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Neueste Bewertungen für Friedrichswalde

  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Das erst 1748 als Kolonistensiedlung durch persönliche Order von König Friedrich II. v. Preußen (1712-1786 / König seit 1740) gegründete Dorf Friedrichswalde (Brandenburg, Landkreis Barnim / ca. 50 km nördlich von Berlin und 20 km westlich von Angermünde) ist von den großen Weltbränden des 20. Jahrhunderts nicht verschont geblieben.

    Daran erinnert das deutsche Kriegerdenkmal neben der „St. Michael Kirche“ in der Ortsmitte. Das mehrere Meter hohe Denkmal aus rotem Stein auf einem mehrstufigem Sockel wurde in den 1920er Jahren zum Gedenken an die Toten des 1. Weltkriegs aus dem Ort errichtet. Eventuell stand an gleicher Stelle davor bereits ein preußisches Kriegerdenkmal, denn auf einer Seite des jetzigen Denkmals wird auch der Gefallenen des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 gedacht.

    Die Vorderseite des Denkmals zeigt einen deutschen Soldaten mit Stahlhelm, der mit gesenktem Kopf seiner gefallenen Kameraden gedenkt.
    Die zweigeteilte Widmung lautet:
    „Unseren Helden“
    „In treuer Erinnerung und Dankbarkeit
    Gemeinde Friedrichswalde
    1914 – 1918“
    Der untere Teil ist stark verwittert und kaum noch zu lesen.
    Auf der rechten Seite wird unter den Jahreszahlen 1870-1871 der 3 Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg mit Namen und Todesdatum gedacht.
    Auf der Rückseite sind unter den Jahreszahlen 1914-1918 die 41 Kriegstoten des 1. Weltkriegs mit Namen, Todesdatum und Kriegsschauplatz (Frankreich, Russland, Serbien, Rumänien) aufgeführt. Auch in Friedrichswalde waren Familien mehrfach betroffen, z.B. die Familie Günther mit 3 Männern. Insgesamt lag der Blutzoll des Orts bei ca. 4% der Gesamtbevölkerung.
    Die Inschrift auf der Rückseite ist durch Verwitterung z.T. nur noch schwer zu lesen.
    Den Abschluss des Denkmals bildet ein großes Eisernes Kreuz.

    Ursprünglich war das Denkmal von einem niedrigen eisernen Zaum umgeben. Nach 2004 hat man den Denkmalbereich umgestaltet. Der Zaun wurde entfernt und vor dem Denkmal wurde ein weiterer Gedenkstein aufgestellt.
    Der Findling trägt trägt die Botschaft:
    „Niemand ist vergessen.
    Nichts ist vergessen.
    Olga Bergholz“

    Es handelt sich um ein Zitat aus dem Gedicht „Hier liegen Leningrader“ der sowjetischen Schriftstellerin Olga Fjodorowna Bergholz (1910-1975).
    Das Gedicht steht auf einer Mauer der 1960 fertiggestellten Gedenkstätte des Piskarjowskoje-Gedenkfriedhofs in St. Petersburg (ehemals Leningrad), auf dem zehntausende Opfer der Belagerung von Leningrad durch deutsche Truppen von 1941 – 1944 begraben wurden:
    „Hier liegen Leningrader.
    Hier liegen Bürger – Männer, Frauen und Kinder.
    Neben ihnen Soldaten der Roten Armee.
    Mit ihrem Leben
    Verteidigten sie Dich, Leningrad,
    Die Wiege der Revolution.
    Nicht alle ihre edlen Namen können wir hier nennen,
    So viele sind es unter dem ewigen Schutz von Granit.
    Aber wisse, der du diese Steine betrachtest:
    Niemand ist vergessen und nichts wird vergessen. „
    (Übersetzte Version von https://de.wikipedia.org)

    Die deutschstämmige Olga Bergholz wurde in St. Petersburg geboren, arbeitete als Korrespondentin und Schriftstellerin. Während der Terrorwelle Stalins wurde sie 1936 verhaftet, 1939 freigelassen und 1940 rehabilitiert. Während der deutschen Blockade Leningrads blieb sie in der Stadt und nahm an der Verteidigung teil. Ihr Buch „Hier spricht Leningrad“, das viele ihrer Reden an die Verteidiger und Einwohner der Stadt während der Blockade enthielt, wurde 1950 verboten. Trotzdem erhielt sie für einen prosowjetischen Versepos 1951 den Stalinpreis.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Denkmalbehörde in Friedrichswalde in Brandenburg

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    Puppenmama Herzlichen Glückwunsch zu Deinem klasse und schön bebilderten Bericht und zum grünen Daumen.

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    1.
  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Gemessen an anderen Orten in der Schorfheide kann man Friedrichswalde (Brandenburg, Landkreis Barnim / ca. 50 km nördlich von Berlin und 20 km westlich von Angermünde) fast „jugendlich“ nennen, denn das Dorf wurde erst 1748 durch persönliche Order von König Friedrich II. v. Preußen (1712-1786 / König seit 1740) gegründet, nach ihm benannt und mit Wirtschaftsmigranten aus der Kurpfalz und Rheinhessen besiedelt.

    Diese Neusiedler errichteten von 1776 bis 1786 entsprechend ihrem Glauben die Reformierte Kirche Friedrichswalde als schlichten Fachwerkbau.
    Erst 1890 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. Der Fachwerkbau wurde mit roten Backsteinen ummantelt und er kleine hölzerne Kirchturm wurde durch den höheren backsteinernen Turm ersetzt.

    Von den ursprünglichen 3 Glocken aus dem Jahr 1890 ist nur noch eine Glocke erhalten, die anderen gingen in den Wirren der Weltkriege verloren. Die verlorenen Glocken wurden 1961 neu gegossen.
    Die Orgel aus der Werkstatt der Eberswalder Orgelbauer Albert (1859-1928) und Herbert (1852-1912) Kienscherf stammt aus dem Jahr 1893.

    1956 erfuhr die Kirche eine grundlegende Veränderung. Wegen der Verbreiterung der östlich an der Kirche vorbeiführenden Dorfstraße wurde das Kirchenschiff um 4 m verkürzt und die Saalkirche im Innern verändert. Der Kanzelaltar von 1783 wurde entfernt und die Kanzel einzeln wieder eingebaut.
    Mit der Wiedereinweihung der Kirche am Palmsonntag 1957 erhielt die Kirche den Namen „Sankt Michael“ (auch „Sankt-Michaelis-Kirche“ genannt)

    Im Eingangsbereich des Kirchturms findet man einen Gedenkstein mit der Kirchengeschichte. Gegenüber ist ein großes modernes Fresko mit christlicher Symbolik.
    Obwohl das Glockengeläut heute elektrisch angetrieben wird, hat sich an der Decke dieses Raums noch das Loch für das Glockenläuteseil erhalten. Früher wurden mit diesem Seil vom Kirchendiener die Glocken geläutet.

    Das Kirchenschiff ist im Sinne der Reformierte Kirche sehr schlicht. Es dominiert die Farbe „weiß“, die Säulen und einige Schmuckelemente sind in himmelblau gehalten. An der Nord- und Südseite befinden sich Zuschaueremporen. Über dem Eingang auf der Westseite befindet sich die Orgelempore. An der seit 1956 verkürzten Ostseite steht der Altartisch. Links vor dem Altarraum ist die Kanzel des abgebauten Kanzelaltars, rechts steht der Taufstein der Kirche.
    Die Brüstungen der Emporen tragen Bibelzitate.

    Rechts neben dem Taufstein steht eine mannsgroße Holzskulptur. Sie zeigt den Erzengel Michael, den Namenspatron der Friedrichswalder Kirche, mit dem am Boden liegenden besiegten Teufel. Michael hat dem Teufel das Schwert in den Bauch gerammt. Das Gesicht des Teufels ist schmerzvoll verzerrt, die Zunge hängt ihm aus dem Mund.
    „Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie hielten nicht stand und sie verloren ihren Platz im Himmel. Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.“ (Zitat aus der Bibel – Offenbarung des Johannes, Kapitel 12, Vers 7 bis Vers 9).
    Holz als Material für die Skulptur wurde vermutlich gewählt weil Friedrichswalde in der Vergangenheit ein Zentrum der Holzschuhfertigung war.

    Die „St.-Michaelis-Kirche“ Friedrichswalde ist eine „offene Kirche.
    Sie steht unter Denkmalschutz und ist in der Denkmalschutzliste des Landes Brandenburg eingetragen.

    geschrieben für:

    evangelische Kirche in Friedrichswalde in Brandenburg

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    Puppenmama Herzlichen Glückwunsch zu Deinem interessanten Bericht und zum verdienten grünen Daumen.
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    FalkdS Da hast du ja wieder ein As aus dem Ärmel gezogen, Danke
    Glückwunsch zum Kirchendaumen

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    2.
  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Gemessen an anderen Orten in der Schorfheide kann man Friedrichswalde (Brandenburg, Landkreis Barnim / ca. 50 km nördlich von Berlin und 20 km westlich von Angermünde) fast „jugendlich“ nennen, denn das Dorf wurde erst 1748 durch persönliche Order von König Friedrich II. v. Preußen (1712-1786 / König seit 1740) gegründet.

    Da auch 100 Jahre nach dem 30jährigen Krieg (1618-1648) Teile Preußens noch regelrecht entvölkert oder zumindest „strukturschwach“ waren, gründete Friedrich II. nach seiner Thronbesteigung zahlreiche neue Siedlungen und lockte Familien aus anderen Ländern mit dem Versprechen zahlreicher Privilegien in sein Königreich.
    Zu diesen Privilegien gehörten ua. Steuerbefreiungen oder -erleichterungen.

    Am 15.8.1748 unterzeichnete der König den Erlass zur Gründung des Kolonistendorfs, das ihm zu Ehren „Friedrichswalde“ genannt wurde: „Friedrich“ nach dem König und „Walde“ nach der waldreichen Landschaft der Schorfheide.
    Als Bewohner wurden 30 Familien aus der Kurpfalz (Kurfürstliche Pfalzgrafschaft bei Rhein, Hauptstadt seit 1720 Mannheim) und Rheinhessen (Gebiet zwischen Mainz und Worms) geworben, die sich auf den wochenlangen Treck von Esselborn (heute Rheinland-Pfalz) in die 550 km Luftlinie entfernte Schorfheide machten.
    Aus ihrer alten Heimat brachten diese Kolonisten das Holzschuhmacherhandwerk in die Schorfheide. Obwohl dem König wohl eher eine landwirtschaftliche Tätigkeit der Neubürger vorgeschwebt hatte, taten die meisten Siedler trotz königlichem Verbot dass was sie am besten konnten: Holzschuhe erstellen.
    In den folgenden Jahrzehnten erwarb sich Friedrichswalde den Ruf als „größtes Holzschuhmacher Deutschlands“.

    Bis 1768 wurden weitere 22 Büdner-Familien im Dorf angesiedelt (Büdner = meist nicht erbberechtigte Kinder von Bauern, die in anderen Orten ein Haus und ein wenig Land pachten konnten).
    1776 wurde die Reformierte Dorfkirche erbaut. 1898 erfolgte der Anschluss von Friedrichswalde ans preußische Eisenbahnnetz.
    Im Jahr 1934 stellten die 25 Einzelbetriebe 30.000 Paar Holzschuhe (sogenannte „Klompen“) her. Die 1939 gegründete Holzschuhmachergenossenschaft Friedrichswalde errichtete 1940 eine Fabrik, in der dann jährlich bis zu 300.000 Paar Holzschuhe hergestellt wurden.

    Nach dem Ende des 2. Weltkriegs vergrößerte sich die Einwohnerzahl um ca. 300 Menschen (Kriegsflüchtlinge, Heimatvertriebene).
    1950 wurde in der DDR die Holzschuhfabrik in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) umgewandelt. Da der Bedarf an Holzschuhen aber immer mehr zurückging, wurde die Produktion 1954 eingestellt. Erst 2009 wurde mit der Eröffnung Holzschuhmacher-Erlebniszentrums das Handwerk touristisch und museal wiederbelebt.

    Das Denkmal zur Ortsgründung wurde 1998 zum 250. Jahrestag der Unterzeichnung des königlichen Gründungserlasses vor der Südseite der Dorfkirche aufgestellt.
    Es besteht aus einem fast mannshohen behauenen Granitquader. Auf der polierten Vorderseite sind 5 verschieden strukturierte Felder herausgearbeitet. Auf diesen Tafeln sind chronologisch von unten nach oben stichpunktartig einige Fakten der Ortsgeschichte vermerkt: Gründung 1748, Bau der Kirche 1776, größtes Holzschuhmacherdorf Deutschlands, größte Einwohnerzahl im Jahr 1900 und der Ortsname mit dem 1997 genehmigten Wappen sowie dem Jubiläumsdatum.

    Die anderen Seiten auf ebenfalls teilpolierten Flächen zeigen ein Portrait des Ortsgründers König Friedrich II. v. Preußen, eine namentliche Aufstellung der 30 ersten Kolonistenfamilien mit Herkunftsort sowie eine Karte der Bundesrepublik mit der Treckroute dieser Siedler von Esselborn nach Friedrichswalde.
    Die Inschriften auf den polierten Flächen sind z.T. allerdings etwas schlecht lesbar.
    Zu dem ehrenhainartig gestalteten Denkmalumfeld gehört auch eine hölzerne Bank mit der Inschrift „250 Jahre Esselborner in Friedrichswalde im Jahr 1998“.

    Fazit: Das Denkmal ist eine würdige Erinnerung an die Gründung des Ortes und bildet auf dem Kirchplatz/Kirchhof zusammen mit der Dorfkirche und dem deutschen Kriegerdenkmal 1914-1918 ein schönes und sehenswertes Ensemble.
    Weitere Informationen zur Dorfgeschichte findet man übrigens auf Info-Tafeln vor Ort.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Denkmalbehörde in Friedrichswalde in Brandenburg

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    opavati® Feine Heimatkunde, wir haben noch Anfang der 70er Holzpantinen auf dem Rettungsturm an der Ostsee getragen ...

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    3.
  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Freitag Mittag, der gute Spruch:
    Hoch die Hände - Wochenende.
    Mit einem schönem Stück Kuchen startet es sich noch besser in das Wochenende.
    Auf der Durchfahrt, in Friedrichswalde, ein heute seltenes Schild:
    LANDBÄCKEREI
    Der Stop hat sich gelohnt. Schon der Anblick der Backwaren war faszinierend.
    Brot und Brötchen, lecker Kuchen wie aus Kindheitserinnerung.
    Der Erwerb von Schweineohr, Makronentörtchen, Schienenkuchen und Brötchen erwiesen sich beim Verzehr als Volltreffer.
    Erwartung und Erfüllung im vollen Einklang.
    Das ist Bäckerhandwerk, das diesen Namen gerecht wird.

    geschrieben für:

    Bäckereien / Lebensmittel in Friedrichswalde in Brandenburg

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    eknarf49 Hoffentlich hast Du Dir den Einkauf gut eingeteilt. ;-) Es hört sich wirklich gut an, Schienenkuchen muss ich aber erst noch googeln.
    berramogu Eine kleine Hilfe:
    Mürbeteig mit Marzipan überstrichen und aus Marmelade eine
    Schiene eingebaut.
    Sieht aus wie eine Eisenbahn Schiene.
    Die Verkäuferin erklärte uns, die sei Schienenkuchen.
    Meine Frau ist begeistert davon, ich esse keinen Marzipan, demzufolge kein Kommentar.
    FalkdS Bäckerische Volltreffer sind immer das BESTE, was einem passieren kann... ;-)

    4.
  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Absoluter Fachmann.
    Ich kann ihn nur empfehlen. Würde ihn jeder Zeit wieder anrufen. Die Zusammenarbeit war sehr professionell.
    Preis-, Leistungsverhältnis stimmt absolut.
    Hervorragende Arbeit.

    geschrieben für:

    Heizungen / Installateure in Friedrichswalde in Brandenburg

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    5.
  6. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    wer wert auf qualität legt sollte dieses unternehmen meiden. nur chaos und durcheinander. der chef der firma ist ein choleriker welcher sich bei seinen kunden schon sehr im ton vergreifen kann... nie wieder diese firma....

    geschrieben für:

    Maler und Lackierer in Parlow Gemeinde Friedrichswalde

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    6.
  7. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von post.it

    Ich hatte eine Autopanne. Herr Schiller hat mein Fahrzeug abgeschleppt, schnell und preiswert wieder fahrtüchtig gemacht.
    Netter, kompetenter Fachmann.

    geschrieben für:

    Autowerkstätten in Friedrichswalde in Brandenburg

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    7.