Berufsbedingt brauchbarer Erfindergeist und ein ausgesprochen gut funktionierendes Improvisationstalent, machte mich zum engagierten Heimwerker, da ich nie genug Geld hatte, Profis mit Arbeiten an Haus und Garten zu beauftragen. Also war ich ein Leben lang Stammkunde in den einschlägigen Baumärkten meiner diversen Wohnorte. So nach meiner Umsiedlung vom Bodensee ins Unterallgäu 1997 eben bei der Fa. toom, die in Wangen und Leutkirch ansässig ist.
Speziell nach dem Erwerb meiner betagten Hütte... weiterlesen wurde es erforderlich, mich mit Gerätschaften zu versorgen, die mir zur Sommerzeit das Beträufeln des großen Gartens mit Wasser, für das ich keine Abwassergebühr zu zahlen hatte, und für die Winterzeit die Versorgung des zentralen Kaminofens mit Brennmaterial ermöglichten, und seit Neuestem auch, um die doch etwas marode Bausubstanz zu erhalten bzw. Bausünden des Vorbesitzers und Erbauers zu beseitigen.
In der Bewertung des Hagebau Bad Waldsee steht eine kurze Betrachtung über Geiz, auf die ich an dieser Stelle verweisen will. Dieser beeinflußte nämlich meine Entscheidungen bezüglich der Herkunft meiner Gerätschaften ganz erheblich. Beispiel:
In etwa 20 Jahren wird mich meine Tochter beerben, die handwerklich 2 linke Hände hat und zum Entquietschen einer Tür wohl zeitlebens einen Schlosser beauftragen wird. Oder zum Enttropfen eines Wasserhahns einen Klempner. Wozu soll ich also für Mauerarbeiten einen Bohrhammer von Hilti kaufen, der 500 € kostet und 3 Generationen lang durchhält, wenn sie ihn dann wegwirft. Also tut es mir an dieser Stelle doch einer von der 'toom-Hausmarke' für 65 €, der vielleicht nur 5 Jahre lang hält. Wer weiß, ob ich ihn in 5 Jahren mit 70 überhaupt noch halten kann.
Andererseits ist für den Betrieb des zentralen Kaminofens pro Saison das Zerkleinern von 15 Festmeter Hartholz unabdingbar. Natürlich könnte ich mir das Holz ofenfertig geschnitten liefern lassen. Aber um auszurechnen, wie viele Winter ins Land gehen, bis sich mit der Preisdifferenz von 1m-Prügeln zu 'ofenfertig' eine Kreissäge von Metabo zu 300 € amortisiert hat, brauchte ich keinen Taschenrechner, das machte ich im toom stehend freihändig im Kopf, als ich vor dem Sonderpreis besagter Tischkreissäge stand. Eine Metabo läuft noch, wenn sie sich schon längst amortisiert hat, also habe ich toom davon befreit. Aber die hatten noch mehr davon, also kein Ladenhüterpreis, sondern ein Schnäppchen.
Zu dieser Kreissäge gibt es eine kleine Vorgeschichte, die die Kundenfreundlichkeit von toom kennzeichnet: Im Juni kaufte ich den Vorgänger zum Zerkleinern von 2 Festmeter Zaunlatten und -pfosten, die mir eine freundliche Nachbarin, selbst mit Ölheizung versehen, geschenkt hat. Im Baumarkt stand ich vor einer Tischkreissäge, die mir für diesen Zweck angemessen schien, krähte aber trotzdem nach Beratung, denn mir standen ja auch noch die 15 Festmeter Esche ins Haus, die bekanntlich ausgesprochen zäh ist. Der freundliche ältere Herr, der alsbald kam, war mit meiner Frage nach dem elektrischen Typ von Antriebsmaschine verständlicherweise überfordert, wahrscheinlich kannte er den Unterschied zwischen Reihenschlußmotor und Kurzschlußläufer gar nicht. Meinen Vorschlag, er brauche die Maschine nur mal kurz einschalten, dann wüßte ich, was ich wissen will, mußte er ablehnen, weil am Stand keine Steckdose installiert sei. Also gab ich meine Bedenken mündlich zur Kenntnis. Nein, das wäre überhaupt kein Problem, selbst wenn ich das Blatt zum Stillstand brächte, da gäbe es ja noch den Motorschutzschalter, der dann auslöst. Ok, ich vertraute dem Mann und kaufte die Säge originalverpackt.
Zuhause baute ich sie zusammen und beim Einsetzen des Blattes erblickte ich zu meiner Frustration einen großen 1,5 kW-Staubsaugermotor als Antrieb, dessen 12000 RPM per Keilriementrieb auf die Soll-Blattdrehzahl von 3000 RPM untersetzt wurde. Mir schwante Übles: Ein offener Riementrieb in dieser staubigen, sägespänehaltigen Atmosphäre? Sehr fragwürdig. Ein Reihenschlußmotor hat elektrisch die Eigenschaft, seine Stromaufnahme bei Achsstillstand nur noch durch den elektrischen Widerstand der Wicklung zu begrenzen, wegen stillstehender Kühlung glühend heiß zu werden und theoretisch eigentlich jeden Lastbegrenzer abzuwerfen. Das alles zusammen bedeutete, daß er also im Betrieb in einer schwer arbeitenden Kreissäge unglaublich heiß werden konnte und daß ein Motorschutzschalter elektrischer Talmi war. Aber schaumermal....
Das Bauholz ging ganz gut zu zerkleinern, es war ja auch kein Hartholz. Dann kam aber die Esche dran, und da ging das Blatt zeitweise ganz schön von der Drehzahl, manchmal blieb es auch stecken. Der Motorschutzschalter bestand ausschließlich aus meinem Handballen, der auf den roten Knopf hämmerte. Es kam, wie es kommen mußte, nach nicht ganz 2 Festmetern brannte der Motor durch, blieb stehen und stank nach Amperetrioxid. Nichtmal die 16 A -Steckdosensicherung kriegte er abgeworfen. Ich baute das Gerät wieder auseinander, reinigte es und verpackte es in den Originalkarton. Die Dame am Kundendiensttresen holte telefonisch den Verkäufer herbei, der hörte sich meine Geschichte an, konnte sie nachvollziehen und dann kam die übliche kundenunfreundliche Gewährleistungsmasche, die das Gesetz leider hergibt: Die Maschine müsse zum Hersteller geschickt werden, der den Motor wechselt. Das würde etwa eine Woche bis 10 Tage dauern. Mein Gegenargument: Ich hab aber JETZT Urlaub und außerdem ist das Wetter JETZT schön und das Holz trocken, zog. Die Dame hatte Verständnis und ging ins Geschäftsleitungsbüro. Von dort kam sie wieder mit dem Bescheid, die Säge würde umgehend 1:1 umgetauscht, stellte mir eine Gutschrift aus, diesen könne ich an der Kasse mit der neuen Maschine verrechnen lassen. Daraufhin ging ich wieder mit dem alten Herrn, der jetzt ein bißchen Technik dazugelernt hatte, zu den Kreissägen und ich landete letztlich bei meiner jetzigen Metabo mit mitteltourigem Kurzschlußläufer, Blattantrieb mit ohne Riemen und systembedingt funktionierendem Motorschutzschalter. Damit bin ich bis dato glücklich.
Aber ansonsten halte ich mich eher an 'no-name'-Produkte. Wenn eine Stichsäge für 7 € stehenbleibt, wird sie auf dem Wertstoffhof entsorgt und die nächste gekauft.
Der Grund, warum ich dem toom-Baumarkt einen Stern abgezogen habe, ist auch hier wieder im menschlichen Versagen eines Verkäufers zu suchen, der mich aus 'Profitgier' oder Dummheit logistisch falsch beraten und mir dadurch eine unverhältnismäßig große Summe aus der Tasche gezogen hat. Und das ging so: Ich mußte ein neues Heimwerkerthema in Angriff nehmen, nämlich die Bewässerung meines nicht gerade kleinen Gartens aus dem Tiefbrunnen, dessen Originalanlage, also die Druckpumpe, defekt war. Trinkwasser von der Stadt schloß ich hierfür von vornherein aus, denn warum soll ich Abwasser für etwas bezahlen, was gar nicht in die Kläranlage fließt. Eine Reparatur der Originalpumpe überforderte mich damals etwas, denn ich wußte nicht, wie ich an die unter Wasser fest installierte Maschine rankommen sollte. Also benötigte ich zumindest vorübergehend möglichst preiswerten Ersatz in Gestalt einer Tauchpumpe.
Blöderweise hätte ich für die Förderhöhe von 12 m schon wieder ein unerschwingliches Hochleistungsgerät mit einer Leistung von 1,5 kW gebraucht, die in der Anschaffung günstigen und mit 0,3 kW völlig ausreichenden schafften gerade mal 8 m.
Aber für irgendwas war der Michl ja mal Hauptmaschinist bei der Werksfeuerwehr und wußte, daß man, um in einem Hochhaus in der 25. Etage einen Wohnungsbrand zu löschen, eben auf diese Höhe mehrere tragbare Druckverstärkerpumpen aufstellen muß, sonst kriegt man kein Löschwasser ans Feuer. Meine große Porsche auf Lafette mit 140 PS machte gerade mal etwa 12 Etagen am B-Rohr und 15 am C-Rohr. Also wurden 3 weitere kleine Tragespritzen von VW mit je 60 PS in der 11., 17., und 23. Etage dazwischengeschaltet, dann hatte die 25. Etage genug Druck für 1 B- oder 2 C-Rohre. Wasser marsch !!!
Was ich damals im Großen 2 Jahre lang monatlich geübt und einmal sogar auch angewendet habe galt also auch hier im Kleinen: Ich brauchte 5 m unter dem Brunnenrand einen Nachbrenner für die Resthöhe, und das bezahlbar. Mit diesem Problem zog ich in den gerade neu erbauten toom um zu sehen, was es gibt. Da ich mich in dem neuen Gebäude noch nicht auskannte, bat ich um Beratung und kriegte einen jungen Mann zugeteilt, der das Pech hatte, mir spontan instinktiv unsymathisch zu sein. Nun, dafür konnte er nichts, das war MEIN Problem, also bemühte ich mich redlich, mein Begehren sachlich rüberzubringen. Aber es war wohl unterschwellig doch was durchgekommen, denn er musterte mich von oben bis unten wie ein ganz besonders häßliches Alien, riß sich dann aber auch sichtlich zusammen und wir zogen los.
In der nächsten Stunde wurden in der Abteilung für Gartentechnik geeignete Pumpen herausgesucht und in der für Wasserinstallation auf dem Boden ein Funktionsmodell der vertikalen Zukunft horizontal zusammengebaut. Da es verzinkte Rohre in 1 und 1 1/4 Zoll mit Gewinde nur in 1-metrigen Abschnitten gab wurde nun 1 1/4 - zöllig geflanscht und bestückt, nach 5 Rohren war der Vorrat alle und wir mußten auf 1" zurück. Jetzt wurde es richtig teuer: Reduktionsstück gab es nicht. Also 1 1/4" mit einer Feuerwehrkupplung abschließen, Fortsetzung mit Gegenkupplung und diesmal vorrätigem Reduktionsflansch, alles aus massivem Messing, sehr teuer, dann ging es 1-zöllig weiter. Glücklicherweise hatte die Verstärkerpumpe einen 1"-Eingangsflansch mit Außengewinde, dem nun ein 1"-Rohrgewinde gegenüberstand, sodaß wenigstens hier nur eine verzinkte Rohrmuffe erforderlich war. Nach dem Verstärker ging es dann in 1" weiter bis zur Schlauchkupplung am Brunnenrand, diese in Gardena-Standard.
Die Kosten für die unerwartet aufwändige Armaturenbestückung und die für die Pumpen lagen gleichauf (!), aber das Ensemble funktionierte so wie überschlägig kalkuliert, nur mein Heimwerkeretat war für diesen Monat verbraucht. Wenig später fand ich zufällig heraus, daß Toom auch Druckschlauch in 1" von Gardena am laufenden Meter feilbot und errechnete mal einfach so, was es mich gekostet hätte, statt der Eisenrohrabschnitte mit der Vielzahl von Muffen und Kupplungen einfach 12 Meter Schlauch und die hierzu nötigen Flanschnippel zu kaufen. Angesichts der Differenz, die an die 100 € betrug, sprach ich dem Verkäufer die Beraterkompetenz ab und bezichtigte ihn im Geiste der Gewinnsucht. Er scheint auch selbst nach Jahren noch ein schlechtes Gewissen zu haben, denn er geht mir mit einer Deutlichkeit aus dem Weg, die schon selbstleuchtend provokant ist.
Daß ich derzeit meine Käufergunst gleichmäßig zwischen toom-Leutkirch und Hagebau-Bad Waldsee aufteile, liegt eigentlich allein an der Gestaltung von Rabatten und Preiskampagnen, für mich nicht unwichtige Dinge. Und diesbezüglich hat Hagebau eindeutig die Nase vorn. Das liegt größtenteils auch am Sortiment und meinem Interesse daran: Toom ist mehr in Richtung Baumaterial orientiert und konzentriert seine Aktionen in dieser Richtung. Hagebau ist im Hinblick auf Ausrüstung, also Werkzeug und -Maschinen besser sortiert und diesbezüglich derzeit meine erste Wahl.
So gesehen ergänzen sich die beiden Märkte für mich ganz hervorragend, zumal ich kilometermäßig genau in der Mitte zwischen den beiden 'locations' wohne.[verkleinern]