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Bewertungen (39 von 94)


  1. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 9 Bewertungen


    Immer noch ein guter Tipp fürs Weißbier zwischendurch oder für lange Gespräche in tiefer Nacht. Hier dominiert ländlicher 70er-Jahre-Charme, dazu ein Hauch Rock-Nostalgie irgendwo zwischen Ranch-Bar, Dorfgasthaus und Beatclub, mit in langen Jahren erprobter Landhaus-Einrichtung, die woanders das Publikum in Scharen zur Konkurrenz treiben würde. Aber hier stört's nicht und ist sogar ganz passend, denn es gibt ein ebenso einleuchtendes wie erprobtes Kneipenkonzept: kaltes Bier, laute Musik und gelassener Service. Und deshalb ist der Bahnhof immer noch eine der Locations in Hof, die bei der amüsierwilligen Jugend genauso angesagt ist wie bei etwas älteren Fans einer gepflegten Mucke.

    Während der Hofer Filmtage ist der Bahnhof ein klassischer Aufenthaltsort für durstige Cineasten, die meist weniger am Essen als an schnell und gut gezapften Bieren interessiert sind. Doch auch die hiesige Pizza ist sehr beliebt, weil lecker und günstig. Außerhalb der Filmtage ist der "Alte Bahnhof" praktisch seit Menschengedenken ein angesagter Veranstaltungsort für kleinere Konzerte, oft von durchaus angesagten Bands.

    Die Preise sind zivil, das Bier ist klasse - es gibt mehrere Sorten vom Fass, besonders empfehlenswert das leichte Weizen! Warum gibts das eigentlich fast nirgendwo in Berlin?

    Man kann in dieser Kneipe prima rumsitzen, abhängen und quatschen. Problemlos auch bis zum frühen Morgen!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten in Hof an der Saale

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    21.



  2. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    4. von 10 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Hier habe ich in vielen Jahren schon so manche Pizza (gut) oder Pasta (sehr ordentlich) vertilgt, oft tagsüber, meistens auf die Schnelle. Leider.

    In den letzten Jahren genieße ich es richtig, wieder in Hof zu sein. Und deshalb nehme ich mir Zeit für alles, sogar fürs Essen. Mindestens einmal bin ich dann zu Gast hier, habe auch schon Freunde und Kollegen mitgebracht, die ebenfalls zufrieden waren. Anlässlich eines späten Abendessens habe ich schließlich die prima Salatkompositionen entdeckt - genau das Richtige nach einem langen Tag und vor einem kurzen Schlaf.

    Schon der Beilagensalat war immer sehr lecker, was vor allem an der Vinaigrette liegt, die sehr frisch und fein schmeckt. Sie ist vermutlich (hoffentlich!) selbstgemacht. Mein Favorit ist allerdings der große Salat mit gebratenen Putenstreifen. Eine Umbestellung auf die vegetarische Variante für meine Begleitung war kein Problem. So eine frische Vielfalt an Zubehörteilen habe ich in einem eigentlich eher einfachen Restaurant wie diesem selten - und vor allem selten so gelungen erlebt: verschiedene Salat- und Gemüsesorten, Käse, Kräuter, Orangenschnitze und... und...und. Dazu die köstliche selbstgemachte Vinaigrette! Zur riesigen Portion wurde knuspriges, warmes Weißbrot gereicht. Jedenfalls beschloss ich, angesichts dieses Salaterlebnisses fürs erste Pizza und Pasta links liegen zu lassen, wenn ich abends hier bin. Was Leichtes zur Nacht ... eigentlich eine gute Idee!

    Das Restaurant ist bei Jung und Alt sehr beliebt. Reservierung empfohlen!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Pizza in Hof an der Saale

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    22.



  3. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 3 Bewertungen


    Familienfeste sind toll: Man trifft Menschen, die man mag und die einen ebenfalls mögen, und ganz nebenbei kann man auch noch gut essen. So wie hier an der Heerstraße, wo das ehemalige Waldhaus seit einigen Jahren in neuem Glanze erstrahlt und mediterrane Atmosphäre an den Scholzplatz bringt.

    Seit drei Jahren gibt es hier nämlich eine frische italienische Küche mit regionalem sardischen Bezug, wobei die Betonung auf "frisch" und "italienisch" liegt und weniger auf "sardisch". Vielleicht liegt es am konservativen Umfeld, dass es hier eher italienische Standards als sardische Spezialitäten gibt. Und dabei esse ich so gerne Bottarga oder sardisch Buttariga, den Fischrogen von der Meeräsche, der gesalzen, getrocknet und in dünne Scheiben geraspelt so köstlich zur Pasta schmeckt. Naja, vielleicht später mal! Aber die italienische Küche ist vielseitig genug, und das, was hier geboten wird, ist wohlschmeckend, gut abgeschmeckt und frisch. Und darauf kommt es schließlich an!

    Ich entschied mich zum festlichen Anlass für ein Angebot von der Tageskarte: köstliche, zarte Seeteufelmedaillons in Weißweinsauce mit Kapern und tollem Blattspinat. Der Beilagensalat kam dankenswerterweise vorab, er war von seltener Güte - inklusive Sonnenblumenkernen, Möhrchen, Rucola und selbstgemachter Vinaigrette. Die Familie ergötzte sich an Kalbsleber, an frischem Lachs und Rumpsteak und äußerte sich ohne Ausnahme sehr positiv. Ich trank hinterher noch ein Gläschen sardischen Weins und war glücklich. Der Service präsentierte sich aufmerksam und sehr freundlich.

    Wir hatten einen schönen Abend an der Heerstraße und haben uns vorgenommen, hier recht bald wieder einzukehren.

    geschrieben für:

    Italienische Restaurants / Veranstaltungsräume in Berlin

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    23.

    konniebritz Da hast Du aber Glück mit Deiner Familie - bei unseren Familientreffen könnte ich das so nicht sagen...
    Schlorrndorf Wir sind einfach gern zusammen. Und inzwischen weiß ich natürlich auch, was wir für ein Glück haben, dass wir uns so gut verstehen. Ist echt nicht selbstverständlich!


  4. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    7. von 13 Bewertungen


    Endlich gibt's wieder ein preiswertes Lokal mit rustikaler, fränkischer Küche im Stadtzentrum!

    Die Speisekarte wirkt auf den ersten Blick eher üblich: Kurzgebratenes - mehr die schnelle Küche, Schnitzel, die unvermeidlichen Flammkuchen, hier und da was fränkisch Angehauchtes, eigentlich nix Besonderes. Glücklicherweise gibt es aber auch eine wechselnde Angebotskarte, und die hat es in sich. Hier finden sich die echten regionalen Spezialitäten, juhuuu!

    Wenn ich Ende Oktober hier bin, kann ich mich also an frisch gebratener Ente (obersuperlecker!) oder an einem Gänsebrüstlein oder an Schwaaß (gebratene Blutwurst) erfreuen. Schon allein diese Sensationen sind einen Besuch wert.

    Als das Lokal noch ein Geheimtipp für Gäste wie mich war, fühlte ich mich hier beinahe noch wohler. Mittlerweile sollte man zumindest während der Filmtage abends reservieren oder damit rechnen, dass man auf einen freien Tisch warten muss, wenn man zur Hauptverkehrszeit zwischen 19 und 21 Uhr anreist.

    Das Essen war bisher immer prima (Ente! Gans!), die Knödel selbstgemacht, der Rotkohl ziemlich weihnachtlich gewürzt, dennoch gut essbar. Die Weinpreise sind okay und vor allem: Es gibt diese phänomenalen saisonalen und regionalen Spezialitäten zu mehr als zivilen Preisen, u. a. "Saure Nierla" (leckaaah!) für 6,90 und "Schlachtschüssel" (wundabah!) für 8,60. Auch ein Blick auf die Homepage lohnt sich - schon allein wegen der "Kulinarischen Highlights". Die werden allerdings zurzeit überarbeitet ... naja!

    Freundliche, fixe Servicekräfte, gut gezapftes Pils und riesige Portionen - also vier Sterne. Und den fünften gibt's, wenn man sich hier endlich mit vollem Herzen zur fränkischen Küche bekennt. Steaks, Schnitzel und Lachs muss ich hier nicht haben - die gibt's schon überall!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten in Hof an der Saale

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    24.



  5. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 7 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Bei Frau Weinhold wohnen während der Hofer Filmtage viele Mitglieder des Festivalteams. Das spricht für Qualität. Und wer hier wohnt, kann sich glücklich preisen. Ich habe ein für mich reserviertes Zimmer, und das lass ich nicht mehr los.

    Es ist nicht direkt schön, eher klein und ziemlich duster, das Mobiliar stammt aus Vor-Ikea-Zeiten, die Matratze ist ... naja. Auf der schmalen Spiegelablage im knallblau möblierten Bad liegt ein einsames Stückchen Seife, so wie früher.

    Wenn ich mich hier wohlfühle, dann liegt das nicht unbedingt am Zimmer, sondern an was anderem: Dass das Hotel direkt in der Innenstadt liegt und eine kleine Sauna im Keller hat, dass es preiswert ist und vor allem: dass es ein Frühstück gibt, das seinesgleichen sucht. Denn jeden Morgen steht eine lächelnde Frau Weinhold im Frühstücksraum, verteilt ihren sensationellen Filterkaffee (Marke Elternmörder), hat sich gemerkt, dass ich heiße Milch dazu möchte, bringt ein wunderbar auf den Punkt weichgekochtes Ei dazu, sie stellt ein Gläschen O-Saft sowie einen Blattsalat-Tomate-dekorierten Teller mit Wurst, Schinken, Scheibletten im Zellophanmäntelchen, verpackte Käseecken (Achja, Sie essen ja gar keinen Käse! Na, es wird sich schon ein Interessent finden ...) und portionierten Leberwürstchen auf den Tisch. Dazu gibt es mehrere Sorten Marmelade. Ein Brotkörbchen enthält knusprige Semmeln, Knäcke- und Vollkornbrot. So weit, so gut.

    Aaaaber! Nebenan, da steht ein Tisch, besser gesagt: eine kleine Anrichte oder vielleicht sollte ich sagen: der Hausaltar. Darauf - neben Joghurt, Milch und Cerealien: eine Schüssel des besten Obstsalates, den ich je in einem Hotel gegessen habe sowie mindestens zwei Sorten selbst gebackenen Kuchen. Hier und nur hier esse ich Kuchen. Morgens!

    Die zweitgrößte Sensation neben dem Obstsalat ist die unerreicht entspannte Atmosphäre im kleinen Frühstücksraum. Hier frühstücke ich gegen meine sonstigen Gewohnheiten mindestens anderthalb Stunden, während Frau Weinhold immer neue Kännchen ihres Herzkaschperl-Kaffees aufträgt. Auf engstem Raum versammeln sich jeden Morgen Kino-, Festival- und Filmleute. Es wird geredet, geblödelt, getratscht und gelacht, dass die Heide wackelt. Über Filme, die man gesehen hat, gesehen haben muss oder sich sparen sollte. Über Filmpolitik, Filmproduktion, Filmverleih, Filmkritik und Kinos. Und über alles andere, vom Rechtsstreit bis zur Gartenpflege. Zu jedem Thema finden sich hier Fachleute.

    Manchmal haben wir, weil wir gerade so schön zusammensaßen, den ersten Film verpasst. Sowas war früher unvorstellbar, inzwischen genießen wir es, dass wir uns einmal im Jahr wiedertreffen - zur selben Zeit am selben Ort.

    Und sobald das seit fünf Jahren versprochene W-Lan funktioniert, gibt's den fünften Stern!

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Hotels in Hof an der Saale

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    25.

    Ausgeblendete 3 Kommentare anzeigen


  6. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    Seit meiner Jugend kenne ich dieses Geschäft - und seitdem hat sich kaum etwas geändert. Der Geschmack der Chefin und ihres Teams ist exquisit, hier findet man für jede Gelegenheit das richtige Buchgeschenk und alles für den Eigenbedarf. Das Schaufenster ist immer hübsch dekoriert, und das Angebot ist umfassend: Nicht nur die großen Verlage und ihre Bestseller sind hier vertreten, sondern auch ein paar Kleinverlage, speziell mit Literatur aus und über Berlin. Ebenfalls prima die Kinderbuch- und Reiseabteilung. Mittlerweile wurde sanft modernisiert: Es gibt sogar einen Onlineshop.

    Eigentlich alles schön. Aber warum wurde der Divan nie meine Lieblingsbuchhandlung?
    Ganz einfach: Hier ist die Atmosphäre immer ein bisschen arg unterkühlt und für mich eine Spur zu bildungsbürgerlich. Die MitarbeiterInnen sind von professioneller Nüchternheit, einige verströmen sogar eine Aura intellektueller Unnahbarkeit, ganz wie früher.

    O selige West-Berliner Zeiten! Eingeweihte sagen, dass der alte Westen um die Reichsstraße herum weiterlebt - in dieser wohlhabenden Gegend weht der Wind der Zeit besonders sanft: Man trauert gern mal den alten Zeiten nach. Ach ja, damals der SFB ... und der Kudamm, die schönen Kinos und die Theater ... und wisst ihr noch ... die Grenzkontrollen? Wenn man wissen will, wie die West-Berliner zu Mauerzeiten gelebt haben, empfiehlt sich ein Spaziergang durch die Reichsstraße.

    Meine Lieblingsbuchhandlungen waren und sind anders: Ich werde freundlich begrüßt, bekomme meine vorbestellten Bücher, ohne dass ich zum x-ten Mal meinen Namen sagen muss, Frau X oder Herr Y hat eine Buchempfehlung für mich (und weiß natürlich, dass ich nicht Nein sagen kann ...).

    Fachlich ist das Team sehr kompetent, aber so richtig wohlfühlen kann ich mich hier nicht. Und dabei kauf ich so oft und so gerne Bücher!

    geschrieben für:

    Buchhandlungen in Berlin

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    26.

    Der Beitrag von einem Gast
    wurde unterdrückt, weil er gegen die golocal Nettiquette verstieß.


  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    5. von 1258 Bewertungen


    Nach einer anstrengenden Lehrveranstaltung und vor meiner Verabredung am Pariser Platz wollte ich mich ein paar Minuten entspannen, mich etwas aufhübschen und erfrischen, was lesen usw.

    So führte mich mein Weg ins Adlon, mal ein bisschen Fünf-Sterne-Luft schnuppern. Mich erwartete zunächst eine Überraschung: Es gibt offenbar keinen Zeitungsstand im Adlon. Ich strolchte durch die Passage und die Lobby und musste feststellen, dass es dort in etwa so roch wie im Frühstücksraum einer Jugendherberge, irgendwie nach ollem Muckefuck. Der freundliche Portier schickte mich zwecks Zeitungskauf in den neuen U-Bahnhof, wo ich tatsächlich fündig wurde. Ein Luxushotel ohne Zeitungsangebot?

    Amüsierwillig, wie ich war, galoppelte ich wieder zurück und nahm an einem der hübschen Tische vor dem Adlon Platz, mit Blick aufs Brandenburger Tor. Wunderschön! 6,50 Euro für eine Cola wollte ich nicht so gern bezahlen, also wählte ich den Sekt für 9,00 Euro. Wenn schon, denn schon!

    Zum Aufhübschen ging ich ins Tiefgeschoss. Auch hier unten durfte ich diesen merkwürdig vertrauten Duft aus längst vergangen geglaubten Klassenreisenzeiten genießen. Der Damen-Waschraum - der Ausdruck Toilette oder gar Lokus verbietet sich bei dem gebotenen Niveau selbstverständlich von selbst! - war hingegen tadellos und entsprach voll und ganz meinen Erwartungen. Erheblich verschönert delektierte ich mich dann an dem perlenden Erfrischungsgetränk, das kalt und frisch von der aufmerksamen Bedienung serviert wurde.

    Man gönnt sich ja sonst nix ...

    geschrieben für:

    Hotels / Restaurants und Gaststätten in Berlin

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    27.



  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    2. von 4 Bewertungen


    bestätigt durch Community

    "Wir haben gern Zeit für Sie!" - So lautet der neue Slogan der renovierten Steintherme Belzig. Ich dachte: "Ich habe gern Zeit für mich!" und reiste mit sauna- und badewütiger Freundin ins schöne Belzig, wo man sehr stolz darauf ist, dass man sich endlich mit dem Titel "Bad" schmücken darf.

    Ein Samstag ist normalerweise nicht der ideale Termin für einen Ausflug in diese gut besuchte Wellness-Oase. Das wusste ich von vorherigen Besuchen, wo ich teilweise unangenehme Erfahrungen machen musste: von aufgesexten Pärchen in der Sauna über sozial herausgeforderte Tussis, die im Ruheraum endlos quasselten, bis zu besoffenen Kerlen, die sich nicht entblödeten, junge Mädchen zu belästigen. Wo viel Licht ist, ist eben auch manchmal viel Schatten ... aber bis auf kleine Abstriche in der B-Note war ich diesmal hoch zufrieden.

    Vom Umkleidebereich und den Duschen (alles picobello sauber!) starteten wir in die "BadeWelt". Hier die gleiche Albernheit wie uff Malle: Liegen werden mit Handtüchern reserviert. Und das sogar trotz entsprechender Verbotsschilder - einfach lästig!

    Ein Hochgenuss bot das Bad in der Sole. Im großen Becken war es wunderbar, im Außenbecken herrlich, im LichtKlangRaum unvergleichlich schön. Trotz der vielen Badegäste war der Lärmpegel unter der großen Kuppel erstaunlich niedrig, draußen - bei strahlender Spätwintersonne - hörte man nur das Wasser rauschen, und der LichtKlangRaum bot ein beinahe ungestörtes LichtKlang-Erlebnis. Allerdings gibt es Leute, die ihre Klappe nicht halten können bzw. ein eigenartiges Verständnis von dem Hinweis "Bitte absolute Ruhe!" haben. Da hilft nur eins: Auf den Rücken legen, Ohren unter Wasser, oben Licht ankieken und unten Klänge hören. Dann erspart man sich Hausfrauengelaber, Liebesgesäusel und elterliche Ermahnungen an Schackeline, Törben, Mischelle oder Zettrick.

    Nach ca. anderthalb Stunden Baderei und Gepaddel im wunderbar angewärmten Solewasser war ich meine Rücken- und Nackenverspannungen los (echt wahr!) und verspürte bärigen Hunger. Der Freundin gings genauso und so schritten wir ins SB-Restaurant. Es war Mittagszeit, es war voll, doch was mussten wir sehen? Ganz alleine besorgte eine dennoch freundliche Dame den Tresen: Essensausgabe und Kasse gleichzeitig. Trotzdem nahm sie sich - gern - die Zeit, um uns die gerade nicht vorrätigen Joghurtbecher an den Tisch zu bringen, sobald sie denn fertig wären. Das fanden wir ganz goldig von der Dame, die ja eigentlich genug zu tun hatte. Und in einem SB-Restaurant war das für uns ein ganz unverhoffter Service.

    Den Salat durfte man sich selbst zusammenstellen, eines der beiden Dressings war ausgegangen, die Zutaten waren üblich. Gute Idee: Sonnenblumenkerne, Croutons und Brot gab es kostenlos dazu. Dazu öffnete die freundliche Dame vor unseren Augen eine kleine Dose Tunfisch und schon war der große Salat für 6,50 fertig. Preis inklusive Modegetränk ("Carpe diem" - Sorte: beruhigend, schmeckte nach Zahnarzt) und Fruchtjoghurt (siehe oben, war dann Joghurt ohne was mit sehr süßem Kirschschleim): ca. 11 Euro.

    Gut gesättigt ging es in die Saunawelt. Auch hier waren wieder alle Liegen reserviert - trotz der Beschilderung, dass genau dies untersagt war. Der Bad Belziger Thermenstammgast scheint prinzipiell sowohl in der Badewelt als auch in der Saunawelt jeweils mindestens eine Liege gleichzeitig und ständig zu reservieren. Das Personal kümmert sich nicht drum.

    Da alle Saunabereiche, die für uns in Frage kamen, überfüllt waren, wählten wir die Dampfsauna, wo wir bei angenehmen 55° Lufttemperatur ein Weilchen schwitzten. Nach der Abkühlung - vielfältige Möglichkeiten, sauber und gepflegt! - eroberten wir das SaunaWelt-Restaurant wg. Kaffeepause. Alle Tische waren besetzt, eine einzige Dame war auch hier mit Tischservice und Bar beschäftigt. Milchkaffee und Cappuccino waren keine Offenbarung, allerdings machte die Speisekarte mit ayurvedischen Gerichten neugierig. So waren wir uns einig: Hier werden wir beim nächsten Besuch speisen!

    Fazit: Die Anlage ist geschmackvoll renoviert, gut durchdacht (bis auf die Personalbesetzung), und man findet sich prima zurecht, auch wenn man sich noch nicht auskennt. Was Liegen betrifft, muss man sich mit dem begnügen, was die Stammgäste übrig lassen. Der Spaßbadcharakter ist fast verschwunden, was für mich und noch mehr für meine schon ältere und etwas gehbehinderte Freundin sehr angenehm ist. Die anwesenden Kinder verhielten sich überwiegend außergewöhnlich brav. Das altersgemischte Publikum erschien mir eher erholungsbedürftig als amüsierwillig. Es könnten sogar einige echte Kurgäste unter den Besuchern gewesen sein ... eine Spezies, die in Bad Belzig besonders gern gesehen wird.

    Allerdings ist Bad Belzig selbst noch lange nicht auf dem Weg zu einer Kurstadt. Der direkte (kostenlose) Busshuttle vom Bahnhof wurde nicht reaktiviert. Der reguläre Stadtbus fährt am Wochenende nur alle zwei Stunden. Das wussten wir natürlich, aber was wir nicht ahnten: Es gibt keinen Taxistand am Bahnhof, nicht mal eine Taxi-Telefonnummer - also eine echte Herausforderung für Thermengäste, die dann zweieinhalb Kilometer Fußweg vor sich haben oder eine Stunde auf den Bus warten dürfen. Uns gelang es, per Handy über das Tourismusbüro nach immerhin vier vergeblichen Anrufen ein freies Taxi zu erwischen. Die Fahrerin entpuppte sich als gut gelaunter Engel, und so ließen wir uns von ihr am Spätnachmittag wieder abholen und traten glücklich, entspannt und rundum erholt unseren Heimweg an.

    Tipp: Mit dem Brandenburg-Bahnticket gibt's 10 % Rabatt auf den Eintritt in die Steintherme!

    geschrieben für:

    Schwimmbäder in Bad Belzig

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    28.

    Ausgeblendete 4 Kommentare anzeigen
    Schlorrndorf Danke - hab gehört, dass Templin sehr überlaufen sein soll. Angeblich teilweise auch sehr nerviges Publikum. Kannste das bestätigen?
    Nike Wir waren an einem Samstag im herbst da. Die Badelandschaft hat eine ziemliche Geräuschkulisse wegen der Familien mit Kleinkindern, aber der Saunenbereich ist absolut okay. Ruhig, gediegen, nette Gastronomie, saubere Saunen, etc.
    Moment .... da liest du ... :

    http://www.golocal.de/templin/schwimmbaeder/natur-therme-templin-gmbh-verwaltung-2L07/
    Kati M das ist wirklich eine tolle und ausführliche Bewertung! Daumen hoch! :)


  9. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    5. von 8 Bewertungen


    Seit vielen Jahren sind hier die Hofer Filmtage zu Gast, und inzwischen scheint es, als hätte das große Haus, die "Scala" dem Stammhaus "Central" in der Altstadt den Rang abgelaufen. Das allerdings wäre absolut zu Recht geschehen, denn die "Scala" ist eines der schönsten Kinos, das ich kenne: ein altes, geschickt restauriertes Haus mit viel Charme und modernster Technik. Die Sitze sind recht bequem, die Akustik ist prima, es gibt einen Rang, kurz: Dies ist ein Kino, wie es sein sollte - ein großzügiger, hoher Saal, gemütlich, eindrucksvoll, behaglich, eine kinoarchitektonische Perle.

    Während das "Scala" schon von der Anlage her besticht, ist das kleinere "Regina" im selben Haus in allem leider ein bisschen zu kurz gekommen. Schmale Sitzreihen sind in den langen, schlauchartigen Saal eingebaut. Trotzdem sitzt es sich hier auf altmodische Weise ganz gut, ein bisschen wie früher im Kiezkino zur Kindervorstellung.

    Sehr hübsch anzusehen auch das restaurierte Foyer!

    geschrieben für:

    Kinos in Hof an der Saale

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    29.



  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    1. von 2 Bewertungen


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    Wenn man mal was braucht oder sucht - ein preiswertes Geschenk, ein Möbelstück, ein gutes Buch, eine billige Plünne - oder wenn man einfach so mal in der Gegend ist, sollte man auf jeden Fall bei "Motzens" auf der Kreuzberger Seite der Friedrichstraße reinschauen, gleich umme Ecke vom Checkpoint Charlie.

    Hier findet man jede Menge Trödel, Krempel, Zeuch & Co., darunter auch merkwürdige Relikte aus 100 Jahren deutscher Alltagskultur: röhrende Hirsche in jeder Größe, Wackelkopfhunde, super kitschige Reiseandenken aus Malle und Venedig, gehäkelte Klorollenmützen, Kantensitzer - allein der Name ist schon toll - und die seinerzeit beliebten sog. "Fernsehleuchten". Allerdings ist es sinnvoll, viel Zeit mitzubringen, denn man braucht eine Weile, bis man sich in dem vollgestopften Laden orientiert hat.

    Auf Wunsch werden größere Teile, z. B. Möbelstücke und Großgeräte, zuverlässig und pünktlich ins Haus geliefert, wofür ein kleiner Extra-Obolus fällig ist. Ich habe das schon mehrfach genutzt und hier z. B. eine Büroausstattung gekauft: ein solider, langweiliger, dafür riesengroßer Schreibtisch und ein origineller Aktenschrank, zusammen für 80 Euro.

    Inzwischen scheint dieser Laden ein Geheimtipp für Touristen zu sein, so dass schon der Aufenthalt hohen Unterhaltungswert hat, besonders nachmittags sehr zu empfehlen! Da kommt schon mal eine Berlinbesucherin rein, die second hand und preiswert (so bis 10 Euro, versteht sich!) ganz ernsthaft was von Chanel sucht, am besten ein Kleid oder ein Kostüm. Ey, super Idee, ey! Schnäppchenjäger, aufgepasst! Echt mal, ich hoffe, ich find hier beim nächsten Mal endlich einen Original-Rembrandt ... Die Leute hier kennen das schon und amüsieren sich still darüber. Kommentar eines Mitarbeiters: "Die denken alle, wir sind bescheuert. Aber das macht nix."

    Man kann übrigens ein gutes Werk tun, wenn man hier einkauft oder was spendet, ganz gleich, ob Geld oder Ware. Der Erlös kommt nämlich dem Berliner "Motz"-Projekt zugute. Und die Mitarbeiter sind fast alle ehemalige Wohnungslose und/oder Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit wieder ins Berufsleben starten wollen.

    geschrieben für:

    Second Hand in Berlin

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    30.

    Kulturbeauftragte Habe etwas völlig anderes gesucht und stattdessen deinen tollen und zu Recht begrünten Beitrag gefunden, auch wenn ziemlich spät - Trotzdem Glückwunsch & sofort gemerkt! Das scheint ein Geschäft für mich zu sein!
    diepolz Herzlichen Glückwunsch zum wohlverdienten grünen Daumen und vielen Dank für den ausgezeichneten Bericht.