Während unseres Urlaubs in der Nähe vom Fischland Darß, haben wir uns auch diese Kirche ansehen wollen. Konnten wir die Seemannskirche in Prerow und die Fischerkirche in Born, auch von innen ansehen, so blieb uns das Innere der Schifferkirche, hier in Ahrenshoop leider verborgen.
Wir parkten kostenlos, in unmittelbarer Nähe und zogen wie immer, mit der Kamera in der Tasche los. An der Eingangstür ein Schild, welches uns wegen einer musikalischen Probe nicht erlaubte, die Kirche zu betreten.... weiterlesen
(Wir könnten ja abends zum Kirchenkonzert wiederkommen.) So blieb uns also nur, die Kirche von außen zu fotografieren und dann wieder zu fahren. Die paar Bilder habe ich euch ins Album gelegt.
Im Jahre 1950 suchte der damalige Pfarrer der Kirchengemeinde jemanden, der für diesen Ort eine passende Kirche aut. Der Architekt Hardt-Waltherr Hämer, hatte eine tolle Idee, aber zu DDR-Zeiten war die Umsetzung gar nicht so einfach, da die DDR nicht wirklich kirchenfreundlich war. Wie ebenfalls in der DDR üblich, fehlten die Baumaterialien. So stifteten Privatleute Holz und Dachmaterial, aus dem Schilfrohr der Boddenkante, um den Bau erst einmal zu starten. Hierbei halfen viele der Dorfbewohner. Viele Materialien wurden auf Umwegen organisiert. So entstand diese schöne und auch außergewöhnliche Kirche aus Holz und Schilf.
Groß, ist diese Kirche nicht, die irgendwie wie ein kieloben liegendes Schiff aussieht. Sie ist nur acht Meter breit und mit ihrem Anbau, nur fünfzehn Meter lang. Oben auf dem Dachfirst ist ein Kreuz, als Zeichen für das Haus Gottes. Darauf verweisen auch die Buchstaben Alpha und Omega über der Eingangstür.
Seitlich an der Kirche steht separat der Glockenturm, mit drei Glocken, die die Gläubigen zum Gebet einladen. Früher befand sich ein kleines Glöckchen an der Rückwand der Kirche. Auch diesen Glockenturm entwarf der Architekt Hardt-Waltherr Hämer, der sich nach dem Bau der Kirche, auch nach fünfzig Jahren, noch für seine Kirche verantwortlich fühlt.
Die Eingangswand der Kirche ist aus Glas und lässt den Kircheninnenraum, durch das Tageslicht, herrlich hell erscheinen. Im Inneren, im Osten der Kirche, ist ein schlichter Altar. Ein schmales Kreuz, an einer mit Holz gestalteten Rückwand, wird von eingekerbten Worten umrahmt. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
Die Ahrenshooper Künstlerin Doris Oberländer-Seeberg, fertigte aus dem Stamm einer Pappel, die runde Kanzel. Die Symbole der vier Evangelisten, Engel, Stier, Adler und Löwe, sind in diesem Kanzelblock eingeschnitzt.
Wie in den Kirchen von Prerow und Born, hängen auch in dieser Kirche, Schiffsmodelle von der Decke. Diese Votivschiffe wurden vom Ahrenshooper Kapitän Heinrich Voss, nach alten Vorbildern aus der Region gefertigt. Sie tragen die christlichen Tugenden als Namen: Glaube, Liebe, Hoffnung und Frieden.
Die Zugehörigkeit zu den Gewässern der Ostsee und dem Bodden, wurden durch die Namen der Kirchen noch bestätigt. So heißt diese Kirche „Schifferkirche“, die in Preerow, „Seemannskirche“ und die Kirche in Born, trägt den Namen „Fischerkirche“.
Vielleicht hat jemand das Glück, die Kirche einmal von Innen zu sehen. Vielleicht erscheinen dann hier auch einmal Bilder vom Innenraum der Kirche.
Hinter der Kirche, ist ein Gedenkstein, für die Gefallenen des ersten Weltkrieges. Die Namen der Gefallenen wurden in den Fels gemeißelt.[verkleinern]