Während unseres einwöchigen Urlaubs, Anfang Dezember 2016 in Schleswig-Holstein, genauer gesagt in Gelting-Wackerballig, machten wir einen Tagesausflug nach Schleswig. Hier wollten wir uns unbedingt das Stadtmuseum ansehen. Wir gaben die Adresse in unser Navi ein und fuhren los. Direkt zum Museum gehören einige wenige Parkplätze. Wir hatten Glück und ergatterten noch einen von diesen.
Sehr schön ist der Innenhof des Stadtmuseums, der Günderothsche Hof und ist wohl das schönste Anwesen... weiterlesen
dieser Art in Schleswig-Holstein. Toll ist auch das historische Torhaus. Das Hauptgebäudes in dem sich das Museum befindet, wurde um 1640 als Gästehaus von Herzog Friedrich lll, von Schleswig-Holstein-Gottorf errichtet. Hier im Innenhof finden auch immer wieder Veranstaltungen und Feste statt.
Das Auto abgestellt, machten wir uns auf den Weg, einige Stufen hinauf zum Eingang. Der Eintritt kostet pro Erwachsenen Fünf Euro und nachdem wir bezahlt hatten, erfuhren wir, dass wir weder das Teddy Bär Haus, welches ab April 2016 für mehrere Monate wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen ist, die Historische Druckerei und auch die Ausstellung Sliesthorp-Haithabu-Schleswig besuchen konnten. Im Letzteren war an diesem Tag, eine geschlossene Veranstaltung mit Empfang.
Zum Umkehren war es zu spät und da uns so schnell niemand den Tag vermiesen kann, machten wir uns dennoch gut gelaunt und nur ein wenig enttäuscht, auf den Weg durch das Haus. Gleich im Eingangsbereich befindet sich eine imposante spätbarocke Treppe mit edlem Balustergelände. Im Eingangsbereich, kann man sich unglaublich viel Info-Material rund um Schleswig-Holstein und Veranstaltungen holen.
Dann gingen wir hinauf und diese Treppe brachte uns vom Eingang hinauf in die zweite und dritte Etage. Sehr informativ gestaltet, anhand von Ausstellungsstücken, Infotafeln und Bildern, konnten wir sehr viel über die Entstehung und der Geschichte Schleswigs erfahren. Einzeln gegliedert in die wichtigsten historischen Stationen, machten wir uns nach und nach auf den Weg, diese zu erkunden. Von der interessanten Zeit des Mittelalters, als Schleswig eine besondere Rolle als Hafen- und Handelsstadt, im nordeuropäischen Raum spielte.
In einem anderen Bereich, steht die Entwicklung der Stadtgeschichte, vom 18. Bis 20. Jahrhundert im Mittelpunkt. Die deutsch-dänische Vergangenheit, die sehr konfliktreich war, die Geschichte Schleswigs als Hauptstadt, der Garnisionsstadt, der preußischen Provinz Schleswig-Holstein oder Schleswig in der Zeit des Nationalsozialismus und der schwere Neubeginn nach 1945, das alles sind Themenbereiche, die sehr ausführlich und auch sehr beeindruckend geschildert waren.
Nicht weniger interessant ist die Geschichte der Fischersiedlung Holm, zu dem es einen sehr schönen alten und absolut sehenswerten Film zu sehen gibt und der so, jeden Besucher dazu veranlasst, auch anschließend nach Holm zu fahren. Spannend auch die Geschichte der Holmer Beliebung.
Ebenfalls interessant, ist die Geschichte der Schleswiger Fayencemanufaktur. Ludwig von Lücke erhielt im Mai 1755, das Privileg zur Gründung einer Porzellanfabrik. Es ist hier vieles ausgestellt, was zu dieser Zeit alles hergestellt wurde. Wie es hergestellt wurde und welchen Stellenwert es einnahm, wird hier ebenfalls nachvollziehbar geschildert.
Nicht minder interessant, ist die historische Spielzeugsammlung im Dachgeschoss, welche der Schleswiger Kinderarzt Dr. Gunkel zusammen getragen hat. „Die große Welt im Kleinen“ … ist ihr Name und es zauberte uns mehr als nur einmal, ein Lächeln ins Gesicht. Unglaublich schöne Puppenhäuser, Bleckspielzeuge und Autos, Papiertheater, Schaukelpferde und so viel mehr gab es hier zu sehen und unsere Augen glänzten.
Alles in allem, war es ein interessanter Museumsbesuch. Wir waren über zwei Stunden hier und haben uns alles, was uns offen stand angesehen. Zum Ende hin, nutzten wir noch die Besucher-Toiletten über dem Hof, die nicht überaus modern, jedoch sauber, aber sehr kalt waren.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht weiß, ob das Museum barrierefrei ist. Ich habe keinen Aufzug gesehen und auch nicht wirklich darauf geachtet. Zum Thema Barrierefreiheit ist auf der auf Homepage des Stadtmuseums vermerkt, dass es aufgrund seiner historischen Gebäudestruktur nur eingeschränkt für behinderte Menschen zugänglich ist. Vor dem Besuch sollte man sich von den Mtarbeitern beraten lassen. Ausreichend Parkplätze und Toiletten sind vorhanden.[verkleinern]