"This is Sick" - so der etwas irritierende Slogan des Weltmarktführers.
Erstaunlich viele "Weltmarktführer" kommen aus dem Ländle. Oft kleine, hochspezialisierte Unternehmen, die ihre Nische in irgendeiner Ingenieurs- oder Metallbauecke gefunden haben. Dort sind sie dann - mangels Konkurrenz - "Weltmarktführer".
Für Schwarzwalduhren. Für Sturmgewehre. Oder für eingedoste Kirschtorten.
Sick ist da ein anderes Kaliber. Sensortechnologie.
Senso-was? Brauch ich nicht. Schwarzwalduhr -... weiterlesen ok. Kirschtorte - gerne. Sturmgewehre - wenn´s sein muß. Aber Sensoren? Geh fott!
Weit gefehlt, lieber Leser. Ohne Sensortechnologie von Sick läuft in unserer automatisierten Welt fast nichts mehr. Die Produktpalette ist so weit wie die Anwendungsbereiche: Lichttaster und Lichtschranken, Näherungssensoren, Magnetische Zylindersensoren, Identifikationslösungen, Mess- und Detektionslösungen, Distanzsensoren, Kollisionswarnsysteme, Staubmessgeräte, Messende Automatisierungs-Lichtgitter bis hin zu Motor-Feedback-Systemen "rotativ Inkremental mit Kommutierung". Ok, das letzte hab ich blind übernommen, keine Ahnung, was das macht. Wahrscheinlich wäre VW damit in den U.S.A. durch den Abgastest gekommen...
Also keine Klitsche aus der Provinz, sondern wirklich ein global Player. Und das in Waldkirch, der unscheinbaren Stadt mit Orgelmuseum und Achterbahnschrauber. Größter Arbeitgeber am Platz, 7000 Mitarbeiter weltweit. Firmengründer Erwin Sick begann 1946 mit der Produktion von Sicherheitsausrüstungen auf Lichtschrankenbasis für den Maschinenbau, bis heute ein Firmenstandbein.
Die Firma folgte früh dem Geld, der Vergabe von Landeskrediten war letztlich die Ansiedlung in Waldkirch geschuldet. Auch die Umwandlung in eine AG 1996 diente der Finanzoptimierung. Weltweite Expansion und eine rechtzeitige Digitalisierung bescherten einen bis heute andauernden Aufschwung der Waldkircher Sensoriker.
"This is Sick!" Vielleicht ist der Slogan doch nicht so krank wie er sich anhört...[verkleinern]