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Neueste Bewertungen für Tauche

  1. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Von den vielen Lindenberg’s in Deutschland ist hier der Ortsteil Lindenberg der Gemeinde Tauche im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree (ca. 40 km südöstlich von Berlin / 10 km westlich von Beeskow) gemeint.

    Der Ort wurde 1284 erstmals als Kirchendorf des Bistums Meißen (968-1581) erwähnt.
    Im 15. Jahrhundert kam ein Rittergut mit Herrenhaus hinzu, dass im Eigentum mehrerer adeliger Familien war. Dazu gehörte die Familie v. Kracht mit dem Oberhauptmann der brandenburgischen Festung Küstrin, Hildebrand v. Kracht (1573-1638).
    Durch Heirat und Erbfolge kam das Rittergut Lindenberg später in den Besitz des kurbrandenburgischen Hofkammerpräsidenten Freiherr Raban v. Canstein (1617-1680).
    Ein weitere Besitzer war die Familie v. Beeß mit dem preußischen Minister und Oberhofmarschall Graf Otto Leopold v. Beeß (1690-1761).

    1903 erwarb Wilhelm Colsman (1877-1929) aus der deutschen Seiden- und Textilunternehmerfamilie Colsman das Rittergut.
    1935 wurde der mit der Familie Colesman weitläufig verwandte Bankier und spätere CDU-Politiker Robert Pferdmenges (1880-1962) letzter Rittergutsbesitzer auf Lindenberg, der auf dem Schloss ua. den damaligen Kölner Oberbürgermeister und späteren deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876-1967) empfing.
    Nach dem Attentat auf Adolf Hitler (1889-1945 Selbstmord / seit 1933 Reichskanzler) vom 20.7.1944 wurde Pferdmenges als Mitglied der Wirtschafts- und Finanzelite der Weimarer Republik von der Gestapo verhaftet, kam aber nach Intervention von Freunden beim Chef des Reichssicherheitshauptamts, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Ernst Kaltenbrunner (1903-1946 hingerichtet), wieder frei. Pferdmenges wurde auf Gut Lindenberg mit SS-Bewachung unter Hausarrest mit gestellt.

    Nach Kriegsende ging Pferdmenges in die US-amerikanische Besatzungszone Deutschlands und machte in der Bundesrepublik Karriere in der CDU.

    Sein Gut und Schloss Lindenberg in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurden im Zuge der Bodenreform 1945/46 dagegen enteignet und später in der DDR in ein Volkseigenes Gut umgewandelt.
    Seit Ende 2001 gehört Lindenberg mit zahlreichen anderen Orten zur neugegründeten amtsfreien Gemeinde Tauche (niedersorbisch Tuchow)

    Der Vorgängerbau des Schlosses war vermutlich ein als Festes Haus (burgartiges Gebäude) 1446 erbautes Herrenhaus.
    Im 17. Jahrhundert entsprach dieses Haus aber nicht mehr den Vorstellungen der damaligen Rittergutsbesitzer.
    Das alte Herrenhaus wurde abgerissen und auf den Fundamenten das heutige 2-flügelige Schloss errichtet, dass im 18. Jahrhundert barock erweitert und umgestaltet wurde.
    Nach 1903 ließ der neue Besitzer Wilhelm Colsman das Schloss umbauen und modernisieren.

    In der SBZ und in der DDR wurde das Schloss kommunal und für Wohnzwecke genutzt. Für die neue Nutzung wurden allerdings im Innern des Schlosses verändernde Bauarbeiten durchgeführt.
    Für den Erhalt der Bausubstanz tat man wenig bis nichts.
    Daran scheint sich auch Jahre nach der Wiedervereinigung nicht viel geändert zu haben, machten Schloss und Gutsgebäude bei meinem Besuch doch einen ziemlich heruntergekommenen, wenn nicht sogar maroden Eindruck.
    Um so überraschter war ich, als ich sah, dass sich im Hof des Gutes vorm Schloss zahlreiche Menschen tummelten: Das Schloss wurde/wird weiterhin für Wohnzwecke genutzt.


    An Schloss und Gut schließt sich im Osten der Gutspark/Schlosspark an.
    Das ganze Ensemble mit Schloss, Gutsbezirk und dem 6,5 Hektar großen Schlosspark stehen in der Denkmalliste des Landes Brandenburg.

    Fazit: ein paar Reparatur-, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten würden dem historischen Ensemble gut zu Gesicht stehen.

    geschrieben für:

    Kultur / Denkmalbehörde in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    opavati® Danke, mein Guide, für die Heimatkunde. Wie so oft übernahm der Geldadel die Güter des armen Landadels ....
    Buntspecht Buntspecht Glückwunsch zum grünen Daumen!

    Schade, dass das alles so verfällt. Solche Gebäude sollten auf jeden Fall erhalten bleiben! Da verstehe ich den Staat leider nicht. Solche Anwesen gehören doch restauriert! Sind immerhin Geschichte.

    Eine Frage noch: woher weißt du das alles?
    grubmard Die Frage habe ich jetzt schon 2x beantwortet - dass muss reichen.

    Schloss Lindenberg ist scheinbar in Privatbesitz oder im Besitz der Gemeinde. Da ist der Eigentümer in der Pflicht, auch wenns in der Landesdenkmalliste steht.
    Weder der eine noch die andere haben vermutlich die notwendigen Mittel.
    Alle über 500 Herrenhäuser, Schlösser und Burgen in Brandenburg zu restaurieren und zu unterhalten würde wohl die Fähigkeiten des Landes übersteigen - und des Bundes auch, denn das Problem historischer Bauten stellt sich überall vor allem auf dem Gebiet der Ex-DDR.
    bearbeitet
    Buntspecht Buntspecht Weiß es ja jetzt. Hätte auch nur 1 Antwort genügt! Also mach weiter so, mit deinen tollen Texten! Ich denke, die sind bestimmt sehr beliebt. Tolle Fotos sind es übrigens auch!
    Buntspecht Buntspecht Ja, dass stimmt. Da gebe ich dir recht. So etwas zu restaurieren würde, egal ob in Privatbesitz oder in Besitz des Landes, zu sehr ins Geld gehen. Die würden bestimmt Fördermittel bekommen, aber Arbeit hätten sie trotzdem damit. Diese riesigen Gebäude würden Unsummen verschlingen. Das wird sich niemand antun. Wäre ein Fass ohne Boden. Schade ist es dennoch für diese herrlichen Anwesen. Was die früher so gebaut haben... Bewundernswert!
    So was wird heutzutage nicht mehr gebaut.
    Sedina Ich gratuliere auch und verfüge leider nicht über die für die Renovierung nötigen Mittel ....

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    1.
  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Tolle Tierärztin.
    Sie stand mir beiseite als ich meinen geliebten Schäferhund mit 16 Jahren gehen lassen mußte.Dank ihr könnte er friedlich Zuhause einschlafen.Sie fing mich auf und bestärkte mich in meiner Entscheidung.
    Tierärztin mit Herz.

    geschrieben für:

    Fachärzte für Tiermedizin in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    2.
  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Hilfe! Bei uns brummte Infraschall vom Trafo und strahlt ein Mobilfunksender. Meine Frau ist im 6 Monat. In Wohnnähe ca. 200m strahlt ein 5G-Sendemast. Erst vor 2 Monaten enddeckt. Strahlung von Wlan-Sendern von Nachbarn. Unten 5m vom Haus ist ein Trafohaus.
    Da holten wir die Sachverständigen Ecocheck. Die Messungen der Elektrosmog-Strahlung waren gut nachvollziehbar. Man sah auf Bildschirmen die Strahlenfrequenz, Messwerte und hörte die Geräusche von elektromagnetischen Feldern, welche Richtung Funkmast + Wlan-Router zunahmen. Der Sendemast strahlte stark ins Schlafzimmer. Da war ein breites 70 MHz 5G-Powersignal, so breit wie der Bildschirm. 5G war ca. 100mal kräftiger als ein Mobilfunksignal. Aufschlussreich.. Die Trafostation mit gelben Blitzzeichen Vorsicht Hochspannung - ist eine 30 KV-Umspannstation. Die Elektro-Trafofelder wurden mit Langzeitmessung 48 Stunden überprüft. Bei uns waren sie gottseidank nur schwach auffällig. Der Trafo gab seit Monaten ein lauteres Brummgeräusch ab, als sonst. Meine frau spürt ein Vibrieren + Dröhnen. Der tiefrequente Brummton + Ohrdruck stört nachts. Die Brummtonmessung über Nacht ergab eine grenzwertige Belastung mit Brummen. Der Energieversorger hat das Gutachten gelesen. Der Anlagen-Störton wurde nach 4 Wochen beseitigt. Erneute Störtonmessung ergab: 3mal leiser + stört nicht mehr. Die 5G-Strahlung schirmten wir nach Anleitung aus Messbericht im Schlafzimmer ab. Alles Easy! Baby kann kommen. Danke von den Meyers

    FalkdS Mayer667, klingt ja interessant vor allem, dass das funktioniert.
    Was habt ihr denn zur „Strahlenabwehr“ unternommen?

    Die „Tarnung“ mit dem Tausch von a und e im Namen ist cool…
    bearbeitet

    3.
  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    via Android


    Der Hofladen von Simone Korn wurde mir von Freunden empfohlen, hier bekommt man täglich Frische Eier, Jogurt Quark und Marmeladen.

    Es gibt aber auch Wurst zB. vom Wildschwein aus der Region, und das zu einem fairen Preis.

    Das ganze läuft nach dem fair trade Prinzip ab, bedeutet man sucht sich die Sachen aus und rechnet sich die Summe dann aus, anschliesend wirft man das Geld in die dafür vorgesehen Geldkassette.

    Ich habe bei meinen letzten Besuch in Tauche schon viel von dort eingekauft und es wahr alles immer sehr lecker, zudem unterstützt man die Bäuerin im Ort dort tolle sache.

    geschrieben für:

    Landwirtschaft in Tauche

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    Checkin

    4.
  5. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Von den vielen Lindenberg’s in Deutschland ist hier das Dorf in der brandenburgischen Gemeinde Tauche (Landkreis Oder-Spree / ca. 45 km südöstlich von Berlin) gemeint.

    Die Dorfkirche befindet sich neben dem Schloss Lindenberg an der B 246. Der Kirchhof dient bis heute als örtlicher Friedhof.
    Das Dorf wurde 1284 erstmals erwähnt und 1346 als Pfarre der Herrschaft Beeskow-Storkow des Bistums Meißen erwähnt. Zwischen 1284 und 1346 wurde eine erste Kirche erbaut.
    1666 ließ der damalige Hauptmann der Herrschaft Lindenberg, Raban v. Canstein (1617-1680 / kurbrandenburgischer Geheimrat) die baufällige alte Kirche abreißen und durch einen Neubau ersetzen.

    Die Grundsteinlegung erfolgte 1667, die Weihe der neuen Kirche 1669. Die Lindenberger Dorfkirche ist einer der ersten Kirchenneubauten nach dem 30jährigen Krieg (1618-1648) im Kurfürstentum Brandenburg.
    Im Frühsommer 1917 brannte die Kirche nach einem Blitzeinschlag völlig aus und wurde aber bis 1928 wiederhergestellt.
    Den 2. Weltkrieg überstand die Lindenberger Dorfkirche unbeschadet.

    Der Grundriss des Neubaus, vermutlich nach Plänen des in brandenburgischen Diensten stehenden niederländischen Baumeisters Cornelis Ryckwaert (vor 1640-1693) ist so ganz anders als der vieler brandenburgischer Dorfkirchen.
    Er ist einem griechischen Kreuz nachempfunden. An den quadratischen Mittelbau sind die Seitenanbauten als Kreuzarme ausgeführt. Die aus Ziegelsteinen gemauerte und gelb verputzte Kirche ist turmlos, der Mittelbau trägt als Abschluss aber eine Laterne.
    Die Kirchenglocke befindet sich in einem eingeschossigen Torturm aus Feld- und Backsteinen, der den Zugang zum Kirchhof bildet.

    Die Kirche ist außen weitgehend schmucklos. Lediglich unter den Dächern gibt es umlaufende geschnitzte Früchtegirlanden sowie geschnitzte Wappen aus Eichenholz.
    Da die Dorfkirche Lindenberg keine „offene Kirche“ ist, kann ich zur Innenausstattung nichts sagen.

    Zusammen mit dem Kirchhof/Friedhof bildet die Kirche ein schönes Gesamtensemble.

    geschrieben für:

    evangelische Kirche in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    eknarf49 Das ist mal ein Kirchenbau nach meinem Geschmack. Danke für den Bericht und die Fotos.
    Konzentrat Ich freue mich immer über neue Wanderungen durch Brandenburg. Danke an Wanderführer grubmard.

    5.
  6. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Das Wettermuseum haben wir durch Zufall im Vorbeifahren (auf dem Weg nach Frankfurt/Oder) gesehen und sind direkt am nächsten Tag hier rein.
    Mit 20€ für 4 Personen kann man nicht viel falsch machen. Und Parkmöglichkeiten hat man direkt seitlich vom Gebäude.

    Es gibt viel rund um das Wetter zu erleben und anzufassen. Viele Schubladen und Türchen fordern zum benutzen auf. Es ist auch ausdrücklich darauf hingewiesen worden.
    Das Gebäude wie auch das Windenhaus sind erhalten worden. Die 2 dahinter zeigt auf das es auch ein Windenhaus 1 gibt. Dieses sieht man beim Blick, an einer bestimmten Stelle, über die Strasse auf den Berg.

    Wer sich fragt warum damals ausgerechnet dieser Ort genommen wurde, um das ganze aufzubauen; dem sei gesagt das es lediglich um die Fläche ging. In Berlin war es wegen der Stromnetze nicht möglich und da es hier keine gab, war es somit entschiedene Sache.

    Die Geschichte über das ganze Entstehen usw. wurde in einer Rundführung erzählt. Hierzu wurden wir darauf aufmerksam gemacht das es eine Führung ab 6 Personen gibt (derzeit waren wir 4). Was jedoch kein Problem sein sollte, da es erst 11 Uhr los ging und in einer Stunde sicherlich noch mehr dazu kommen. So war es auch.
    Da der Wetterführer von einer europ. wasauchimmer (ich habs vergessen, sorry) bezahlt wird, brauchen die eine Liste mit den Namen derer, die an einer solchen Führung teilgenommen haben.
    Somit trägt man sich in eine Liste ein - mit Name und Adresse - damit alles seine Richtigkeit hat und der Führer seinen Posten hier behält.

    Leider ist das ganze etwas langatmig, wenn man im Vorfeld alles angeschaut hat. Den Innenbereich kann man sich allein besehen (wenn man zeitig genug vor dem Rundgang kommt, ansonsten muss man das hintenan hängen), den Außenbereich gibt es dann mit Führung.
    Da wird die Seilwinde erklärt, das Windenhaus, wie man früher alles anfangen hat und man sich vorgearbeitet hat.

    Leider haben wir die Führung nicht komplett zum Abschluss bringen können, den Weg zum Windenhaus 1 konnten wir nicht mit gehen. Aber das ist auch nicht tragisch. Wir haben alles gesehen und verstanden.

    Vielleicht sind wir zu anspruchsvoll...uns kam das ganze etwas "dröge" daher.
    Schlecht gemacht ist es nicht. Vor allem für Kinder zum erklären und näher bringen ist es was.
    Im Informationsbereich gibt es auch die Möglichkeit, an einem Monitor, für die Kinder in einem Memory die Wolkenbilder zu finden oder aber ihr erworbenes Wissen zu testen.
    Postkarten und diverse andere Wettertechnische Utensilien können erworben werden.

    Man hat sich Mühe gegeben und man ist für den Erhalt des Ganzen auf Spenden angewiesen.
    Also reingehen, anschauen und gut. Vielleicht ist es für manchen Wetterbegeisterten ja was.

    geschrieben für:

    Museen in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    spreesurfer Finde ich cool. Ich war früher mal bei einem Wetterballonaufstieg live mit dabei in Brandenburg. :)
    LUT Herzlichen Glückwunsch zum Daumen!
    Schön, mal wieder von dir zu lesen.

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    6.
  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Das Meteorologische Observatorium Lindenberg / Richard-Aßmann-Observatorium des Deutschen Wetterdienstes (DWD) liegt auf einer Anhöhe oberhalb des märkischen Dorfes Lindenberg (ca. 35 km südöstlich von Berlin / 20 km südlich von Fürstenwalde) in der Gemeinde Tauche.
    Hier wird das Wetter allerdings weder gemacht noch vorhergesagt. Die Observatorien des DWD liefern nur die täglichen Wettermessdaten, aus denen an anderer Stelle die nicht immer zutreffenden Wetterberichte zusammengebastelt werden.

    Erbaut wurde die Lindenberger Einrichtung 1905 als Ersatz für das Aeronautische Observatorium Reinickendorf (damals noch bei Berlin).
    Da sich die Reichshauptstadt Berlin immer mehr ausdehnte, musste der Wettermessbetrieb 1905 eingestellt werden, da die Messungen mit Fesselballons und –drachen zu einer Gefahr für die Bevölkerung wurden.

    Als neuen Standort wählte man die dünn besiedelte Gegend beim Dorf Lindenberg.
    Die Bedeutung der Wettermessstelle zeigt sich daran, dass das Königlich-Preußische Aeronautische Observatorium Lindenberg durch Wilhelm II. (1859-1941 / König v. Preußen und Deutscher Kaiser von 1888-1918) am 16.10.1905 persönlich eingeweiht wurde.
    Erster Direktor war der Meteorologe Richard Aßmann (1845-1918), der auch schon das Reinickendorfer Observatorium geleitet hatte.

    In den folgenden Jahrzehnten wurden und werden hier Forschungen zur Erdatmosphäre und Messungen der täglichen Wetterwerte durchgeführt. Dazu nutzte man neben Bodenmessfeldern Fesselballons und Fesseldrachen.
    Damit diese „gefesselt“ werden konnten, errichtete man ein sogenanntes Windenhaus. Dort befand sich die Winde für das 15 km lange dünne Stahlseil, an dem Ballons oder Drachen befestigt wurden und zur Erde zurückgeholt werden konnten. Bis 1941 stiegen in Lindenberg fast 20.000 mal Forschungsdrachen in die Atmosphäre auf.
    Die Ballone wurden in der sogenannten Ballonhalle vorbereitet.

    1910 wurde in Lindenberg der weltweit erste Flugwetterdienst und Warnungsdienst für Luftfahrer eingerichtet.
    1913 kam die erste Funksendestation zur Übermittlung der Messdaten hinzu.
    Auch während des 1. Weltkrieges blieb das Observatorium in Betrieb.
    Ab 1919 wurde in Lindenberg auch eine tägliche Wetterprognose erstellt. Am 1.8.1919 wurde der bis heute gültige Höhenweltrekord für Messdrachen mit einer Höhe von 9750 Metern aufgestellt. Vermutlich wird dieser Rekord auf ewig in Lindenberg bleiben, da heute solche Höhenmessungen mit Drachen nicht mehr durchgeführt werden.

    1932 wurde das Observatorium dem 1847 gegründeten Preußischen Meteorologischen Institut Berlin unterstellt.
    Ab 1935 gehörte Lindenberg zum Reichswetterdienst des Reichsluftfahrtministeriums von Hermann Göring (1893-1946).
    Ein Jahr später wurde 400 m westlich direkt am Dorfrand eine weitere Messstelle mit Windenhaus und Ballonhalle errichtet. Diese war bis zum Ende der DDR 1990 in Betrieb und ist heute Standort des Wettermuseums Lindenberg.

    Ab 1938 war Lindenberg Eichzentrale für alle deutschen Radiosonden, die 1930 entwickelt worden waren. Mit Ausbruch des 2. Weltkriegs wurden in Lindenberg alle Wetterdaten aus den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten empfangen und weitergeleitet.
    Während des gesamten Krieges blieb Lindenberg in Betrieb. Allerdings mussten1941 die Messungen mit Fesselballons- und –drachen aus Gründen der Flugsicherheit eingestellt werden – Görings Luftwaffe brauchte den Himmel für sich.

    Mit dem Kriegsende gab es eine kurze Unterbrechung des meteorologischen Betriebs. Das Observatorium wurde für wenige Monate als Lazarett, Seuchenkrankenhaus und Flüchtlingsunterkunft genutzt.
    Aber bereits im Januar 1946 wurde der Messbetrieb als Außenstelle des Hydrometeorologischen Dienstes der UdSSR in der Sowjetischen Besatzungszone unter dem Namen „Observatorium Lindenberg“ wieder aufgenommen.
    1947 wurde Name erneut geändert in „Aerologisches Observatorium Lindenberg“.
    Nach der Gründung der DDR wurde das Observatorium von der UdSSR an die DDR übergeben, die es weiterhin umfangreich für Messungen und Forschungen nutzte. Lindenberg war somit ein bedeutender Wissenschaftsstandort.

    Nach 1990 übernahm der Deutsche Wetterdienst (DWD) das Meteorologische Observatorium Lindenberg, dass 2005 zum 100. Jahrestag der Einweihung nach seinem ersten Direktor Richard Aßmann benannt wurde.
    Neben dem Sammeln von Wetterdaten wird weiterhin an der Erforschung der Erdatmosphäre gearbeitet.

    Für die Messungen der Höhenwetterdaten starten in Lindenberg täglich 4 fessellose Einwegwetterballons , die ihre Daten per Funk übermitteln. Neben Lindenberg wird täglich nur noch im Meteorologischen Observatorium Hohenpeißberg (Bayern) mit Ballonen gearbeitet. Allerdings wird dort nur ein Ballon gestartet.

    Das Gelände des Observatoriums ist in Teilen zugänglich. Der Bereich, wo die Ballons gestartet werden, ist allerdings Sicherheitsbereich.
    Wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist, besteht die Möglichkeit im Rahmen einer speziellen Führung des Wettermuseums Lindenberg am Start eines Wetterballons teilzunehmen (Eintritt Museum incl. Führung 6 €uro – Stand 2019).

    Die ganze Sache ist wenig spektakulär: Ein Mitarbeiter befüllt in der riesigen Ballonhalle einen kleinen Ballon mit Helium. Die Ballonhülle aus Gummi oder Latex erinnert zunächst an ein überdimensionales Kondom. Hat der Ballon etwa einen Durchmesser von 1,5m erreicht, ist die Befüllung abgeschlossen. An den Ballon wird eine kleine Messsonde angehängt, das Ganze ins Freie gebracht … und losgelassen.
    Der Ballon steigt tausende Meter in die Höhe und dehnt sich dabei auf einen Durchmesser von ca. 10m aus. Je nach Windrichtung, -geschwindigkeit und Höhenströmung kann so ein Ballon hunderte oder tausende Kilometer weit in der Atmosphäre treiben. Irgendwann platzt der Ballon oder verliert das Helium und stürzt ab. Der am weitesten getriebene Lindenberger Ballon wurde 2500 km entfernt in Georgien gefunden.
    Da diese täglichen Messsonden unter 100 €uro kosten, lohnt es nicht, sie in halb Europa aufzusammeln – Einwegprodukte eben.

    Meist 1x im Jahr findet im Observatorium auch ein „Tag der offenen Tür statt“ (Termin auf der DWD-Website).

    geschrieben für:

    Wetterdienste / Forschung in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    Kaiser Robert Hohenpeißenberg, da waren wir schon und eine Nachbarin von uns arbeitet dort beim DWD. bearbeitet
    LUT Wo bleibt der Daumen für diese lehrreiche Fleißarbeit?
    Konzentrat Wetter ist immer gut, auch wenn es schlecht ist :-)
    Danke für diese lehrreichen Informationen.
    Glückwunsch zum Daumen.
    LUT Lehrreich insofern, lieber Konzentrat, dass man immer positiv denken sollte :-)

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    7.
  8. Userbewertung: 3 von 5 Sternen

    Das Wettermuseum haben wir durch Zufall im Vorbeifahren (auf dem Weg nach Frankfurt/Oder) gesehen und sind direkt am nächsten Tag hier rein.
    Mit 20€ für 4 Personen kann man nicht viel falsch machen. Und Parkmöglichkeiten hat man direkt seitlich vom Gebäude.

    Es gibt viel rund um das Wetter zu erleben und anzufassen. Viele Schubladen und Türchen fordern zum benutzen auf. Es ist auch ausdrücklich darauf hingewiesen worden.
    Das Gebäude wie auch das Windenhaus sind erhalten worden. Die 2 dahinter zeigt auf das es auch ein Windenhaus 1 gibt. Dieses sieht man beim Blick, an einer bestimmten Stelle, über die Strasse auf den Berg.

    Wer sich fragt warum damals ausgerechnet dieser Ort genommen wurde, um das ganze aufzubauen; dem sei gesagt das es lediglich um die Fläche ging. In Berlin war es wegen der Stromnetze nicht möglich und da es hier keine gab, war es somit entschiedene Sache.

    Die Geschichte über das ganze Entstehen usw. wurde in einer Rundführung erzählt. Hierzu wurden wir darauf aufmerksam gemacht das es eine Führung ab 6 Personen gibt (derzeit waren wir 4). Was jedoch kein Problem sein sollte, da es erst 11 Uhr los ging und in einer Stunde sicherlich noch mehr dazu kommen. So war es auch.
    Da der Wetterführer von einer europ. wasauchimmer (ich habs vergessen, sorry) bezahlt wird, brauchen die eine Liste mit den Namen derer, die an einer solchen Führung teilgenommen haben.
    Somit trägt man sich in eine Liste ein - mit Name und Adresse - damit alles seine Richtigkeit hat und der Führer seinen Posten hier behält.

    Leider ist das ganze etwas langatmig, wenn man im Vorfeld alles angeschaut hat. Den Innenbereich kann man sich allein besehen (wenn man zeitig genug vor dem Rundgang kommt, ansonsten muss man das hintenan hängen), den Außenbereich gibt es dann mit Führung.
    Da wird die Seilwinde erklärt, das Windenhaus, wie man früher alles anfangen hat und man sich vorgearbeitet hat.

    Leider haben wir die Führung nicht komplett zum Abschluss bringen können, den Weg zum Windenhaus 1 konnten wir nicht mit gehen. Aber das ist auch nicht tragisch. Wir haben alles gesehen und verstanden.

    Vielleicht sind wir zu anspruchsvoll...uns kam das ganze etwas "dröge" daher.
    Schlecht gemacht ist es nicht. Vor allem für Kinder zum erklären und näher bringen ist es was.
    Im Informationsbereich gibt es auch die Möglichkeit, an einem Monitor, für die Kinder in einem Memory die Wolkenbilder zu finden oder aber ihr erworbenes Wissen zu testen.
    Postkarten und diverse andere Wettertechnische Utensilien können erworben werden.

    Man hat sich Mühe gegeben und man ist für den Erhalt des Ganzen auf Spenden angewiesen.
    Also reingehen, anschauen und gut. Vielleicht ist es für manchen Wetterbegeisterten ja was.

    geschrieben für:

    Museen in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    Ausgeblendete 10 Kommentare anzeigen
    spreesurfer Finde ich cool. Ich war früher mal bei einem Wetterballonaufstieg live mit dabei in Brandenburg. :)
    LUT Herzlichen Glückwunsch zum Daumen!
    Schön, mal wieder von dir zu lesen.

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    8.
  9. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von hwv6

    Sehr freundliche Begrüßung und auch schnelles wiegen des Metall. Werde das Unternehmen weiter empfehlen. Immer wieder gerne. LG

    geschrieben für:

    Speditionen / Schrotthandel in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    9.
  10. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Gerne gehe ich in diesen Salon,da ich dort als Kunde mit meinen Wünschen optimal beraten und wahrgenommen werde
    Eine sehr angenehme entspannte Athmosphäre
    Die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter gefällt mir besonders
    Durch gute Planung bei der Terminvergabe entstehen keine Wartezeiten .
    Vertrauen wird hier gross geschrieben.....

    geschrieben für:

    Friseure in Lindenberg Gemeinde Tauche

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    10.