Saisonale Öffnungszeiten beachten:
April bis Oktober: Sonntag bis Donnerstag 10:00 Uhr – 16:00 Uhr
Freitag und Samstag geschlossen
November bis März: Montag bis Donnerstag 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Freitag bis Sonntag geschlossen
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Das Wettermuseum befindet sich in Lindenberg (ca. 35 km südöstlich von Berlin / 20 km südlich von Fürstenwalde) in der Gemeinde Tauche.
Es hat sein Domizil in der 1936 erbauten, 400 m westlich vom 1905 in Dienst genommenen... weiterlesen
Wetter-Observatorium Lindenberg gelegenen Messstelle 2 direkt im Ort, die für Messungen bei Ostwind errichtet wurde.
Zur Messstelle gehörten ein Dienstgebäude, eine Ballonhalle und ein Windenhaus. In der Ballonhalle wurden Wetterfesselballone und -drachen zum Aufstieg in die Atmosphäre vorbereitet. Im Windenhaus, einem pavillonartigen Stahl-Glasbebäude, befand sich die Winde mit dem ca. 15 km langen dünnen Stahlseil, an dem man Ballons und Drachen aufsteigen lassen und auch wieder zur Erde zurückholen konnte.
Bis zum Ende der DDR 1990 war diese Messstelle in Betrieb.
Das Observatorium wird vom Deutschen Wetterdienst (DWD) unter dem Namen „Meteorologisches Observatorium Lindenberg / Richard-Aßmann-Observatorium“ weiter zur Wetterbeobachtung und Atmosphärenforschung betrieben.
Nach Schließung der westlichen Messstelle standen, Dienstgebäude, Ballonhalle und Windenhaus jahrelang leer. Es drohte der Verfall.
2006 gründete sich der Verein „Wettermuseum e.V.“
Es begann der Aufbau des Museumsstandorts Lindenberg, zunächst im Gebäude der wegen Schülermangel leerstehenden Gesamtschule Lindenberg. Im gleichen Jahr wurde das Museum unter Einbeziehung von Ballonhalle und Windenhaus eröffnet.
2013 begann man mit dem Ausbau des ehemaligen Dienstgebäudes der Messstelle 2 zum Museum und Besucherzentrum. 2015 konnte das Museum schließlich von der Schule in den neuen Standort Messstelle umziehen.
Das Dienstgebäude erhielt einen modernen Anbau, indem sich ua. Kasse und Bistro befinden. Des Weiteren befinden sich hier die Ausstellungsräume zu Meteorologie und Klimaforschung mit zahlreichen Exponaten und noch zahlreicheren Infos z.T. in schwerverständlichem Fachchinesisch. Auch interaktive Inhalte stehen zur Verfügung. Und Besucher können vor einer Wärmebildkamera testen, wie „heiß“ sie sind. Da es heißer Sommertag war, war ich ziemlich „hot“ ….
Das Außengelände wird von der großen Ballonhalle 2 dominiert (die Ballonhalle 1 befindet sich im Observatorium). Nach der Aufgabe der Messstelle 1990 drohte der leerstehenden hölzernen 12 m hohen Ballonhalle zunächst der Verfall. Als Baudenkmal wurde sie 2002 unter Denkmalschutz gestellt, 2006 vom Verein erworben und bis 2007 saniert.
Heute wird in der Halle eine Ausstellung zur Wetterbeobachtung und Atmosphärenforschung in Deutschland im Allgemeinen und in Lindenberg im Besonderen gezeigt. Besondere Hingucker sind hier die alten, heute nicht mehr verwendeten Fesseldrachen.
Zur originalen Ausstattung der ehemaligen Messstelle gehört auch das Windenhaus von 1937 für den Fesselflug von Wetterballons und –drachen. Seit 2002 steht auch dieses Gebäude unter Denkmalschutz.
Neben einer Wetterhütte zum Schutz meteorologischer Messgeräte hat man auch einen palisadenartigen „Klimazaun“ aufgestellt. Hier wird anschaulich durch unterschiedlich lange Holzpfähle die in Lindenberg in 2m Höhe gemessene Jahresmitteltemperatur seit Beginn der Messungen im Jahr 1907 dargestellt.
In den vergangenen 112 dargestellten Jahren gab es immer mal wärmere und kältere Jahre. Die letzten 5 Jahre fallen aber schon auf – ihre Pfähle sind die längsten und stehen damit für überdurchschnittlich warme Jahre.
Für das Jahr 2018 steht ein roter Pfahl für die mit 11,2°C bisher höchste ermittelte Jahresmitteltemperatur. Vermutlich wird der 2018er Pfahl die rote Farbe an das Jahr 2019 verlieren …
Das Museum kann man geführt und ungeführt besichtigen. Der Eintritt beträgt 6 €uro (Kinder von 6-18 Jahre 4 €uro / Stand 2019). Die Führungen sind thematisch untergliedert (Meteorologie und Klima) und im Preis inbegriffen. Wer zur rechten Zeit da ist, kann eine Sonderführung zum Observatorium mitmachen und den Aufstieg eines Wetterballons miterleben.
Das Museum ist vor allem für motorisierte und radelnde Besucher zu empfehlen. Parkplätze für Fahrzeuge aller Art gibt es hinter dem Museum.
Die Erreichbarkeit des Museums mit dem ÖPNV aus z.B. Berlin ist …. kompliziert und vor allem zeitaufwendig.
Fazit: Sehr interessantes, ehrenamtlich geführtes Fachmuseum. Als „Wettermuseum / meteorologisches Museum“ ist das Lindenberger Haus einzigartig in Deutschland.
Alle meine Fotos mit freundlicher Genehmigung des Vereins Wettermuseum e.V.[verkleinern]