Der Goldene Oktober lockte uns mittags hinaus in den herbstlichen Nordpark, welcher jedoch nicht unser Ziel darstellte, vorbei an St. Johannis , durch die wärmende Sonne, bis wir kurz darauf zum Tor an der Nordseite der vormals bischöflichen Residenz gelangten.
Das Mitführen von Hunden an der Leine war gestattet und so zog ich rein vorsorglich einen dieser quietschroten Beutel an der Dogstation gleich hinter dem Tor. Wir - das waren der Schnuffelwuffel und ich - hielten uns gleich links... weiterlesen
und liefen durch einen leicht bergan führenden Laubengang, dessen herbstlich grün - rotes Blätterdach von Kornelkirschen gebildet wird.
Auf der ersten Terrasse angelangt, genieße ich einen herrlichen Blick auf die unterhalb liegenden symmetrischen und sorgsam gepflegten, sattgrünen Rasenflächen und Beete sowie die Residenz.
Noch eine weitere Etage des Gartens erklimmen wir und gelangen zur Promenade der ehemaligen Bastionen, die Teil der barocken Stadtbefestigung waren. Hier oben in luftiger Höhe auf den Balustraden treiben Putten ihre Schelmerein , spielen und tanzen zwischen aus Stein gehauenen Vasen.
Wieder eine Etage tiefer angelangt, suchen wir uns auf einer der Ruhebänke ein schönes, sonniges Plätzchen mit Blick auf die Residenz und den Garten - der Hund legt sich ab auf dem von der Sonne erwärmten sandigen Weg vor der Bank.
Einige Passanten nutzen offenbar ihre Mittagspause zu einem kleinen Spaziergang im Hofgarten. Ich erkenne sie an den Bäckertüten in der Hand und an süßen Gebäckstücken knabbernd.
Fuchsrote Eichhörnchen flitzen eifrig umher und erregen die Aufmerksamkeit des Hundes, der am liebsten auf und hinter her jagen möchte.
So sitzen wir dort bestimmt fast eine geschlagene Stunde, lassen die Seele baumeln und blinzeln in die Sonne, bevor wir uns vom terrassenförmig angelegten Ostgarten zum ebenen Südgarten mit dem Wasserbecken, den Skulpturen und den in Form geschnittenen mächtigen alten Eiben begeben, um den Hofgarten durch das Tor bei der Hofkirche zu verlassen.
Mir gefällt, dass die ab 1756 entstanden Gärten den streng geometrischen Formen des Barock folgen und das zu einer Zeit, als die englischen Landschaftsparks in Mode kamen.
Auch in den folgenden Jahrhunderten haben sie trotz Auslichtung und Überarbeitung stets diesen Charakter und damit einen einzigartigen Charme bewahrt und tragen heute noch die Handschrift ihres Schöpfers, dem Gartenbaumeister Prokop Mayer.
Vom Anfang ihrer Entstehung an waren die Gärten kostenfrei für die Allgemeinheit geöffnet und das bis zum heutigen Tag.
Wer die Residenz besichtigt, sollte sich also unbedingt im Anschluss daran Zeit für einen Spaziergang im Hofgarten nehmen.[verkleinern]