Die Dorfkirche des nahe der Autobahn A 24 gelegenen Dorfs Hakenberg (ca. 35 km nordwestlich von Berlin / ca. 6 km südöstlich von Fehrbellin) steht auf einer kleinen Anhöhe im nördlichen Teil des Ortes.
Bereits im Mittelalter gab es im 1249 erstmals urkundlich erwähnten Hakenberg eine Kirche und einen Kirchhof. Vermutlich wurde diese Kirche im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen und/ oder rotem Backstein errichtet. Genauere Angaben zur der alten Dorfkirche gibt es nicht.
Ab ca.1385 hatten das an... weiterlesen
der alten Poststraße Berlin – Hamburg gelegene Hakenberg und seine Kirche eine gewisse Bedeutung als Station des Pilgerwegs von Berlin nach Wilsnack (heute Bad Wilsnack), wo es seit dieser Zeit die Wunderblut-Wallfahrtskirche St. Nikolai gab.
Mit der Reformation Anfang des 16. Jahrhunderts verlor Wilsnack seinen Status als Wallfahrtsort und Hakenberg damit seine Bedeutung als Station des Pilgerwegs.
Die Hakenberger Kirche überstand die Brandschatzungen und Plünderungen des Dorfes während des 30jährigen Kriegs (1618-1648) und die Schlacht bei Fehrbellin vom 28.6.1675 (julianischer Kalender 18.6.) im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg (1674-1679) in der unmittelbaren Umgebung von Hakenberg, in der die Brandenburger die Schweden schlugen.
Zum 200. Jahrestag der Schlacht wurde eine neue Kirche aus gelben und rotem Backstein erbaut. Der untere Teil des Turms der alten Kirche wurde in den Neubau integriert.
Der Kirchturm weißt eine Besonderheit auf: Bei einem Gewitter schlug früher ein Blitz ein, der so mächtig war, dass die Turmwand durch bis heute sichtbare Risse beschädigt wurde.
Leider ist die Kirche keine „offene Kirche“, so dass man die Sammlung historischer Kanonenkugeln, die man auf dem Schlachtfeld von 1675 gesammelt hat, ohne weiteres genauso wenig besichtigen kann wie das „Goldene Buch“ der Kirche, in dem sich hunderte z.T. prominente Personen (z.B. Theodor Fontane (1819-1898) und Otto v. Bismarck (1815-1898), wie das Internet weiß) verewigt haben.
Umgeben ist die Kirche vom Kirchhof, der heute nicht mehr für Beisetzungen genutzt wird und auf dem sich nur noch wenige, z.T. zugewachsene, alte Grabstellen befinden. Hier steht auch das Kriegerdenkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Hakenberger Männer.
Fazit: Interessante Kirche, leider nicht ständig geöffnet.[verkleinern]