Es ist endlich so weit: es ist mein 250. Beitrag und es folgt was ich versprochen habe: ein Gedicht. Vom ehemaligem Düsseldorfer Stadtschloss hat nur der Turm die Zeiten überdauert. Hinter seinen Mauern haben über mehrere Jahrhunderte die mächtigen Herrschaften gelebt, geliebt, große Feiern abgehalten und ihre Spuren in der Stadtgeschichte hinterlassen. Ich habe auf einer anderen Seite zwei Schicksale, die mit diesem Ort verbunden waren veröffentlicht, doch da man hier keine Virtuellen Plätze... weiterlesen
bewerten kann, kann ich es am Rande erwähnen, dass in diesen Mauern die Herzogstochter Anna von Kleve, die 4. Ehefrau von Heinrich VIII. dem König von England und Irland hier geboren wurde, doch ich möchte von der Tragödie berichten, die sich hier im Jahre 1597 ereignet hatte und was davor geschah: über das Leben der sogenannten "weißen Dame" - Jacobe von Baden... Liest es durch, es lohnt sich!
Ein Geist spuckt im Schloss gar fürchterlich,
Jacobe Herzogin von Baden nennt man mich
ein gewalt'ger Mord raffte mich hinfort
deshalb verweilte ich an diesem Ort.
Als weiße Dame bin ich ebenfalls bekannt
in Düsseldorf, meines Mannes Land
Mein größter Wunsch, eine große Kinderschar
das ich sie nicht bekam das war bei der Hochzeit nicht absehbar!
Für mich jedenfalls, bei anderen vieleicht
und er blieb auch bis zum meinem End' unerreicht...
Wie soll ich erklären, erst recht beschreiben
dass ich hier auf Erden als Geist muss bleiben?
Geboren wurde ich wie mein Titel weißt in Baden-Baden
wenige Zeit später kam auch meine Mutter dort zu Schaden
Mein Vater blieb nicht veil länger dort
als ihn der Sensemann brachte hinfort.
Da ich so früh schon als kleines Kind verwaist
Zu meinem Oheim kam ich nach München gereist
dort blieb ich bis 1585 dem Jahr unserer Vermehlung
das ist ganz und gar eine Wahre Erzählung!
Meine Familie zählt viele bekannte Namen
die zu sehr hohen Ehren auf der Erden kamen
Kaiser, Könige, Herzöge, und Grafen,
die die Wahl des Gemahls für mich trafen.
Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg war sein Nam'
den ich mit meinen beiden Schwestern vernahm
die richt'ge Religion spielte hier eine große Rolle:
dass ein Protestand auch dem Papst seine Achtung zolle!
Mein armes Herz, es tut so weh,
wenn ich meinen Gatten seh:
viel zu unstet war sein Gemüt,
das merkte ich keider viel zu spät!
Der Grund warum meine Seele tobte,
dass er sich fast heimlich anderweitig verlobte
und das auch kurz vor unserem Hochzeitstage,
da kann ich behaupten, er ist eine Plage!
Was kann ich für, dass so oft verschoben der Termin
meine Familie brachte mich nicht so leicht dahin
dann aber am 16. Juni 1585 ist es soweit,
dass ich durch meinen Bruder und Schwager zum Altar geleit'
1500 Personen zählte die Gästeschar
und alle dachten, das ist ja wunderbar
10 Tage dauerte das rauschhafte Fest,
sodass sich alles nicht aufzählen läßt:
Ein Ritterturnier kam zuerst
bin mir sicher auch gern hier wärst
die Krönung war ein Feuerwerk an Schiffen
die in Düsseldorf in den Hafen liefen!
Jedes Fest hat aber irgendwann ein End'
da heißt es, dass ich mich zu meiner Pflicht wend'.
Die Zeit mit meinem Schwiegervater war nicht leicht
dennoch schon 1592 hat sein Lebensende erreicht.
Der düstere Kasten war mir bald sehr zuwider
da ist mir mein München viel lieber
keinen Freund habe ich hier gefunden:
und auch noch an einen Geisteskranken fest verbunden!
Als ich meinen Liebhaber in meine Kammer hab geladen
da hat meine Seele erlitten einen großen Schaden
Für die Sünde meines Fleisches Lust
war der Tod und des Lebens verlust.
Der Misgünstlinge große Schar
brauchte ich nicht suchen, denn die war da:
wie elend gesät ward die Niedertracht
im Jahre 1597 hat man mich um mein Leben gebracht:
Meine Kehle erstickt durch ein Band
den ein Zeuge bei meinem Leichnahm fand
Seitdem finnde ich in der Gruft keine Ruh
und nun meine Geschichte kennst auch du!
Wenn sich nichts besonderes ereignet, kommt der nächste Bericht in dieser Form erneut in 50 Beiträgen. So viel kann ich verraten: die andere große Stadt am Rhein spielt dort eine große Rolle, mehr wird nicht verraten![verkleinern]