Der kleine, von vielen vermutlich kaum beachtete und nicht wahrgenommene Gedenkstein steht am Eingang zur Gaststätte „Bräustübl“, dem einstigen Friedrichshagener Brauereigasthaus. Hier in der unmittelbaren Nähe zur ehemaligen Brauerei ist der Ursprung des heutigen südöstlichen Berliner Stadtteils im Stadtbezirk Treptow-Köpenick.
Der kleine Findling trägt eine bronzene Gedenktafel mit der Inschrift
„Zur Erinnerung an die Gründung von Friedrichshagen
1753
Die Brauerei, das ehemalige... weiterlesen
Lehnschulzengut
Stammgrundstück von Friedrichshagen“.
Damit ist auch grob umrissen, um was es geht.
Bereits in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts wohnte hier, wo die Spree aus dem Müggelsee ihren Weg Richtung Westen fortsetzt, ein Landjäger, der auch einen Ausschank betrieb.
Die eigentliche Geburtsstunde von Friedrichshagen schlug 1753, als König Friedrich II. v. Preußen (1712-1786 / reg. ab 1740), getrieben von dem Gedanken, sein Königreich unabhängig von teuren Importen zu machen und zu neuen Bewohnern zu verhelfen, zahlreiche Siedlungen gründete und mit Kolonisten aus anderen Ländern besiedelte.
Am 29.5.1753 wurde auf Order Friedrich’s das Lehnschulzengut und die Kolonistensiedlung Friedrichshagen gegründet. Die wenigen einfachen Häuser standen südlich des heutigen Marktplatzes und wurden mit schlesischen und böhmischen Baumwollspinnern besiedelt.
Das königliche Lehnschulzengut befand sich auf dem heutigen Brauerei- und Bräustübl-Gelände. Gleichzeitig verlieh der König dem damaligen Lehnschulzen und Domänenrat Pfeiffer das Schankrecht. Pfeiffer, an den noch heute die Pfeiffergasse neben der Brauerei erinnert, errichtete ein erstes Brauhaus, aus der sich dann später die Friedrichshagener Brauerei entwickelte.
167 Jahre war Friedrichshagen eine selbstständige Gemeinde, zuletzt im Landkreis Niederbarnim der preußischen Provinz Brandenburg. 1920 erfolgte die Eingemeindung nach Groß-Berlin als Ortsteil des Stadtbezirks Berlin-Köpenick.
Seit der Verwaltungsreform von 2001 gehört Friedrichshagen zum Stadtbezirk Berlin Treptow-Köpenick.
Fazit: Der Gedenkstein ist mir als Ortsgründungserinnerung ein bisschen mickrig – 3 Sterne[verkleinern]