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In der Zeit, als Deutschland getrennt gewesen war, wurden an verschiedenen Orten im „Westen“ (ehem. BRD) aus Solidarität mit Berlin ihr Wahrzeichen, ein Bär, aufgestellt. Ein solches Exemplar kann man auch im Münster gegenüber vom hiesigem HBF neben dem Busbahnhof finden. Kann selbst nicht mal sagen, wie oft ich diese Stadt in den vergangenen Jahrzehnten besucht habe aber an diese Bronzeskulptur kann ich an dieser Stelle gar nicht entsinnen! Das ist gar nicht so ungewöhnlich, weil so wie ich es herausgefunden habe, fast 10 Jahre lang wurde diese wegen Bauarbeiten rund um die verschiedenen Haltestellen eingelagert. Da greife ich aber ein wenig der, mit dem Objekt verbundenen Geschichte vor. Es zeigt sich dennoch, dass weil ich meistens von der anderen Straßenseite bis vor ca. 2 Jahren abfuhr, ich gar nichts von dem schmalbrüstigem Bären mitbekommen habe! Da sich das aber, wie man es anhand der Fotos sehen kann, inzwischen geändert hat, möchte ich auch darüber berichten, damit es kein weißer Fleck bleibt!

Man kennt es selbst: die Gegebenheiten im Bezug auf Kunst im öffentlichem Raum können sich, wie ich an anderen Stellen bereits mehrmals erörtert habe, unterschiedlich stark verändern. Das ist auf dieses Werk von Prof. Arnold Schlick übertragen! Der im Jahr 1963 von ihm gestaltete Bär, hat eine „Odyssee“ hinter sich, wenn man sich ihr „Werdegang“ anschaut! Ursprünglich stand sie (an einer nicht weiter bezeichneten Stelle) am Aasee in Münster. Der Stadtrat hat sich dafür 1960/61 entschieden. Danach erfolgte eine Ausschreibung, bei der der Bär von Bildhauer (und Professor?) Arnold Schlick
als solcher Gewinner hervorging, wurde in Auftrag gegeben. Die feierliche „Einweihung“ fand am 1. Februar 1963 statt. Laut dem, was ich im Netz gefunden habe, ist es nicht das einzige Werk von ihm im öffentlichem Raum in und um Münster finden kann. Mir ist nur dieses bekannt.

Des weiteren heißt es, dass im gleichen Jahr bis 1993 der Bär vor dem HBF in Münster stand. Kann mir aber auch vorstellen, dass die andere Angaben nicht zutreffend sein könnte! Neben dem auf einem Sockel stehendem Tier wurde folgende Inschrift hinzugefügt, die über den Hintergrund informiert:

„Berliner Bär / von Arnold Schlick, Münster / * 25.07.1896 - + 07.02.1978/ Die Skulptur erinnert an die Teilung Berlins von / 1961 bis 1989 und symbolisiert die Verbundenheit / Münsters mit dem Schicksal Berlins. / Arnold Schlick war Mitglied der Künstlergemeinschaft / "Schanze" und ist bekannt für viele Tierplastiken, / die noch heute das Stadtbild Münsters prägen.“

1993 wurde die Bronze mutwillig beschmiert, sodass stattdessen ein kinetisches Wasserspiel („vorläufig“) dort ihren Platz fand. Dennoch auch mit diesem sind die Leute nicht „pfleglich“ umgegangen, sodass ein weiterer Abbau erfolgte. Das ereignete sich nachdem der Bär zuerst versetzt und dann komplett eingelagert wurde. Die ersten „Bemühungen“ ihn an die angestammte Stelle aufzustellen dauerten mehrere Jahre! 2002 war es „endlich“ so weit! Nicht wie ehemals direkt davor, sondern auf die andere Straßenseite.

Viele kennen entweder aus dem Zoo oder entsprechenden Sendungen aus dem Fernsehen / Internet, wie ein Bär aussieht. Dieser wirkt auf mich eher wie eine Karikatur: fast so, als ob dieser die Pfoten an die Seiten gestemmt hätte, als ob dieser „zeigen“ wollte – „nicht mit mir!“ Das ist selbstredend meine Interpretation! Insgesamt fällt die Gestalt sehr „mager“ aus! Als ich eins der hier verlinkten Fotos anderen Personen zeigte, haben sie verwundert nachgefragt, ob dieser „auf Diät“ gesetzt wurde bzw. was sich der Künstler bei der Ausführung gedacht hatte. Diese Frage hat sich auch mir gestellt! Kein „Teddy“, wie man sie sonst kennt, sondern ein „kantiger Geselle“, der (lt. Meinung mehrerer) „finster“ in die Ferne schaut. Kunstwerke im öffentlichem Raum soll man stets im Kontext ihrer Aufstellung und der Zeit, in der es geschehen ist, verstehen. Es ist ein Objekt, das man sich anschauen kann aber, der bei mir eher einen zwiespältigen Eindruck auf mich gemacht hatte. Habe einige Monate verstreichen lassen, bevor ich jetzt dazu gekommen bin, darüber zu schreiben und es hier auf GL vorzustellen. Das vor allem, weil ich keine weißen Flecke mag… nach entsprechend langer Zeit habe ich beschlossen ein OK zu geben, weil es eben ein Zeitzeugnis ist, das seine Daseinsberechtigung besitzt. Man muss nicht meine Meinung teilen. Am besten selbst testen!