Bereits seit Jahrzehnten wird darüber heftig gestritten, ob man Graffiti als Kunst ansehen soll oder ob es sich um Schmierereien handelt, die stark geahndet werden sollen. Zwischen den beiden Sichtweisen scheint es keinen Mittelweg zu geben, weil man es auf beide Arten beurteilen kann. Hinzu stellt sich die Frage, ob man mit solchen "Werken" einen Gefallen tut, wenn man sich einige Innenstädte ansieht. Für mich war es eine interessante Entdeckung, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Wie... weiterlesen
vorher angekündigt ist es keine der illegalen „Verunstaltungen“, die auf den Wänden etc. zu finden sind. Die, die ich in der Landshuter Allee entdeckt habe, zieren den Übergang zwischen den beiden Seiten davon. Wie ich anhand eines Logos erkannt habe, wurden die einzelnen Embleme durch Jugendliche von der vorher vorgestellten "International Munich Art Lab" initiiert. Trotz meiner Bemühungen konnte ich keine genaue Angabe finden, wann diese Aktion durchgeführt wurde.
Der Zugang zum besagten Tunnel liegt direkt neben der evangelischen Stadtmission, daher habe ich ihre Adresse auch (zur Orientierung aber ohne Wertung der besagten Institution) als genaue „Lagebestimmung“ genommen, falls sich jemand anderes ebenfalls das anschauen wollte. Mir ist gleichzeitig klar, dass (s. Einleitung) einige dieser Kunstform ablehnend gegenüber stehen. Auch, wenn es ebenfalls einige Schmierereien darunter gibt, die meisten (häufig wiederkehrenden) Motive haben mir schon sehr gut gefallen :-). Das was dort zu sehen ist, wurde wie ich betonen möchte praktisch „seriell“ getan, was bei mir zu der Vermutung führt, dass es nicht freihändig gemacht wurde, sondern ggf. mittels einer Schablone. Mehrmals gab es an den Rändern die sog. „Farbnasen“ (ungewollte Tropfen, die bei malen entstehen können), die den besagten Eindruck zusätzlich verstärkten.
Die meisten Tunnels vermitteln nicht den Eindruck, dass man dort, länger als es nötig ist, verweilen möchte. Auch dieser in der Landshuter Allee gehört irgendwie dazu. Die Graffitis wurden über die (braunen) Fliesen (vermutlich) aus den 70-er Jahren angebracht. Vielleicht um besser sprühen zu können, gibt es einen weißen Untergrund darunter. Die Motive sind schon lustig. Eher weniger, dass es dort (extrem unangenehm – sorry am frühen Morgen) nach „Körpersäften“ gerochen hatte. Da dazu auch noch das Licht „gezickt“ hatte, habe ich gezielt beim nächsten einen einen Vormittag gewählt, um das abzulichten, was es dort gibt.
Es handelt sich vor allem um Menschen, Tiere, Fabelwesen und (siehe die letzten Fotos) komikhafte Figuren, sowie weitere Zeichen, die ich nicht alle an der Stelle benennen kann. Eins ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Lange noch, bevor Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt worden ist, gab es eine Darstellung, die seine (sehr negative) Haltung gegenüber der Erde zeigt. Als „Gegenentwurf können die Hänge sein, bei denen die Ketten, die zersprengt werden, dienen, die es an einer anderen Stelle gibt. Am besten soll man sich selbst auf den Weg dahin machen, um sich das anzuschauen, wie ich es getan habe. In diesem Sinne, eure Kulturbeauftragte.[verkleinern]