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von grubmard
Das Theodor Körner-Denkmal steht im Schlosspark / Gutspark des heute zur Stadt Pegau gehörenden Orts Kitzen (Sachsen / ca. 15 km südwestlich von Leipzig) an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.
Und es gibt natürlich einen Bezug zwischen Kitzen und dem am 23.9.1791 in Dresden geborenen Theodor Körner.
Körner war trotz seiner jungen Jahre ein vielversprechenden und aufstrebender Schriftsteller, Dichter und Dramatiker.
Aber nach dem Aufruf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. (1770-1840 / König seit 1797) „An mein Volk“ zum Kampf gegen den französischen Kaiser Napoleon Bonaparte vom 17.3.1813 verließ Körner Wien, wo er eine Anstellung als Hoftheaterdichter am Burgtheater hatte, und schloss sich in Breslau (heute Wroclaw / Polen) dem preußischen Freikorps des Majors Adolf Freiherr v. Lützow (1782-1834) als Infanterist an.
Auch in dieser Zeit war Körner weiter schriftstellerisch tätig. Es entstand ua. das später vertonte Gedicht „Lützows wilde Jagd“.
Im Mai 1813 wechselte Körner zur Kavallerie und wurde Adjutant Lützow’s.
Am 4.6.1813 wurde zwischen den Franzosen mit ihren Verbündeten und den verbündeten preußisch-russischen Truppen der Waffenstillstand von Pläswitz geschlossen.
Das Lützowsche Freikorps erfuhr zu spät vom Waffenstillstand und wurde beim Marsch hinter die Demarkationslinien bei Kitzen von den Franzosen unter General Francois Fournier-Sarlovèse (1773-1827) und den mit ihnen verbündeten Württembergern unter General Karl Friedrich Lebrecht v. Normann-Ehrenfels (1784-1822 gefallen in Griechenland) gestellt.
Zwar wollte General v. Normann die Lützower unter Geleit ins preußisch-russische Waffenstillstandsgebiet ziehen lassen, aber der oberkommandierende französische General Fournier war anderer Meinung und erklärte mit den Worten „Waffenstillstand für alle außer Ihnen“ den Waffenstillstand für die Lützower für ungültig, da die Franzosen die Freikorps nicht als reguläre Truppen anerkannten.
Am 17.6.1813 griffen Franzosen und Württemberger die Lützower überraschend an. Die Infanterie des Freikorps konnte größtenteils entkommen, während die Kavallerie vernichtet wurde. Lützow entkam schwer verwundet. Körner erhielt einen Säbelhieb auf den Kopf und flüchtete schwer verwundet in ein Wäldchen zwischen Groß- und Kleinschkorlopp (ca. 1 km von nordöstlich von Kitzen).
Hier schrieb er, den Tod vor Augen, das Sonett „Abschied vom Leben“. Stunden nach dem Gefecht wurde er von Bauern gefunden und nach Großzschocher, anschließend nach Leipzig gebracht. Immer auf der Flucht vor den Franzosen war die Zeit der Genesung ein Irrweg durch deutsche Lande: Karlsbad, Burg Gnandstein, Reichenbach, Berlin.
Bereits Ende Juli 1813 kehrte Körner zum Freikorps zurück, dass mittlerweile seine Selbstständigkeit eingebüßt hatte und als Teil der Russisch-Deutschen Legion unter dem damals in russischen Diensten stehen österreichischen General Ludwig Graf v. Wallmoden (1769-1862) in Norddeutschland kämpfte.
Am 26.8.1813 fiel Theodor Körner 4 Wochen vor seinem 22. Geburtstag während des Gefechts im Forst von Rosenow bei Gadebusch (Mecklenburg). Er wurde in Wöbbelin (nördlich von Ludwigslust) beigesetzt.
Das klassizistische Denkmal aus Sandstein im Schlosspark Kitzen erinnert also an das Gefecht von Kitzen, bei dem Körner 1813 verwundet wurde. Es wurde 1863 anlässlich des 50. Jahrestags der Verwundung und des 50. Todestags Körners errichtet.
Auf einem, von einem Kettenzaun umgebenen kleinen Hügel steht auf einem Steinsockel das eigentliche Denkmal, alles zusammen übermannshoch.
Der Quader trägt auf einer Seite die Inschrift:
„Theodor Koerner
verwundet und gerettet den 17. Junius 1813“
Die zweite Seite zeigt als Relief eine Lyra als Zeichen für den Dichter und ein Schwert als Zeichen für den Freiheitskämpfer Körner mit einigen Blätterzweigen.
Auf der dritten Seite ist die erste Zeile des Sonetts „Abschied vom Leben“, welches Körner verwundet im Wald bei Kitzen schrieb, zu lesen:
„Die Wunde brennt - die bleichen Lippen beben.“
(Der Rest des Sonetts lautet:
„Ich fühl’s an meines Herzens mattem Schlage,
Hier steh ich an den Marken meiner Tage.
Gott, wie Du willst, Dir hab ich mich ergeben.“)
Die vierte Seite trägt einen Eichenlaubkranz. Seine Bedeutung geht bis in die germanische Zeit zurück, wo Eichenlaub ein Zeichen für Tapferkeit, Treue, Standhaftigkeit und Unsterblichkeit war.
Alle Inschriften und Reliefs sind vergoldet.
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von grubmard
Der heute zur Stadt Pegau gehörende Ort Kitzen (Sachsen / ca. 15 km südwestlich von Leipzig) an der Grenze zu Sachsen-Anhalt ist vermutlich über 1000 Jahre alt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kitzen im Jahr 1073 in einer klösterlichen Schrift, in der es um gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen 2 Rittern ging: Wiprecht v. Groitzsch (um 1050-1124) erschlug in diesem Jahr den damaligen Herren auf Kitzen, Friedrich v. Cutze.
Der heute noch gut erkennbare Gutsbezirk in der Ortsmitte geht auf das mittelalterliche Gut zurück. Vermutliche handelte es sich damals um eine von einem Wassergraben umgebene Niederungsburg.
Nach dem Tod des neuen Herren auf Kitzen, Wiprecht v. Groitzsch war der Ort bis zur Reformation in kirchlichem Besitz und von 1277 bis 1562 ein Lehngut des Bistums Merseburg. Nach der Reformation gehörte Kitzen bis 1815 zum Kurfürstentum Sachsen (ab 1806 Königreich) und kam nach dem Wiener Kongress 1815 zum Königreich Preußen.
Die Lehnsherren/Rittergutsbesitzer wechselten häufig: v. Hacke (bis 1300 – 1488), v. Draschwitz (bis 1578), erneut v. Hacke (bis 1716), v. Dieskau auf Knauthain (bis 1789) … und so weiter.
Ab 1854 war das Rittergut im Besitz wohlhabender bürgerlicher Personen. Letzter Privatbesitzer war die Familie Laue. Sie wurden 1945 von der Sowjetischen Militäradministration enteignet, nachdem die US-amerikanischen Besatzungstruppen entsprechend der alliierten Vereinbarung über die Besatzungszonen in Deutschland aus der Leipziger Gegend abgezogen waren.
1000 Jahre alt ist das Schloss/Herrenhaus allerdings nicht. Zwar gab es schon im Mittelalter einen Herrensitz, aber der brannte im Januar 1695 zusammen mit dem „Edelhof“ genannten Gut durch die Unaufmerksamkeit einer Magd vollständig ab.
Bis 1700 ließ der damalige Lehnsherr Caspar v. Hacke den Edelhof wieder aufbauen. Als Herrensitz ließ er sich ein kleines Barockschloss nach Plänen eines heute nicht mehr bekannten Architekten errichten. Auch wurde der Wassergraben zugeschüttet und an dessen Stelle ein Park angelegt.
Nach verschiedenen anderen adeligen und bürgerlichen Besitzern erwarb 1909 der Unternehmer Max Laue das Rittergut und ließ das Schloss ab 1910 nach Plänen der Architekten Theodor Lehmann und Gustav Wolff (1858-1930) zu einem Herrenhaus im Stil vom Anfang des 20. Jahrhunderts umbauen.
Max Laue’s Tochter Gisela wurde wie andere Großgrundbesitzer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet. Das Schloss diente zunächst als Notquartier für Kriegsflüchtlinge und Vertriebene.
Das Schloss wurde ab 1948 der örtlichen „Maschinen-Ausleih-Station“ (MAS) als Verwaltungsgebäude und der Gemeinde als Kulturhaus überlassen.
Da in der Nachkriegszeit landwirtschaftliche Großgeräte rar waren und sich die kleinen und die Neubauern solche Maschinen auch kaum leisten konnten, befahl die Sowjetische Militäradministration für ihre Besatzungszone die Gründung solcher Ausleihstationen, wo am Anfang zunächst der enteignete Maschinenpark der großen Landgüter zur Ausleihe bereitstand.
Die MAS wurden auch von der DDR weiter betrieben. Nach dem weitgehenden Abschluss der Zwangskollektivierung der landwirtschaftlichen Privatbetriebe in der DDR und deren Einbringung in die örtlichen LPG’s (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) wurden die MAS 1964 in die „Kreisbetriebe für Landtechnik“ (KfL) überführt. Diese KfL dienten dann der Reparatur und Wartung von Landmaschinen.
Bis 1989 diente das Schloss/Herrenhaus Kitzen dann dem örtlichen KfL als Verwaltungssitz und weiterhin als Gemeindekulturhaus.
Nach der Wiedervereinigung wurde das Schloss 1990 der Gemeinde Kitzen übereignet, die es als Rathaus sowie weiter als Kulturhaus nutzte.
1992/93 ließ die Gemeinde das Schloss sanieren.
Mit Eingemeindung von Kitzen in die Stadt Pegau endete 2012 die Selbstständigkeit von Kitzen als Gemeinde. Das Schloss ist seither Außenstelle der Stadtverwaltung Pegau für den Ortsteil Kitzen und Bürgerhaus.
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von grubmard
Das deutsche Kriegerdenkmal in Eisdorf (Sachsen / ca. 15 km südwestlich von Leipzig) wurde in den 1920er Jahren zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkriegs auf dem Dorfplatz gegenüber der Kirche errichtet.
Das Denkmal besteht aus einem übermannshohen Sockel auf dem ein etwa lebensgroßer um seine Kameraden trauender deutscher Soldat mit einem Eichenlaubkranz in den Händen kniet.
Vermutlich ist es Witterungseinflüssen und fehlender konservatorischer Arbeiten geschuldet, dass das Denkmal einen ziemlich verwitterten Eindruck macht. Die Figur des Soldaten ist deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Schmuckelemente am Sockel sind kaum mehr zu erkennen, die Inschriften für die Opfer des 1. Weltkrieg nicht mehr lesbar.
Dass das Denkmal nur wenige Dezimeter vom in der DDR-Zeit angelegten Spielplatz entfernt ist, macht den Gesamteindruck nicht besser.
Nach 1990 wurde „Zur Erinnerung an die im II. Weltkrieg gebliebenen Eisdorfer 1939 – 1945“ eine zusätzliche Gedenktafel angebracht. Hier sind 17 gefallene oder vermisste Männer mit Geburtsdatum und, soweit bekannt, Todestag aufgeführt.