Saisonale Öffnungszeit: von Ostern bis Erntedank nur am Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
Die Kirche von Kleinbeeren, einem Dorf 1 km östlich von Großbeeren und 5 km südlich von Berlin, stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist eine der ältesten erhaltenen Kirchen in der Region Teltow-Fläming. Der Ort Kleinbeeren wurde 1285 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zu den Besitzungen der Adelsfamilie v. Beeren.
Die ursprüngliche Feldsteinkirche wurde während des 30jährigen Krieges zerstört. Unter... weiterlesen
Einbeziehung der Ruine wurde die Kirche um 1700 in Backsteinbauweise wieder errichtet. An den Feldsteinmauern der alten Kirche kann man gut die kleineren ursprünglichen Fenster und das Eingangsportal erkennen, die beim Wiederaufbau zugemauert und durch größere Fenster und Türen ersetzt wurden.
Das Kircheninnere ist ziemlich schmucklos. Der hölzerne Kanzelaltar vom Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil des Bauernbarock – also schlicht in der Gestaltung - beherrscht das Kirchenschiff. Davor steht ein Taufbecken aus der gleichen Zeit. Eine Besonderheit ist der nachträglich ins Kirchenschiff eingebaute Kachelofen, so daß die Kirche auch in den Wintermonaten für Gottesdienste, Gemeindearbeit und Veranstaltungen genutzt werden kann.
Die einstige Patronatsloge gegenüber dem Altar wird heute als Wirtschafts- und Gemeinderaum genutzt. Über die Patronatsloge gelangt über eine abenteuerliche Holzstiege auch in den Turm mit den beiden Kirchenglocken. Eine Glocke ist undatiert, die andere stammt laut Glockeninschrift aus dem Jahr 1931, was darauf hindeutet, daß zumindest eine Glocke im 1. Weltkrieg zur Metallgewinnung eingeschmolzen worden sein könnte.
Sehenswert sind die alten Grabplatten aus dem 18. Jahrhundert, die neben dem Altar aufgestellt sind. 2 der Grabplatten gehörten zu den Gräbern von 2 mit 10 bzw. 7 Jahren verstorbenen Töchtern der Rittergutsfamilie v. Beeren aus dem 18. Jahrhundert.
Von den Gräbern auf dem Kirchhof haben nur 2 Grabmale überdauert. Eine Grabplatte ist unleserlich. Das Grabmal des Amtmanns Leopold Friedrich Reiche ist dagegen gut erhalten:
„Hier ruht die Hülle des hochgeschätzten und innigst geliebten Herrn Amtsmann Leopold Friedrich Reiche,
er war den 1. Februar 1772 in Rosenthal bei Berlin geboren und verehelichte sich am 2. Dezember 1802 mit Demoiselle Friederike Wilhelmine Kessler, starb den 4. November 1808 und hinterläßt seine betrübte Witwe und 2 Töchter und 1 Sohn. Sanft ruhe seine Asche.“
Ebenfalls auf dem Kirchhof neben dem Weg zur Kirche steht das in den letzten Jahren restaurierte Denkmal für die Kleinbeerener Gefallenen des 1. Weltkrieges.
Neben Kirche und Kirchhof steht der ehemalige Gutshof, der seit 1881 Berlin gehörte und ua. als „Heim für gestrauchelte Mädchen“ genutzt wurde. Ab 1945 lebten zunächst Flüchtlinge und Umsiedler im Gutshof. Später wurden die Häuser von der örtlichen LPG und für Wohnzwecke genutzt. Derzeit ist das Gutshaus zur Ruine verfallen, soll aber wieder aufgebaut werden.
Fazit: Sehenswerte Dorfkirche. Leider fehlen ein paar Informationen zur Geschichte der Kirche vor Ort.[verkleinern]