07.10.2013
Nachdem ich durch das Hochladen meines Lieblingsmotivs von Schloss Rheinsberg den spreesurfer "angestupst" habe, seinen Bericht zum Schloss in Rheinsberg zu aktualisieren und ihm für den sehr schönen Bericht verdienter Maßen die Auszeichnung Bewertung der Woche verliehen wurde, hat mich dies nun wiederum "angestupst", endlich einmal meine Eindrücke zu schildern.
Für mich ist Schloss Rheinsberg das schönste und am schönsten gelegene Schloss Brandenburgs überhaupt.Es befindet sich... weiterlesen
zentral gelegen zwischen der historischen Innenstadt und dem Grienericksee in Rheinsberg, umgeben von einem Wassergraben, neben einem wunderschönen, romantischen Park. Rheinsberg liegt ca. eine Autostunde nördlich von Berlin.
Nicht nur von Außen stellt es eine Augenweide aus den unterschiedlichsten Perspektiven dar, sondern auch die Innengestaltung ist in ihrer Verspieltheit ganz bezaubernd.Ungefähr 25 Räume kann man insgesamt besichtigen, die zwar nicht mehr im Original möbliert sind, deren Ausschmückung der Wände und Decken jedoch sehr beeindrucken, ebenso wie die zahlreichen Gemälde und ausgewählten Kunstgegenstände.
Nachdem man im ehemaligen Marstall den Eintrittspreis (und die Gebuhr für die Fotoerlaubnis) entrichtet hat, begibt man sich zum Innenhof des Schlosses. Dort betritt man den Rundgang durch die Räume über das wenig spektakuläre Nordtreppenhaus.
Der Rundgang durch die Räume beginnt im Spiegelsaal, welcher zu den frühesten Zeugnissen friderizianischer Baukunst zählt. Gefertigt wurde dieser unter der Leitung des Baumeisters von Knobelsdorff.Bemerkenswert ist das Deckengemälde von Antoine Pesne - eine Allegorie der vier Jahreszeiten.
Es folgen die sich über mehrere Räume im Nordflügel erstreckenden Wohnräume der Prinzessin Amalie - einer Schwester Friedrichs - mit der Roten Kammer, dem Lackkabinett und Schlafkammer sowie der Wohnung der Maquise de Saban, die als Emigrantin von 1791 - 1797 am Hof lebte.
Allerdings zeigen deren Räume den baulichen Zustand um 1825.
Nach Osten hin über dem Torhaus befindet sich die Ferdinandswohnung bestehend aus fünf aneinander folgenden Räumen, die eigentlich für die Gattin Heinrichs eingerichtet wurde, jedoch später durch Prinz Ferdinand genutzt wurden.
In der sich anschliessenden Wohnung Heinrichs im zum Park hin liegenden Südflügel hat mir insbesondere der detailreich gestaltete Muschelsaal als Zeugnis des Übergangs vom Rokoko zum Frühklassizismus imponiert.
Überhaupt findet man hier die am prächtigsten gestalteten Räume wie z. B. auch die Paradeschlafkammer, die lange Kammer und das Turmkabinett als Bibliothek.Auch die abschliessend besichtigte Sommerwohnung Heinrichs im Untergeschoss, deren Decken die einer gegen Himmel geöffneten Grotte malerisch nachempfunden sind, fanden wir sehr originell.
Das Vogelmotiv der um 1745 importierten chinesischen Tapete wirkt so lebensecht, dass man meinen könnte, lebende Vögel tummelten sich auf den Ästen.
Es ist überliefert, dass Friedrich II. Sich kurz vor seinem Tode geäußert haben soll, dass er hier die schönsten Jahre seiney Lebens verbracht habe. Warum das so war, verschweigt er, das Schloss und dessen Umgebung lassen es aber erahnen.
Nach ca. 90 Minuten gelangen wir wieder nach draussen und die herbstliche Spätnachmittagssonne taucht das Schloss in rötliches Licht .
In das Schloss durfte der Schnuffelhund nicht hinein. Da hat er derweil in unserer Unterkunft sein Mittagsschläfchen gehalten.Für die Innenbesichtigung sollte man sich mindestens 90 Minuten Zeit nehmen. So lange dauern die Erklärungen, wenn man sich eines modernen Audioguides bedient.Man kann aber auch an einer Führung teilnehmen oder einfach so durch die Räume schlendern. Zu dem Eintritt muss man noch 3 € hinzurechnen, wenn man fotografieren will, was auch streng kontrolliert wird.Allerdings ist diese Investition nur dann zu empfehlen, wenn man über eine Kamera mit sehr lichtstarkem Objektiv verfügt, da die Räume ansonsten zu dunkel sind. Blitzlicht ist versttändlicher Weise verboten.
Zu dem Ensembel gehören noch das Kavaliershaus, in welchem eine Musikakademie untergebracht ist sowie das Schlosstheater, in welchem die Kammeroper beheimatet ist.
Im EG des Nordflügels befindet sich ausserdem das Kurt Tucholsky Literaturmuseum.
Und anschliessend kann man entwedder noch einen romantischen Spaziergang im jenseits des Wassergrabens gelegenen Park unternehmen oder in [ oder im Sommer vor] einem der Restaurants entlang der Uferpromenade sitzen und Speisen, wie z. B. bei Fischer Eilke oder am Yachthafen im Cafe Tucholsky. Auch ein Candlelight Dinner im Laternenhof oder beim " Alten Fritz" höchstpersönlich ;-)an der Schlossstraße wäre ein würdiger Abschluss.Alle genannten Lokale sind nur wenige Fussminuten vom Schloss entfernt.[verkleinern]