„Wie man sich bettet, so liegt man“, sagt der Volksmund. Eine adäquate Weisheit aus der heutigen Zeit könnte heißen, „wer immer nur auf schlechten Matratzen gelegen hat, wird im Alter, liegend, wenig Ruhe finden“. Kurzum, die Wirbelsäule selbst verdorben.
So versuche ich nun seit einem gerüttelt Maß an Weile, eine Matratze zu finden, die die Sünden der früheren Jahre ungeschehen macht. Mit jedem neuerlichen Fehlschlag scheint klarer, wie wenig erfolgversprechend dieses Unterfangen ist.
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auf, ja, bis auf mein jüngstes Wagnis. Ort des Geschehens, das Möbelhaus „Porta“ in Potsdam zur Mittagszeit. Anders, als ich es dort sonst gewohnt bin, eher wenig frequentiert. Sollte mir nur recht sein. Das Angebot allerdings, erschreckend groß. Wo anfangen?
Während des zähflüssigen Durchkämpfens der Liegekabinen, ein Verkäufer ziemlich geschäftig, immer in meiner Nähe. In ähnlicher Situation kenne ich allgemein den sofortigen Geyer-Sturzflug auf den Kunden. Mit dem anschließenden Blitzgedanken des Besitzergreifens – MEINER! Falsch gedacht. Er schaut halt mal nur so ab und zu herüber und werkelt auffallend tatkräftig.
Nach der gefühlt 10. Kabine, sicher waren es viel weniger, richte ich mich auf, greife mir in den Rücken und stöhne – offensichtlich hörbar. Denn nun steht augenblicklich hinter mir der Verkäufer, der sich als Herr Stahl vorstellt.
Schnell sind die richtigen Fragen gestellt, die ebenso brauchbaren Antworten gegeben, drei Matratzen probegelegen und die - hoffentlich richtige - gekauft.
Zum rechten Verständnis muss ich erwähnen, im Allgemeinen treffe ich eher auf fachlich weniger kompetente Menschen des Verkäuferstandes und stehe daher mit dieser Gattung Zeitgenossen nicht selten auf Kriegsfuß. Deswegen kaufe ich natürlich auch sonst nicht sofort.
Seit diesem, doch recht erheiternden Erlebnis, sind wohl drei Monate vergangen und ich liege noch immer auf einer Matratze der Firma „Hemafa“. Mit zunehmender Beglückung. Um nicht den Eindruck zu erwecken, ich wäre immer gleich mit allem zufrieden, sei eines erwähnt. Sechs Wochen lang liegt mittlerweile so auch meine Frau, und zwar mit ähnlichen Gefühlen.
Diese Matratze ist für mich persönlich das „Nonplusultra“. Nach dem Verkaufsgespräch war ich „froher Hoffnung“, was sich gegen die heutige Neigung zur absoluten Begeisterung als eher bescheidene Äußerung ausnimmt. Attribute, die mir bei der Nutzung einfielen, könnten sein: „Weich und gleichzeitig fest genug, sie gibt also nach, während sie gleichzeitig unterstützt. Und dies wirklich auf angenehmste Weise.
Unbedingt empfehle ich, hier auf die richtige Abstimmung mit dem Kopfkissen zu achten. Der Kopf darf weder nach oben noch nach unten abknicken. Dies selbst geringfügig, kann bereits alles wieder zunichtemachen – meine eigene Erfahrung.
Kein tiefes Einsinken, das insbesondere bei Älteren das nächtliche Umdrehen erschwert.
Offenbar beste Fertigungsqualität zu erkennen (ich habe erst einmal den Bezug entfernt, um mir das ganze Innenleben an zu sehen).
Was sich im Vergleich mit dieser Matratze anbietet, und hier schließt sich der Kreis zum Anfang meines Beitrages hin, ist das alte geflügelte Wort von „Abrahams Schoß“.
Ganz märchenhafte Grüße
Opa Zausel
Kinderbuchautor und Märchenonkel[verkleinern]