Auch eine Kulturbeauftragte kann bei bestem Willen nicht alle Ecken der eigenen Stadt kennen, erst als ich Hintergrundinformationen für einen anderen Beitrag gesucht habe, entdeckt ich ein Foto von diesem Denkmal. Es ist gar nicht so einfach es zu finden, denn es befindet sich in einer Seitenstraße im exklusiven Stadtteil Oberkassel.
Zum Glück habe ich schon vorher recherchiert, wie ich am besten dorthin kommen kann! Die nächstgelegene Haltestelle ist die der U-Bahn: Luegplatz.
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Allegorie der Wissenschaft versteckt sich am Rande einer kleinen Straße, an deren Ende dieser Platz zu finden ist. Wenn es noch grüner sein wird, kann es passieren, dass der Hintergrund mit den Hecken und Büschen den Blick darauf noch mehr versperren wird, als es jetzt schon der Fall gewesen ist.
Den Namen Karl Janssen soll man sich für die Zukunft merken, denn es nicht seine einzige Plastik von ihm, die man in Düsseldorf finden kann, doch alles andere zu passender Zeit! Heute möchte ich erstmals diese Präsentieren!
Die "(Allegorie der) Wissenschaft"wurde zusammen mit ihrer nicht mehr existierendem Bruder - "Mut" am Südportal des Kustpalastes präsentiert. Dort konnte man sie bis zum Jahr 1926 sehen, doch sie wurden wesentlich früher geschaffen, wie es auf der Seite der Denkmalpflege steht und zwar schon 1915! Wegen der von mir bereits erwähnten Gasolei-Ausstellung wurde sie abtransportiert, was danach mit ihr passiert ist bis in die 40-er Jahre konnte ich nicht raus bekommen... Den nächsten Standort bekam die "Allegorie" im Jahr 1941 im Rheinpark. Dort blieb sie bis 1957.
Auf den 3. und letzten Aufstellungsplatz kam sie am 15.4.1958, der Oberkasseler Verschönerungsverein kaufte die Marmorstattue und stellte sie auf dem Feldmühleplatz ab.
Über den Bruder konnte ich noch folgendes herausfinden: sie stand ab 1947 bis zur Zerstörung im Jahre 1967 auf dem Städtischem Bauhof in der Heerstraße. Eine historische Aufnahme zeigt Mut als einen nackten Aufrecht stehenden Mann, der seine Blöße nur durch dein Schwert bedeckt, weitere Attribute, die er in der anderen Hand hält, sind auf dem Foto schlecht zu erkennen, doch es scheint ein Tuch zu sein, der hinter dem Körper zu sehen ist. Wie es sich für einen Krieger gehört, als welcher er dargestellt wird, trägt er einen Helm, alles andere ist plastisch ausmodelliert. Um sich eine Vorstellung zu machen, habe ich ein Bild davon gemacht, der eine Ahnung darstellt, wie es tatsächlich ausgesehen hatte
Die Dargestellte präsentiert sich in idealer Nacktheit: Ihre linke Hand führt sie an den Kopf als Sitz des Geistes und der Analysefähigkeit, in der rechten hält sie ein aufgeschlagenes Buch als Ergebnis ihrer gedanklichen Betätigung.
Die "Wissenschaft" neigt ihr Haupt und wirkt so in sich gekehrt, versunken und melancholisch. Das macht den Reiz dieser Skulptur aus...[verkleinern]