachkundig und interessant die Geschichte des Bergbaus in Kittelsthal und die Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Höhle erklärte.
Nach den ersten 87 Stufen erreichten wir ein kleines Podest und entdeckten bei dem Blick nach oben einen 18 m hohen Schacht, der einst der Förderung des abgebauten Spates diente und heute aus Sicherheitsgründen verplombt ist.
Hier kann man auch einen Teil der Sicherungsmaßnahmen gegen Einsturz sehen.
Nach ca. 20 Metern weiteren Abstiegs erreicht man den engsten teil der Altbergbauanlage mit einer Mächtigkeit von 30 cm. keine Angst, hier muss man nicht hindurch, denn es geht weiter bergab über nasse Stufen. Wie gut, dass es ein ebenfalls nasses Geländer gibt, an dem man sich einigermaßen festhalten kann.
Nach einem relativ engen Gangstück erreicht man in ca. 40 Metern tiefe die "Große Grotte" mit einer Höhe von ca 5 Metern und einer Ausdehnung von ca. 10 - 12 Metern als ersten natürlichen Hohlraum. Hier findet sich ein kleiner künstlicher See und eine der größten Attraktionen der Höhle, die sog. Pyramide mit einer Höhe von 3,50 Metern.
Sie besteht nicht vollständig aus Tropfstein, sondern sitzt auf größeren Versturzblöcken.
Die aus Kalzit bestehende Spitze hat ein geschätztes Alter von 5000 Jahren.
Über ein paar weitere Stufen gelangt man zu den "Drei Gleichen", die leider nur noch als Stümpfe vorhanden sind.
Über weitere Stufen gelangten wir sodann in die "Domgrotte" . Hier findet man auch Fluorit.
Einige Nebenhöhlen kann man entdecken, die von den größeren Höhlen abgehen, wie auch schmale Gänge, in denen der Rohstoff abgebaut wurde.
Zuletzt gelangten wir in den tiefsten Teil der Tropfsteinhöhle - die Wolfsschlucht. Dieser Höhlenname hat seinen Teil von der Begebenheit, dass hier einst der letzte in der Gegend lebende Wolf erlegt wurde.
In der Tiefe der Höhle sind es übrigens über das gesamte Jahr konstant 11 Grad. Die Bewetterung erfolgt natürlich: im Winter fließt die Luft von unten in den Berg hinein nach oben und im Sommer durch den Eingangsschacht herunter.
Nicht immer ist die künstliche Ausleuchtung so, dass man sämtliche sehenswerten Stalagmiten - und titen sowie Kristalle und Sinterungen erkennen kann. So ein paar besondere Schätze beleuchtete der Führer aber für uns mit seiner Taschenlampe, so dass wir die Höhle in ihrer schönsten Pracht zu sehen bekamen.
Die Führungen erfolgen während der Öffnungszeiten stündlich zur vollen Stunde und dauern ca. eine dreiviertel Stunde. Im Kassenhäuschen erfolgt auch ein Mineralienverkauf.
Der Eintritt beträgt für Erwachsene zur Zeit 4 €.
Die Wartezeit kann man in einem nur wenigen Meter entfernten Gartenhaus mit Veranda und Sitzgelegenheiten verbringen, wobei für Kinder auch ein hübscher kleiner Spielplatz mit Klettergeräten angelegt wurde oder in der Gaststätte rechts neben dem Eingang zum Gelände der Tropfsteinhöhle.
Parkplätze für PKWs sind ausreichend vorhanden. Größere Fahrzeuge - wie etwa Reisebusse - gelangen hier nicht hin !!! Die Straßen sind einfach zu eng.
Wegen der sonstigen notwendigen Informationen verweise ich auf den Beitrag Dieter Schoenings, der hier dankenswerter Weise eine Vorlage geliefert hat - auch was die Fotos anbelangt. Ich füge noch ein paar hinzu.[verkleinern]
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