Die evangelische Lutherkirche im thüringischen Saalestädtchen Rudolstadt (35 km südöstlich von Erfurt / 30 km südwestlich von Jena) steht am Fuß der westlichen Zufahrt zum Schloss Heidecksburg an einer vielbefahrenen Straßenkreuzung.
Erbaut wurde die Kirche ab 1904 in Rudolstadt, das damals Hauptstadt des deutschen Bundesstaates Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt war, nach Plänen des deutschen Architekten Theodor Quentin (1851-1905).
Die Lutherkirche sollte Quentins letztes Bauwerk sein. Er... weiterlesen
starb während der Bauarbeiten ein Jahr vor deren Einweihung.
Sie ersetzte die Rudolstadter Garnisonkirche, die 1898 abgerissen worden war. Zu den Förderern des Kirchenneubaus gehörte neben dem Stadtbürgertum auch der regierende Fürst Günther Victor v. Schwarzburg-Rudolstadt (1852-1925 / Regentschaft von 1890-1918, Bundesfürst des Deutschen Reichs).
Am 10.10.1906 erfolgte die feierliche Weihe der im neogotischen Stil aus rotem und grauem thüringischen Sandstein errichteten Kirche.
Die Fassade ist schmucklos. Lediglich die zweifarbigen Sandsteine der Mauern sorgen für Auflockerung.
Einziges augenscheinliches Schmuckelement ist das repräsentative Hauptportal der Kirche mit dem großen Relief des predigenden Reformators Martin Luther (1483-1546).
Das steinerne Dach des Kirchturms wird von einer ebenfalls steinernen Kreuzblume bekrönt.
An der Nordseite der Lutherkirche ist eine Gedenktafel angebracht, die ursprünglich von der Garnisonkirche stammt und die an die 1809 in Spanien gefallenen Soldaten aus Schwarzburg-Rudolstadt erinnert.
Das Fürstentum war 1807 auf französischen Druck dem Rheinbund beigetreten und musste für diesen ein kleines Truppenkontingent stellen, das an der Seite französischer Truppen ua. 1809 in Spanien kämpfte.
Da die Lutherkirche keine „offene Kirche“ ist, kann ich zur Innenausstattung keine Aussage machen.[verkleinern]