Häufig kann man an Festen feststellen, ob ein Ort, bzw. deren Teil auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Wenn dahinter eine hohe 2- oder gar eine 3-Stellige Zahl steht, dann kann man es mit Gewissheit bestätigen, dass das auch der Fall ist! Der Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen ist so ein Beispiel, bei dem man zwar nicht auf den ersten Blick das erkennen kann aber es einige Verweise gibt, die darauf hindeuten. Was die Brunnen in diesem Stadtteil angelangt, so gibt es seit 1490 die... weiterlesen
Tradition des „Brunnenfests“. Dieser finden (vor Corona) jeweils am dritten Wochenende im August statt. Es soll daran erinnern, wie kostbar das Brunnenwasser für die Leute gewesen war und an eine Zeit, wo es per Hand geschöpft werden musste, als es nur in dieser Form möglich gewesen war! Auf dieser Seite kann man einiges darüber erfahren:https://frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/stadtportrait/frankfurter-feste/sachsenhaeuser-brunnenfest
Es gibt einen Grund, warum ich darauf verweise: wie der Affenbrunnen zuvor, wurde auch dieses Anlässlich dieses Festes eingeweiht. Genau genommen zum 481. Jubiläums im Jahr 1971. Der sog. „Zunftbrunnen“ liegt auf der anderen Seite des „Affentorplatzes“ ebenfalls neben der Bushaltestelle der Linie 36. Wie ich es im Netz herausgefunden habe, sind die Brunnen der Stadt dem Grünflächenamt unterstellt. Bevor ich zu einer Beschreibung übergehe, möchte ich als erstes meine Gründe nennen, warum ich (sehr wohlwollende) 3 Sterne geben möchte: mich haben der Geruch und deren allgemeiner Zustand sehr verstört. Auch, wenn es unter Bäumen steht, kann es keine kurzfristige „Beeinträchtigung“ sein, dass eine solch stinkende Brühe zustande kommt. Habe einige Tage später noch einmal vorbeigeschaut und an den Gegebenheiten hat sich nichts verändert, eher der Gegenteil war der Fall :(! Das rechteckige Becken unter den Figuren wird mutwillig als „Müllablage“ genutzt“. Auch, wenn man über die künstlerische Ausführung unterschiedlicher Meinung sein dürfte, eine solche Respektlosigkeit eigentlich nicht sein dürfte. Dennoch ist es leider, all zu oft die bittere Realität, die man vor Ort vorfindet :(
Der Aufstellung ging ein Wettbewerb voraus, den die Frankfurter Bildhauerin Anneliese Sund-Kern 1970 gewann Zu sehen ist neben dem vorher erwähntem Becken eine Gruppe von 8 Personen, die verschiedene, wie der Name Zunftbrunnen es vermuten lässt, unterschiedliche Berufsgruppen, die man damals im Stadtteil Sachsenhausen vorgefunden hatte: Bäcker, Metzger, Gärtner, Fischer, Winzer, Bierbrauer, Töpfer und Schuster. Sie sind an den jeweilige Produkten in ihren Händen zu erkennen. Sie wurden von der Künstlerin aus Bronze gefertigt, Der Sockel und die Einfassung sind aus Muschelkalk. Unter den 85 CM großen Figuren gibt die mehrmals erwähnte Bezeichnung des ganzen: Zunftbrunnen. Daneben gibt es die die passenden Symbole gleichwohl aus Bronze der einzelnen Handwerke dazu.
Die Figuren wurden aus meiner Sicht sehr schlicht ausgearbeitet. Es ist meistens nicht mal erkennbar, ob sie Kleidung tragen. Vielleicht ist es dem damaligem Zeitgeschmack geschuldet. Die einzelnen Männer, bis auf den Töpfer stehen. Finde es ein wenig komisch, dass der Metzger (im Gegensatz zu den anderen) seine Würste um den Hals gehängt bekommen hatte. Die anderen befinden sich entweder in der Hand oder werden wie der Paddel beim Bäcker unter dem Arm geklemmt. Gleichzeitig sind sie ein Spiegel einer Zeit, die sich seitdem sehr stark gewandelt hatte, sodass es selbst nach über 50 Jahren bereits etwas zeigt, das es zum Teil in der besagten Form gar nicht mehr gibt…[verkleinern]