"Wer zählt die Biere, nennt die Namen, die süffig hier zusammenkamen."
Sehr frei nach einem Spruch aus "Die Kraniche des Ibykus" vom Dichterfürsten Friedrich von Schiller möchte ich eine kleine Reihe von Bewertungen über Brauereien beginnen.
Weniger über die ganz Großen, welche ihre Produkte in so ziemlich jedem Getränkemarkt des Landes präsentieren, sondern über kleine Produzenten, die sich der Bierherstellung unter dem neudeutschen Oberbegriff "Craft-Beer" verschrieben haben.
Den... weiterlesen Anfang macht nun aus gegebenem Anlass ( ich trinke nebenher gerade ein "Bourbon Barrel Bock" ) die Weldebräu GmbH aus Plankstadt.
Bier trinken macht nicht nur glücklich und soll gesund sein ( alles in angemessener Trinkmenge bitte ), sondern bildet auch. Denn wo z.B. liegt Plankstadt ? Ich musste das Internet bemühen um zu erfahren, dass Plankstadt ein Ortsteil von Schwetzingen ist und somit in Baden in der Nähe von Heidelberg zu finden ist. Schwetzingen war mir zuvor immerhin durch nennenswerten Spargelanbau bekannt, nun kommt noch gutes Bier dazu. Welches glücklicherweise deutschlandweit in gutem Fachhandel oder in Onlineshops erhältlich ist.
In Schwetzingen fand erstmals im Jahre 1752 eine Brauerei Erwähnung, als der Kurfürst Carl Theodor eine Lizenz zum Bierbrauen vergab. Runde 100 Jahre später übernahm Braumeister Heinrich Seitz das damalige Gasthaus „Grünes Laub“ , aus dem später das heutige Brau- und Gasthaus "Welde Stammhaus" wurde.
Um den heutigen Namen zu etablieren brauchte es noch einige Jahrzehnte, denn erst 1888 kam mit Braumeister Johann Welde der Namensgeber ins Spiel.
Bier und Brauereien waren damals Männerdomänen, denn Johann Welde war der einzige mit diesem Familiennamen in der Historie, Töchter hatten augenscheinlich wenig zu sagen im Betrieb. 1919 wurde die Brauerei an Schwiegersohn Hans Hirsch vererbt, ab 1950 übernahm dessen Schwiegersohn Wilhelm Spielmann die Geschäfte. Nun wurden auch Söhne geboren und so konnte in den 1980er Jahren Dr. Hans Spielmann die Leitung übernehmen. Seit 2017 ist mit dem ausgebildeten Braumeister Max Spielmann die nächste Generation in der Familienbrauerei beschäftigt.
Über die Jahre hinweg wurde in der Brauerei nicht nur erweitert und modernisiert, sondern neben den klassischen Sorten wie Helles, Kellerbier, Pilsener und Weizen auch neue Produkte entwickelt.
So gibt es neben dem unvermeidlichen Radler nun auch Eisbock und sogenannte Craftbiere. Dazu zählen u.a Pale Ale, Citra Helles, Badisch Gose, Pepper Pils und Bourbon Barrel Bock.
Letzteres Bier genieße ich soeben.
Gut gekühlt aus der 0,33-Liter-Flasche hat dieses Bier einen Stammwürzegehalt von 16 Grad Plato und 6,6 Vol% Alkohol.
Geschmacklich ist es eher den süßeren Bockbieren zuzuordnen, im Abgang trtt dann ein Geschmackserlebnis auf, welches eher selten zu finden ist. Ich hätte es nicht gleich zuordnen können. Aber auf dem Etikett ist es verzeichnet : "Fassgereifte Bockbier-Cuvèe mit feiner Bourbon-Kopfnote. Drei Monate Reifezeit in Bourbon-, Rum- und Tequila-Fässern".
Und nun hab` ich es , Vanille- und Rumnoten sind es, welche dieses Bier sehr schmackhaft werden lassen.
Hat mir sehr gut geschmeckt , dieses Bier kommt auf die Liste für geplanten Nachkauf. Denn bei für mich neuen Biersorten kaufe ich stets nur eine Flasche. Man weiß ja nie, ob das "Gebräu" auch schmeckt :-)
Übrigens hatte ich auch schon das "Citra Helles" von Weldebräu probiert, diese schmeckte gut, aber weitgehend ereignislos. Also nicht schlecht, aber von anderen Bieren nicht deutlich unterscheidbar.[verkleinern]