Leider möchte golocal meine Bewertungen für die Vicelinkirche und für das Kirchenbüro nicht als getrennte Plätze veröffentlichen.
Deshalb der Hinweis: die Öffnungzeiten beziehen sich ausschließlich auf das Kirchenbüro und NICHT auf die Kirche selber.
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Bewertung der KIRCHE - 5 Sterne
Lehnsherr Graf Adolf II. von Schauenburg und Holstein beauftragte Mitte des 12 Jh. Vizelin mit der Verbreitung des Christentums unter den Slawen. Vizelin war seinerzeit Bischof von Oldenburg in... weiterlesen
Holstein, Theologe, Heiliger der katholischen Kirche und missionierte die Slawen. Die evangelische Kirche zollt Vizelin ebenfalls großen Respekt.
Es handelt sich bei der Ratekauer Kirche um eine im romanischen Stil gebaute einschiffige Saalkirche mit Chor und Aspis. Der 48 Meter hohe Rundturm diente als Wehrturm. Die Kirche wurde überwiegend aus großen Feldsteinen unter Verwendung von Gips-Mörtel aus dem Segeberger Kalkberg errichtet. Der Turm ist mit Holzschindeln bedeckt.
Soviel zur Geschichte der Kirche. Die Informationen habe ich größtenteils Wikipedia entnommen.
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Jetzt zu meinen Eindrücken: nähert man sich der Kirche, egal ob mit dem Rad, zu Fuß oder per Auto, meint man, sich in eine andere Zeit zurückversetzt zu fühlen. Kopfsteinpflaster, eine uralte Feldsteinmauer, die das Kirchengelände weiträumig zur Straße hin abgrenzt sowie eine unter Naturschutz stehende Stileiche auf dem Kirchenvorplatz , die 1897 zum Gedenken an den 100. Geburtstag Kaiser Wilhelms gepflanzt wurde, runden das historische Bild ab.
In die kleine Mauer, die die Kirche direkt umgibt, sind die Namen im Krieg gefallener Bürger der Gemeinde in Stein gehauen.
Auch am Weg, der zum Haupteingang der Kirche führt, wird an den Felsen der Toten gedacht.
Leider war die Kirche verschlossen, als ich dort war. So müssen wir uns mit Fotos der Außenansicht begnügen.
In meinen Augen ist die Kirche samt Umgebung wunderschön!
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Bewertung des KIRCHENBÜROS - 5 Sterne
Ich hätte nie gedacht, einmal in die Lage zu kommen, ein Kirchenbüro bewerten zu können. Und das dann auch noch mit 5 Sternen!
Wie es dazu kam: ich wühle mich seit Wochen durch 100 Jahre und ältere Akten. Warum ich das mache, tut nichts zur Sache, ist sozusagen Familienangelegenheit. Wie dem auch sei, ich stoße auf einen Ordner mit Grabscheinen. Da stellt sich mir die Frage: gibt es diese Gräber überhaupt noch? Und wer liegt bzw. lag drin? Gerade bei großen Familiengräbern … ? Ich könnte natürlich auf dem Friedhof suchen, aber anhand der Grabplatznummern bestehend aus römisch-arabischen Zahlen plus Buchstaben erschließt sich mir nicht die Lage auf dem weitläufigen Gelände...
Aus den Grabscheinen ist lediglich ersichtlich, wer den Grabplatz auf dem Friedhof „gepachtet“ hat, aber für welche(n) Toten, ist nicht ersichtlich, auch nicht, ob die Grabpacht verlängert wurde, eventuell das Grab noch besteht.
Auskunft müsste da das Kirchenbüro geben, in dessen Gemeinde die Gräber liegen. Ich suche mir aus dem internet die Telefonnummer, wähle - und stelle fest, dass es 11.55 Uhr ist und das Kirchenbüro in fünf Minuten schließt. Auweia, und jetzt komme ich mit so einem Klopper! Ob sich überhaupt noch jemand meldet? Und ob!
Ich trage der Angestellten mit schlechtem Gewissen angesichts ihrer jetzt verkürzten Mittagspause bzw. des verspäteten, wohlverdienten Feierabends mein Problem vor. Sie klingt in keiner Weise genervt, sondern legt sofort los. Ich nenne ihr die Grabplatznummer eines Grabes aus Kriegszeiten; sie macht sich auf die Suche. Treffer! Erledigt.
Die nächste Grabscheinnummer, auch zig Jahre alt. Sie macht sich wieder auf die Suche. Treffer! Erledigt. Die nächste Grabscheinnummer. Treffer! Nicht erledigt. Das Familiengrab läuft noch bis…
So ein Engagement lobe ich mir! Bis weit über 12 Uhr hinaus ist sie mir gut gelaunt behilflich. 5 Sterne für das Kirchenbüro Ratekau und ein herzliches Dankeschön![verkleinern]