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Neueste Bewertungen für Wettin-Löbejün im Bereich Familie & Soziales

  1. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von Nike

    Kürzlich unternahmen wir wieder einmal einen Abstecher, um uns einen spannenden Ort anzuschauen:

    Die Templer - Kapelle in Mücheln.

    Die Anfahrt aus Richtung Leipzig gestaltete sich über die Autobahn A 14 recht unkompliziert. Von der Abfahrt Halle - Trotha bogen wir rechts auf die Landstraße ab und nach wenigen Kilometern wiederum nach links in Richtung Wettin. Nach einigen Kilometern - noch vor Wettin - waren wir dann am Ziel.

    Man hätte auch über Halle und dann durch das Saaletal fahren können, aber das erschien uns zu kompliziert und zeitaufwändig.

    Eher unscheinbar wirkt die turmlose frühgotische Hallenkirche von außen.Ihre Grundfläche ist auch nicht wirklich groß mit den 6 x 14, 5 Metern, die auch nur etwa 10 Meter hoch ist. Einen Turm sucht man vergeblich.

    Es gibt bestimmt imposantere und schönere Kirchenbauwerke.
    Gleichwohl hat sich unser Abstecher gelohnt.

    Es ist eher die Mystik, die den kleinen Sakralbau umweht und den Besucher magisch anzieht.

    Ob sich hier der verloren gegangene Schatz der Tempelritter finden lässt?
    Dieser sagenumwobene Schatz wird an allen möglichen Orten vermutet, die mit dem Templerorden in Verbindung stehen.

    An diese Templerkapelle aus dem 13. Jahrhundert im Wettinischen Mücheln hat dabei noch niemand gedacht. Es handelt sich um die einzige noch erhaltene Kapelle in Deutschland des Templerordens , der infolge des ersten Kreuzzuges im Jahre 1118 gegründet wurde und bis zum Jahre 1312 - dem Jahr seiner Auflösung - bestand.

    Und was hat den Wettinern zu ihrer Macht als Herrschergeschlecht in halb Europa verholfen, wie z. B. in Polen, Bulgarien, Belgien, Großbrittanien und naheliegend in Sachsen?

    Ja, da fängt meine Fantasie wieder an zu fliegen an diesem mystischen Ort....

    Aber bleiben wir lieber am Boden.

    Viel gibt es im Inneren, des heute nicht mehr sakral, sondern kulturell genutzten Kirchenbauwerkes nicht zu sehen.

    Erwähnenswert sind erkennbare Malereireste, die wohl auf die Entstehungszeit zu datieren sind sowie das Wappen der Grafen von Brehna - drei rote Blätter auf weißem Grund an der Nordwestwand.
    Die Kapitele des Kreuzrippengwölbes, welches das Dach hält fand ich außergewöhnlich. Sie bestehen vor allem aus Blattornamenten in verschiedenen Formen.

    Über eine steinerne Wendeltreppe gelangt man auf eine Empore, von der aus man den Kircheninnenraum von oben überblicken kann. Sie führt weiter zu einem Dachboden.

    Dort findet man an einem Gestell eine für einen Sakralbau relativ kleine Glocke mit einer bemerkenswerten Besonderheit..Sie trägt ein gekröntes Doppelkreuz (Patriarchenkreuz), nicht jedoch das Tatzenkreuz der Templer. Dieses Kreuz findet man nirgendwo im Zusammenhang mit den Symbolen der Templer.

    Die schmale Wendeltreppe ist rechts gewendelt. Dies ist nicht zufällig so und in (Wehr-)Kirchen und Burgen des Mittelalters bewusst zu Verteidigungszwecken so angelegt.
    Der von unten kommende Angreifer war mit seiner Waffe in der rechten Hand durch den Mittelpfosten der Treppe behindert, während der von oben kommmende Verteidiger als Rechtshänder mit der Waffe gut ausholen konnte.
    Die Kapelle wirkt durch die wenige Ausschmückung sehr archaisch.
    Die Bestuhlung ist sehr einfach und aus neuer Zeit.

    Wir hatten Glück, dass wir die einzigen Besucher zu diesem Zeitpunkt waren und so dieses Kleinod auf uns wirken lassen konnten.

    Geöffnet und zu besichtigen ist sie

    April bis Oktober von 9.30 Uhr - 19 Uhr
    November bis März 10.30 - 16 Uhr

    Sonntags finden von Mai bis September Sonntagskonzerte statt.

    Außerdem werden zu festen Terminen von März bis September Erlebnisführungen angeboten, zu denen man sich jedoch vorher anmelden muss.

    -------------------
    update 30.03.2016

    Der Täter kehrt immer wieder an den Ort der Tat zurück .....

    Ein Detail ließ mir keine Ruhe und ich wollte der Sache unbedingt auf den Grund gehen: die Glocke mit dem geheimnisvollen Kreuz.

    Aus welchem Jahrhundert stammt sie?
    In unserem Gespräch verlautbarte etwas von einer Zahl, aber keine Erinnerung über die Ziffern aus denen sie sich zusammen setzte .....

    So nutzten wir unsere Tour durch das Saaletal, um erneut hier her zurück zu kehren.
    Mist, der Parkplatz war verdammt voll. Sollte unsere Mission etwa scheitern?

    Die Leute tummelten sich allerdings in dem nahe gelegenen Gartencafé, wie sich beim Betreten der Kapelle herausstellte.

    Also Kamera und Taschenlampe gezückt und schnell mit klopfendem Herz noch mal auf den Dachboden über die gewendelte Steintreppe.
    Diesmal warfen wir einen genaueren Blick auf die Glocke, deren geheimnisvollen Zeichen und der lateinischen Inschrift.
    Ach ja, da war die Zahl ....wir mussten schmunzeln ...nix mit Geheimnis der Tempelritter ....oder vielleicht doch?

    Erleichtert darüber, die unregelmäßigen Stufen unbeschadet hinunter geklettert zu sein, blinzelten wir, als wir aus der Kapelle herausgetreten waren in die ersten noch wenigen wärmenden Strahlen der Frühlingssonne, die sich durch einen Wolkenschleier hindurch mogelten und lachten uns an.

    Ist es nicht schön, so verrückte Abenteuer miteinander zu bestehen? ;-)

    Jepp!

    Es grüßen die Fans der Tempelritter.

    geschrieben für:

    Religiöse Gemeinschaften / Kultur in Wettin-Löbejün Mücheln

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Ausgeblendete 17 Kommentare anzeigen
    Nike Ich habe dir zu danken, Konzentrat sowie allen Leser/innen und denen, die den Beitrag geliked haben.
    Nike Es fällt einem doch immer noch etwas im Nachhinein ein ....
    Konzentrat Ist die Besichtigung kostenpflichtig?
    oder begnügen sich die Templer mit einer freiwilligen Einlage in den Klingelbeutel ?
    Nike Wir haben keinen Eintritt gezahlt. Spenden zur Erhaltung der Kapelle sind natürlich willkommen. Es gibt sogar einen Verein zum Erhalt der Kapelle.
    Veranstaltungen sind kostenpflichtig.
    Puppenmama Schöner interessanter Bericht.
    Kapellen und Kirchen sehe ich mir auch gerne an.
    Nike Unwichtig, Puppenmama.

    Hauptsache die Infos reichen für meinen Reiseführer "Kultplätze".... ;-)
    bearbeitet
    Nike Huch, das ist ja unheimlich hier. Da hat jemand einen Templer - Daumen hergehext!
    Danke, dass ihr euch habt mitreissen und an diesen Ort entführen lassen!
    joergb. Glückwunsch zum grünen Daumen Nike - hast du schon mal daran gedacht ein Buch zu schreiben. Titel "Meine Reisen - kulinarisch und geschichtlich". Ich wäre der erste Käufer :-)))))))
    Nike Dankesehr. Ich stifte ihn zum Erhalt der Kapelle , Puppenmama. ;-)

    bestätigt durch Community

    1.
  2. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von Nike

    Kürzlich unternahmen wir wieder einmal einen Abstecher, um uns einen spannenden Ort anzuschauen:

    Die Templer - Kapelle in Mücheln.

    Die Anfahrt aus Richtung Leipzig gestaltete sich über die Autobahn A 14 recht unkompliziert. Von der Abfahrt Halle - Trotha bogen wir rechts auf die Landstraße ab und nach wenigen Kilometern wiederum nach links in Richtung Wettin. Nach einigen Kilometern - noch vor Wettin - waren wir dann am Ziel.

    Man hätte auch über Halle und dann durch das Saaletal fahren können, aber das erschien uns zu kompliziert und zeitaufwändig.

    Eher unscheinbar wirkt die turmlose frühgotische Hallenkirche von außen.Ihre Grundfläche ist auch nicht wirklich groß mit den 6 x 14, 5 Metern, die auch nur etwa 10 Meter hoch ist. Einen Turm sucht man vergeblich.

    Es gibt bestimmt imposantere und schönere Kirchenbauwerke.
    Gleichwohl hat sich unser Abstecher gelohnt.

    Es ist eher die Mystik, die den kleinen Sakralbau umweht und den Besucher magisch anzieht.

    Ob sich hier der verloren gegangene Schatz der Tempelritter finden lässt?
    Dieser sagenumwobene Schatz wird an allen möglichen Orten vermutet, die mit dem Templerorden in Verbindung stehen.

    An diese Templerkapelle aus dem 13. Jahrhundert im Wettinischen Mücheln hat dabei noch niemand gedacht. Es handelt sich um die einzige noch erhaltene Kapelle in Deutschland des Templerordens , der infolge des ersten Kreuzzuges im Jahre 1118 gegründet wurde und bis zum Jahre 1312 - dem Jahr seiner Auflösung - bestand.

    Und was hat den Wettinern zu ihrer Macht als Herrschergeschlecht in halb Europa verholfen, wie z. B. in Polen, Bulgarien, Belgien, Großbrittanien und naheliegend in Sachsen?

    Ja, da fängt meine Fantasie wieder an zu fliegen an diesem mystischen Ort....

    Aber bleiben wir lieber am Boden.

    Viel gibt es im Inneren, des heute nicht mehr sakral, sondern kulturell genutzten Kirchenbauwerkes nicht zu sehen.

    Erwähnenswert sind erkennbare Malereireste, die wohl auf die Entstehungszeit zu datieren sind sowie das Wappen der Grafen von Brehna - drei rote Blätter auf weißem Grund an der Nordwestwand.
    Die Kapitele des Kreuzrippengwölbes, welches das Dach hält fand ich außergewöhnlich. Sie bestehen vor allem aus Blattornamenten in verschiedenen Formen.

    Über eine steinerne Wendeltreppe gelangt man auf eine Empore, von der aus man den Kircheninnenraum von oben überblicken kann. Sie führt weiter zu einem Dachboden.

    Dort findet man an einem Gestell eine für einen Sakralbau relativ kleine Glocke mit einer bemerkenswerten Besonderheit..Sie trägt ein gekröntes Doppelkreuz (Patriarchenkreuz), nicht jedoch das Tatzenkreuz der Templer. Dieses Kreuz findet man nirgendwo im Zusammenhang mit den Symbolen der Templer.

    Die schmale Wendeltreppe ist rechts gewendelt. Dies ist nicht zufällig so und in (Wehr-)Kirchen und Burgen des Mittelalters bewusst zu Verteidigungszwecken so angelegt.
    Der von unten kommende Angreifer war mit seiner Waffe in der rechten Hand durch den Mittelpfosten der Treppe behindert, während der von oben kommmende Verteidiger als Rechtshänder mit der Waffe gut ausholen konnte.
    Die Kapelle wirkt durch die wenige Ausschmückung sehr archaisch.
    Die Bestuhlung ist sehr einfach und aus neuer Zeit.

    Wir hatten Glück, dass wir die einzigen Besucher zu diesem Zeitpunkt waren und so dieses Kleinod auf uns wirken lassen konnten.

    Geöffnet und zu besichtigen ist sie

    April bis Oktober von 9.30 Uhr - 19 Uhr
    November bis März 10.30 - 16 Uhr

    Sonntags finden von Mai bis September Sonntagskonzerte statt.

    Außerdem werden zu festen Terminen von März bis September Erlebnisführungen angeboten, zu denen man sich jedoch vorher anmelden muss.

    -------------------
    update 30.03.2016

    Der Täter kehrt immer wieder an den Ort der Tat zurück .....

    Ein Detail ließ mir keine Ruhe und ich wollte der Sache unbedingt auf den Grund gehen: die Glocke mit dem geheimnisvollen Kreuz.

    Aus welchem Jahrhundert stammt sie?
    In unserem Gespräch verlautbarte etwas von einer Zahl, aber keine Erinnerung über die Ziffern aus denen sie sich zusammen setzte .....

    So nutzten wir unsere Tour durch das Saaletal, um erneut hier her zurück zu kehren.
    Mist, der Parkplatz war verdammt voll. Sollte unsere Mission etwa scheitern?

    Die Leute tummelten sich allerdings in dem nahe gelegenen Gartencafé, wie sich beim Betreten der Kapelle herausstellte.

    Also Kamera und Taschenlampe gezückt und schnell mit klopfendem Herz noch mal auf den Dachboden über die gewendelte Steintreppe.
    Diesmal warfen wir einen genaueren Blick auf die Glocke, deren geheimnisvollen Zeichen und der lateinischen Inschrift.
    Ach ja, da war die Zahl ....wir mussten schmunzeln ...nix mit Geheimnis der Tempelritter ....oder vielleicht doch?

    Erleichtert darüber, die unregelmäßigen Stufen unbeschadet hinunter geklettert zu sein, blinzelten wir, als wir aus der Kapelle herausgetreten waren in die ersten noch wenigen wärmenden Strahlen der Frühlingssonne, die sich durch einen Wolkenschleier hindurch mogelten und lachten uns an.

    Ist es nicht schön, so verrückte Abenteuer miteinander zu bestehen? ;-)

    Jepp!

    Es grüßen die Fans der Tempelritter.

    geschrieben für:

    Religiöse Gemeinschaften / Kultur in Wettin-Löbejün Mücheln

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    Nike Ich habe dir zu danken, Konzentrat sowie allen Leser/innen und denen, die den Beitrag geliked haben.
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    oder begnügen sich die Templer mit einer freiwilligen Einlage in den Klingelbeutel ?
    Nike Wir haben keinen Eintritt gezahlt. Spenden zur Erhaltung der Kapelle sind natürlich willkommen. Es gibt sogar einen Verein zum Erhalt der Kapelle.
    Veranstaltungen sind kostenpflichtig.
    Puppenmama Schöner interessanter Bericht.
    Kapellen und Kirchen sehe ich mir auch gerne an.
    Nike Unwichtig, Puppenmama.

    Hauptsache die Infos reichen für meinen Reiseführer "Kultplätze".... ;-)
    bearbeitet
    Nike Huch, das ist ja unheimlich hier. Da hat jemand einen Templer - Daumen hergehext!
    Danke, dass ihr euch habt mitreissen und an diesen Ort entführen lassen!
    joergb. Glückwunsch zum grünen Daumen Nike - hast du schon mal daran gedacht ein Buch zu schreiben. Titel "Meine Reisen - kulinarisch und geschichtlich". Ich wäre der erste Käufer :-)))))))
    Nike Dankesehr. Ich stifte ihn zum Erhalt der Kapelle , Puppenmama. ;-)

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    2.
  3. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von Nike

    Kürzlich unternahmen wir wieder einmal einen Abstecher, um uns einen spannenden Ort anzuschauen:

    Die Templer - Kapelle in Mücheln.

    Die Anfahrt aus Richtung Leipzig gestaltete sich über die Autobahn A 14 recht unkompliziert. Von der Abfahrt Halle - Trotha bogen wir rechts auf die Landstraße ab und nach wenigen Kilometern wiederum nach links in Richtung Wettin. Nach einigen Kilometern - noch vor Wettin - waren wir dann am Ziel.

    Man hätte auch über Halle und dann durch das Saaletal fahren können, aber das erschien uns zu kompliziert und zeitaufwändig.

    Eher unscheinbar wirkt die turmlose frühgotische Hallenkirche von außen.Ihre Grundfläche ist auch nicht wirklich groß mit den 6 x 14, 5 Metern, die auch nur etwa 10 Meter hoch ist. Einen Turm sucht man vergeblich.

    Es gibt bestimmt imposantere und schönere Kirchenbauwerke.
    Gleichwohl hat sich unser Abstecher gelohnt.

    Es ist eher die Mystik, die den kleinen Sakralbau umweht und den Besucher magisch anzieht.

    Ob sich hier der verloren gegangene Schatz der Tempelritter finden lässt?
    Dieser sagenumwobene Schatz wird an allen möglichen Orten vermutet, die mit dem Templerorden in Verbindung stehen.

    An diese Templerkapelle aus dem 13. Jahrhundert im Wettinischen Mücheln hat dabei noch niemand gedacht. Es handelt sich um die einzige noch erhaltene Kapelle in Deutschland des Templerordens , der infolge des ersten Kreuzzuges im Jahre 1118 gegründet wurde und bis zum Jahre 1312 - dem Jahr seiner Auflösung - bestand.

    Und was hat den Wettinern zu ihrer Macht als Herrschergeschlecht in halb Europa verholfen, wie z. B. in Polen, Bulgarien, Belgien, Großbrittanien und naheliegend in Sachsen?

    Ja, da fängt meine Fantasie wieder an zu fliegen an diesem mystischen Ort....

    Aber bleiben wir lieber am Boden.

    Viel gibt es im Inneren, des heute nicht mehr sakral, sondern kulturell genutzten Kirchenbauwerkes nicht zu sehen.

    Erwähnenswert sind erkennbare Malereireste, die wohl auf die Entstehungszeit zu datieren sind sowie das Wappen der Grafen von Brehna - drei rote Blätter auf weißem Grund an der Nordwestwand.
    Die Kapitele des Kreuzrippengwölbes, welches das Dach hält fand ich außergewöhnlich. Sie bestehen vor allem aus Blattornamenten in verschiedenen Formen.

    Über eine steinerne Wendeltreppe gelangt man auf eine Empore, von der aus man den Kircheninnenraum von oben überblicken kann. Sie führt weiter zu einem Dachboden.

    Dort findet man an einem Gestell eine für einen Sakralbau relativ kleine Glocke mit einer bemerkenswerten Besonderheit..Sie trägt ein gekröntes Doppelkreuz (Patriarchenkreuz), nicht jedoch das Tatzenkreuz der Templer. Dieses Kreuz findet man nirgendwo im Zusammenhang mit den Symbolen der Templer.

    Die schmale Wendeltreppe ist rechts gewendelt. Dies ist nicht zufällig so und in (Wehr-)Kirchen und Burgen des Mittelalters bewusst zu Verteidigungszwecken so angelegt.
    Der von unten kommende Angreifer war mit seiner Waffe in der rechten Hand durch den Mittelpfosten der Treppe behindert, während der von oben kommmende Verteidiger als Rechtshänder mit der Waffe gut ausholen konnte.
    Die Kapelle wirkt durch die wenige Ausschmückung sehr archaisch.
    Die Bestuhlung ist sehr einfach und aus neuer Zeit.

    Wir hatten Glück, dass wir die einzigen Besucher zu diesem Zeitpunkt waren und so dieses Kleinod auf uns wirken lassen konnten.

    Geöffnet und zu besichtigen ist sie

    April bis Oktober von 9.30 Uhr - 19 Uhr
    November bis März 10.30 - 16 Uhr

    Sonntags finden von Mai bis September Sonntagskonzerte statt.

    Außerdem werden zu festen Terminen von März bis September Erlebnisführungen angeboten, zu denen man sich jedoch vorher anmelden muss.

    -------------------
    update 30.03.2016

    Der Täter kehrt immer wieder an den Ort der Tat zurück .....

    Ein Detail ließ mir keine Ruhe und ich wollte der Sache unbedingt auf den Grund gehen: die Glocke mit dem geheimnisvollen Kreuz.

    Aus welchem Jahrhundert stammt sie?
    In unserem Gespräch verlautbarte etwas von einer Zahl, aber keine Erinnerung über die Ziffern aus denen sie sich zusammen setzte .....

    So nutzten wir unsere Tour durch das Saaletal, um erneut hier her zurück zu kehren.
    Mist, der Parkplatz war verdammt voll. Sollte unsere Mission etwa scheitern?

    Die Leute tummelten sich allerdings in dem nahe gelegenen Gartencafé, wie sich beim Betreten der Kapelle herausstellte.

    Also Kamera und Taschenlampe gezückt und schnell mit klopfendem Herz noch mal auf den Dachboden über die gewendelte Steintreppe.
    Diesmal warfen wir einen genaueren Blick auf die Glocke, deren geheimnisvollen Zeichen und der lateinischen Inschrift.
    Ach ja, da war die Zahl ....wir mussten schmunzeln ...nix mit Geheimnis der Tempelritter ....oder vielleicht doch?

    Erleichtert darüber, die unregelmäßigen Stufen unbeschadet hinunter geklettert zu sein, blinzelten wir, als wir aus der Kapelle herausgetreten waren in die ersten noch wenigen wärmenden Strahlen der Frühlingssonne, die sich durch einen Wolkenschleier hindurch mogelten und lachten uns an.

    Ist es nicht schön, so verrückte Abenteuer miteinander zu bestehen? ;-)

    Jepp!

    Es grüßen die Fans der Tempelritter.

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    Religiöse Gemeinschaften / Kultur in Wettin-Löbejün Mücheln

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    Nike Ich habe dir zu danken, Konzentrat sowie allen Leser/innen und denen, die den Beitrag geliked haben.
    Nike Es fällt einem doch immer noch etwas im Nachhinein ein ....
    Konzentrat Ist die Besichtigung kostenpflichtig?
    oder begnügen sich die Templer mit einer freiwilligen Einlage in den Klingelbeutel ?
    Nike Wir haben keinen Eintritt gezahlt. Spenden zur Erhaltung der Kapelle sind natürlich willkommen. Es gibt sogar einen Verein zum Erhalt der Kapelle.
    Veranstaltungen sind kostenpflichtig.
    Puppenmama Schöner interessanter Bericht.
    Kapellen und Kirchen sehe ich mir auch gerne an.
    Nike Unwichtig, Puppenmama.

    Hauptsache die Infos reichen für meinen Reiseführer "Kultplätze".... ;-)
    bearbeitet
    Nike Huch, das ist ja unheimlich hier. Da hat jemand einen Templer - Daumen hergehext!
    Danke, dass ihr euch habt mitreissen und an diesen Ort entführen lassen!
    joergb. Glückwunsch zum grünen Daumen Nike - hast du schon mal daran gedacht ein Buch zu schreiben. Titel "Meine Reisen - kulinarisch und geschichtlich". Ich wäre der erste Käufer :-)))))))
    Nike Dankesehr. Ich stifte ihn zum Erhalt der Kapelle , Puppenmama. ;-)

    bestätigt durch Community

    3.
  4. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von Nike

    Kürzlich unternahmen wir wieder einmal einen Abstecher, um uns einen spannenden Ort anzuschauen:

    Die Templer - Kapelle in Mücheln.

    Die Anfahrt aus Richtung Leipzig gestaltete sich über die Autobahn A 14 recht unkompliziert. Von der Abfahrt Halle - Trotha bogen wir rechts auf die Landstraße ab und nach wenigen Kilometern wiederum nach links in Richtung Wettin. Nach einigen Kilometern - noch vor Wettin - waren wir dann am Ziel.

    Man hätte auch über Halle und dann durch das Saaletal fahren können, aber das erschien uns zu kompliziert und zeitaufwändig.

    Eher unscheinbar wirkt die turmlose frühgotische Hallenkirche von außen.Ihre Grundfläche ist auch nicht wirklich groß mit den 6 x 14, 5 Metern, die auch nur etwa 10 Meter hoch ist. Einen Turm sucht man vergeblich.

    Es gibt bestimmt imposantere und schönere Kirchenbauwerke.
    Gleichwohl hat sich unser Abstecher gelohnt.

    Es ist eher die Mystik, die den kleinen Sakralbau umweht und den Besucher magisch anzieht.

    Ob sich hier der verloren gegangene Schatz der Tempelritter finden lässt?
    Dieser sagenumwobene Schatz wird an allen möglichen Orten vermutet, die mit dem Templerorden in Verbindung stehen.

    An diese Templerkapelle aus dem 13. Jahrhundert im Wettinischen Mücheln hat dabei noch niemand gedacht. Es handelt sich um die einzige noch erhaltene Kapelle in Deutschland des Templerordens , der infolge des ersten Kreuzzuges im Jahre 1118 gegründet wurde und bis zum Jahre 1312 - dem Jahr seiner Auflösung - bestand.

    Und was hat den Wettinern zu ihrer Macht als Herrschergeschlecht in halb Europa verholfen, wie z. B. in Polen, Bulgarien, Belgien, Großbrittanien und naheliegend in Sachsen?

    Ja, da fängt meine Fantasie wieder an zu fliegen an diesem mystischen Ort....

    Aber bleiben wir lieber am Boden.

    Viel gibt es im Inneren, des heute nicht mehr sakral, sondern kulturell genutzten Kirchenbauwerkes nicht zu sehen.

    Erwähnenswert sind erkennbare Malereireste, die wohl auf die Entstehungszeit zu datieren sind sowie das Wappen der Grafen von Brehna - drei rote Blätter auf weißem Grund an der Nordwestwand.
    Die Kapitele des Kreuzrippengwölbes, welches das Dach hält fand ich außergewöhnlich. Sie bestehen vor allem aus Blattornamenten in verschiedenen Formen.

    Über eine steinerne Wendeltreppe gelangt man auf eine Empore, von der aus man den Kircheninnenraum von oben überblicken kann. Sie führt weiter zu einem Dachboden.

    Dort findet man an einem Gestell eine für einen Sakralbau relativ kleine Glocke mit einer bemerkenswerten Besonderheit..Sie trägt ein gekröntes Doppelkreuz (Patriarchenkreuz), nicht jedoch das Tatzenkreuz der Templer. Dieses Kreuz findet man nirgendwo im Zusammenhang mit den Symbolen der Templer.

    Die schmale Wendeltreppe ist rechts gewendelt. Dies ist nicht zufällig so und in (Wehr-)Kirchen und Burgen des Mittelalters bewusst zu Verteidigungszwecken so angelegt.
    Der von unten kommende Angreifer war mit seiner Waffe in der rechten Hand durch den Mittelpfosten der Treppe behindert, während der von oben kommmende Verteidiger als Rechtshänder mit der Waffe gut ausholen konnte.
    Die Kapelle wirkt durch die wenige Ausschmückung sehr archaisch.
    Die Bestuhlung ist sehr einfach und aus neuer Zeit.

    Wir hatten Glück, dass wir die einzigen Besucher zu diesem Zeitpunkt waren und so dieses Kleinod auf uns wirken lassen konnten.

    Geöffnet und zu besichtigen ist sie

    April bis Oktober von 9.30 Uhr - 19 Uhr
    November bis März 10.30 - 16 Uhr

    Sonntags finden von Mai bis September Sonntagskonzerte statt.

    Außerdem werden zu festen Terminen von März bis September Erlebnisführungen angeboten, zu denen man sich jedoch vorher anmelden muss.

    -------------------
    update 30.03.2016

    Der Täter kehrt immer wieder an den Ort der Tat zurück .....

    Ein Detail ließ mir keine Ruhe und ich wollte der Sache unbedingt auf den Grund gehen: die Glocke mit dem geheimnisvollen Kreuz.

    Aus welchem Jahrhundert stammt sie?
    In unserem Gespräch verlautbarte etwas von einer Zahl, aber keine Erinnerung über die Ziffern aus denen sie sich zusammen setzte .....

    So nutzten wir unsere Tour durch das Saaletal, um erneut hier her zurück zu kehren.
    Mist, der Parkplatz war verdammt voll. Sollte unsere Mission etwa scheitern?

    Die Leute tummelten sich allerdings in dem nahe gelegenen Gartencafé, wie sich beim Betreten der Kapelle herausstellte.

    Also Kamera und Taschenlampe gezückt und schnell mit klopfendem Herz noch mal auf den Dachboden über die gewendelte Steintreppe.
    Diesmal warfen wir einen genaueren Blick auf die Glocke, deren geheimnisvollen Zeichen und der lateinischen Inschrift.
    Ach ja, da war die Zahl ....wir mussten schmunzeln ...nix mit Geheimnis der Tempelritter ....oder vielleicht doch?

    Erleichtert darüber, die unregelmäßigen Stufen unbeschadet hinunter geklettert zu sein, blinzelten wir, als wir aus der Kapelle herausgetreten waren in die ersten noch wenigen wärmenden Strahlen der Frühlingssonne, die sich durch einen Wolkenschleier hindurch mogelten und lachten uns an.

    Ist es nicht schön, so verrückte Abenteuer miteinander zu bestehen? ;-)

    Jepp!

    Es grüßen die Fans der Tempelritter.

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    Religiöse Gemeinschaften / Kultur in Wettin-Löbejün Mücheln

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    Nike Ich habe dir zu danken, Konzentrat sowie allen Leser/innen und denen, die den Beitrag geliked haben.
    Nike Es fällt einem doch immer noch etwas im Nachhinein ein ....
    Konzentrat Ist die Besichtigung kostenpflichtig?
    oder begnügen sich die Templer mit einer freiwilligen Einlage in den Klingelbeutel ?
    Nike Wir haben keinen Eintritt gezahlt. Spenden zur Erhaltung der Kapelle sind natürlich willkommen. Es gibt sogar einen Verein zum Erhalt der Kapelle.
    Veranstaltungen sind kostenpflichtig.
    Puppenmama Schöner interessanter Bericht.
    Kapellen und Kirchen sehe ich mir auch gerne an.
    Nike Unwichtig, Puppenmama.

    Hauptsache die Infos reichen für meinen Reiseführer "Kultplätze".... ;-)
    bearbeitet
    Nike Huch, das ist ja unheimlich hier. Da hat jemand einen Templer - Daumen hergehext!
    Danke, dass ihr euch habt mitreissen und an diesen Ort entführen lassen!
    joergb. Glückwunsch zum grünen Daumen Nike - hast du schon mal daran gedacht ein Buch zu schreiben. Titel "Meine Reisen - kulinarisch und geschichtlich". Ich wäre der erste Käufer :-)))))))
    Nike Dankesehr. Ich stifte ihn zum Erhalt der Kapelle , Puppenmama. ;-)

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    Kürzlich unternahmen wir wieder einmal einen Abstecher, um uns einen spannenden Ort anzuschauen:

    Die Templer - Kapelle in Mücheln.

    Die Anfahrt aus Richtung Leipzig gestaltete sich über die Autobahn A 14 recht unkompliziert. Von der Abfahrt Halle - Trotha bogen wir rechts auf die Landstraße ab und nach wenigen Kilometern wiederum nach links in Richtung Wettin. Nach einigen Kilometern - noch vor Wettin - waren wir dann am Ziel.

    Man hätte auch über Halle und dann durch das Saaletal fahren können, aber das erschien uns zu kompliziert und zeitaufwändig.

    Eher unscheinbar wirkt die turmlose frühgotische Hallenkirche von außen.Ihre Grundfläche ist auch nicht wirklich groß mit den 6 x 14, 5 Metern, die auch nur etwa 10 Meter hoch ist. Einen Turm sucht man vergeblich.

    Es gibt bestimmt imposantere und schönere Kirchenbauwerke.
    Gleichwohl hat sich unser Abstecher gelohnt.

    Es ist eher die Mystik, die den kleinen Sakralbau umweht und den Besucher magisch anzieht.

    Ob sich hier der verloren gegangene Schatz der Tempelritter finden lässt?
    Dieser sagenumwobene Schatz wird an allen möglichen Orten vermutet, die mit dem Templerorden in Verbindung stehen.

    An diese Templerkapelle aus dem 13. Jahrhundert im Wettinischen Mücheln hat dabei noch niemand gedacht. Es handelt sich um die einzige noch erhaltene Kapelle in Deutschland des Templerordens , der infolge des ersten Kreuzzuges im Jahre 1118 gegründet wurde und bis zum Jahre 1312 - dem Jahr seiner Auflösung - bestand.

    Und was hat den Wettinern zu ihrer Macht als Herrschergeschlecht in halb Europa verholfen, wie z. B. in Polen, Bulgarien, Belgien, Großbrittanien und naheliegend in Sachsen?

    Ja, da fängt meine Fantasie wieder an zu fliegen an diesem mystischen Ort....

    Aber bleiben wir lieber am Boden.

    Viel gibt es im Inneren, des heute nicht mehr sakral, sondern kulturell genutzten Kirchenbauwerkes nicht zu sehen.

    Erwähnenswert sind erkennbare Malereireste, die wohl auf die Entstehungszeit zu datieren sind sowie das Wappen der Grafen von Brehna - drei rote Blätter auf weißem Grund an der Nordwestwand.
    Die Kapitele des Kreuzrippengwölbes, welches das Dach hält fand ich außergewöhnlich. Sie bestehen vor allem aus Blattornamenten in verschiedenen Formen.

    Über eine steinerne Wendeltreppe gelangt man auf eine Empore, von der aus man den Kircheninnenraum von oben überblicken kann. Sie führt weiter zu einem Dachboden.

    Dort findet man an einem Gestell eine für einen Sakralbau relativ kleine Glocke mit einer bemerkenswerten Besonderheit..Sie trägt ein gekröntes Doppelkreuz (Patriarchenkreuz), nicht jedoch das Tatzenkreuz der Templer. Dieses Kreuz findet man nirgendwo im Zusammenhang mit den Symbolen der Templer.

    Die schmale Wendeltreppe ist rechts gewendelt. Dies ist nicht zufällig so und in (Wehr-)Kirchen und Burgen des Mittelalters bewusst zu Verteidigungszwecken so angelegt.
    Der von unten kommende Angreifer war mit seiner Waffe in der rechten Hand durch den Mittelpfosten der Treppe behindert, während der von oben kommmende Verteidiger als Rechtshänder mit der Waffe gut ausholen konnte.
    Die Kapelle wirkt durch die wenige Ausschmückung sehr archaisch.
    Die Bestuhlung ist sehr einfach und aus neuer Zeit.

    Wir hatten Glück, dass wir die einzigen Besucher zu diesem Zeitpunkt waren und so dieses Kleinod auf uns wirken lassen konnten.

    Geöffnet und zu besichtigen ist sie

    April bis Oktober von 9.30 Uhr - 19 Uhr
    November bis März 10.30 - 16 Uhr

    Sonntags finden von Mai bis September Sonntagskonzerte statt.

    Außerdem werden zu festen Terminen von März bis September Erlebnisführungen angeboten, zu denen man sich jedoch vorher anmelden muss.

    -------------------
    update 30.03.2016

    Der Täter kehrt immer wieder an den Ort der Tat zurück .....

    Ein Detail ließ mir keine Ruhe und ich wollte der Sache unbedingt auf den Grund gehen: die Glocke mit dem geheimnisvollen Kreuz.

    Aus welchem Jahrhundert stammt sie?
    In unserem Gespräch verlautbarte etwas von einer Zahl, aber keine Erinnerung über die Ziffern aus denen sie sich zusammen setzte .....

    So nutzten wir unsere Tour durch das Saaletal, um erneut hier her zurück zu kehren.
    Mist, der Parkplatz war verdammt voll. Sollte unsere Mission etwa scheitern?

    Die Leute tummelten sich allerdings in dem nahe gelegenen Gartencafé, wie sich beim Betreten der Kapelle herausstellte.

    Also Kamera und Taschenlampe gezückt und schnell mit klopfendem Herz noch mal auf den Dachboden über die gewendelte Steintreppe.
    Diesmal warfen wir einen genaueren Blick auf die Glocke, deren geheimnisvollen Zeichen und der lateinischen Inschrift.
    Ach ja, da war die Zahl ....wir mussten schmunzeln ...nix mit Geheimnis der Tempelritter ....oder vielleicht doch?

    Erleichtert darüber, die unregelmäßigen Stufen unbeschadet hinunter geklettert zu sein, blinzelten wir, als wir aus der Kapelle herausgetreten waren in die ersten noch wenigen wärmenden Strahlen der Frühlingssonne, die sich durch einen Wolkenschleier hindurch mogelten und lachten uns an.

    Ist es nicht schön, so verrückte Abenteuer miteinander zu bestehen? ;-)

    Jepp!

    Es grüßen die Fans der Tempelritter.

    geschrieben für:

    Religiöse Gemeinschaften / Kultur in Wettin-Löbejün Mücheln

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    Ausgeblendete 17 Kommentare anzeigen
    Nike Ich habe dir zu danken, Konzentrat sowie allen Leser/innen und denen, die den Beitrag geliked haben.
    Nike Es fällt einem doch immer noch etwas im Nachhinein ein ....
    Konzentrat Ist die Besichtigung kostenpflichtig?
    oder begnügen sich die Templer mit einer freiwilligen Einlage in den Klingelbeutel ?
    Nike Wir haben keinen Eintritt gezahlt. Spenden zur Erhaltung der Kapelle sind natürlich willkommen. Es gibt sogar einen Verein zum Erhalt der Kapelle.
    Veranstaltungen sind kostenpflichtig.
    Puppenmama Schöner interessanter Bericht.
    Kapellen und Kirchen sehe ich mir auch gerne an.
    Nike Unwichtig, Puppenmama.

    Hauptsache die Infos reichen für meinen Reiseführer "Kultplätze".... ;-)
    bearbeitet
    Nike Huch, das ist ja unheimlich hier. Da hat jemand einen Templer - Daumen hergehext!
    Danke, dass ihr euch habt mitreissen und an diesen Ort entführen lassen!
    joergb. Glückwunsch zum grünen Daumen Nike - hast du schon mal daran gedacht ein Buch zu schreiben. Titel "Meine Reisen - kulinarisch und geschichtlich". Ich wäre der erste Käufer :-)))))))
    Nike Dankesehr. Ich stifte ihn zum Erhalt der Kapelle , Puppenmama. ;-)

    bestätigt durch Community

    5.
  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen
    von Nike

    Kürzlich unternahmen wir wieder einmal einen Abstecher, um uns einen spannenden Ort anzuschauen:

    Die Templer - Kapelle in Mücheln.

    Die Anfahrt aus Richtung Leipzig gestaltete sich über die Autobahn A 14 recht unkompliziert. Von der Abfahrt Halle - Trotha bogen wir rechts auf die Landstraße ab und nach wenigen Kilometern wiederum nach links in Richtung Wettin. Nach einigen Kilometern - noch vor Wettin - waren wir dann am Ziel.

    Man hätte auch über Halle und dann durch das Saaletal fahren können, aber das erschien uns zu kompliziert und zeitaufwändig.

    Eher unscheinbar wirkt die turmlose frühgotische Hallenkirche von außen.Ihre Grundfläche ist auch nicht wirklich groß mit den 6 x 14, 5 Metern, die auch nur etwa 10 Meter hoch ist. Einen Turm sucht man vergeblich.

    Es gibt bestimmt imposantere und schönere Kirchenbauwerke.
    Gleichwohl hat sich unser Abstecher gelohnt.

    Es ist eher die Mystik, die den kleinen Sakralbau umweht und den Besucher magisch anzieht.

    Ob sich hier der verloren gegangene Schatz der Tempelritter finden lässt?
    Dieser sagenumwobene Schatz wird an allen möglichen Orten vermutet, die mit dem Templerorden in Verbindung stehen.

    An diese Templerkapelle aus dem 13. Jahrhundert im Wettinischen Mücheln hat dabei noch niemand gedacht. Es handelt sich um die einzige noch erhaltene Kapelle in Deutschland des Templerordens , der infolge des ersten Kreuzzuges im Jahre 1118 gegründet wurde und bis zum Jahre 1312 - dem Jahr seiner Auflösung - bestand.

    Und was hat den Wettinern zu ihrer Macht als Herrschergeschlecht in halb Europa verholfen, wie z. B. in Polen, Bulgarien, Belgien, Großbrittanien und naheliegend in Sachsen?

    Ja, da fängt meine Fantasie wieder an zu fliegen an diesem mystischen Ort....

    Aber bleiben wir lieber am Boden.

    Viel gibt es im Inneren, des heute nicht mehr sakral, sondern kulturell genutzten Kirchenbauwerkes nicht zu sehen.

    Erwähnenswert sind erkennbare Malereireste, die wohl auf die Entstehungszeit zu datieren sind sowie das Wappen der Grafen von Brehna - drei rote Blätter auf weißem Grund an der Nordwestwand.
    Die Kapitele des Kreuzrippengwölbes, welches das Dach hält fand ich außergewöhnlich. Sie bestehen vor allem aus Blattornamenten in verschiedenen Formen.

    Über eine steinerne Wendeltreppe gelangt man auf eine Empore, von der aus man den Kircheninnenraum von oben überblicken kann. Sie führt weiter zu einem Dachboden.

    Dort findet man an einem Gestell eine für einen Sakralbau relativ kleine Glocke mit einer bemerkenswerten Besonderheit..Sie trägt ein gekröntes Doppelkreuz (Patriarchenkreuz), nicht jedoch das Tatzenkreuz der Templer. Dieses Kreuz findet man nirgendwo im Zusammenhang mit den Symbolen der Templer.

    Die schmale Wendeltreppe ist rechts gewendelt. Dies ist nicht zufällig so und in (Wehr-)Kirchen und Burgen des Mittelalters bewusst zu Verteidigungszwecken so angelegt.
    Der von unten kommende Angreifer war mit seiner Waffe in der rechten Hand durch den Mittelpfosten der Treppe behindert, während der von oben kommmende Verteidiger als Rechtshänder mit der Waffe gut ausholen konnte.
    Die Kapelle wirkt durch die wenige Ausschmückung sehr archaisch.
    Die Bestuhlung ist sehr einfach und aus neuer Zeit.

    Wir hatten Glück, dass wir die einzigen Besucher zu diesem Zeitpunkt waren und so dieses Kleinod auf uns wirken lassen konnten.

    Geöffnet und zu besichtigen ist sie

    April bis Oktober von 9.30 Uhr - 19 Uhr
    November bis März 10.30 - 16 Uhr

    Sonntags finden von Mai bis September Sonntagskonzerte statt.

    Außerdem werden zu festen Terminen von März bis September Erlebnisführungen angeboten, zu denen man sich jedoch vorher anmelden muss.

    -------------------
    update 30.03.2016

    Der Täter kehrt immer wieder an den Ort der Tat zurück .....

    Ein Detail ließ mir keine Ruhe und ich wollte der Sache unbedingt auf den Grund gehen: die Glocke mit dem geheimnisvollen Kreuz.

    Aus welchem Jahrhundert stammt sie?
    In unserem Gespräch verlautbarte etwas von einer Zahl, aber keine Erinnerung über die Ziffern aus denen sie sich zusammen setzte .....

    So nutzten wir unsere Tour durch das Saaletal, um erneut hier her zurück zu kehren.
    Mist, der Parkplatz war verdammt voll. Sollte unsere Mission etwa scheitern?

    Die Leute tummelten sich allerdings in dem nahe gelegenen Gartencafé, wie sich beim Betreten der Kapelle herausstellte.

    Also Kamera und Taschenlampe gezückt und schnell mit klopfendem Herz noch mal auf den Dachboden über die gewendelte Steintreppe.
    Diesmal warfen wir einen genaueren Blick auf die Glocke, deren geheimnisvollen Zeichen und der lateinischen Inschrift.
    Ach ja, da war die Zahl ....wir mussten schmunzeln ...nix mit Geheimnis der Tempelritter ....oder vielleicht doch?

    Erleichtert darüber, die unregelmäßigen Stufen unbeschadet hinunter geklettert zu sein, blinzelten wir, als wir aus der Kapelle herausgetreten waren in die ersten noch wenigen wärmenden Strahlen der Frühlingssonne, die sich durch einen Wolkenschleier hindurch mogelten und lachten uns an.

    Ist es nicht schön, so verrückte Abenteuer miteinander zu bestehen? ;-)

    Jepp!

    Es grüßen die Fans der Tempelritter.

    geschrieben für:

    Religiöse Gemeinschaften / Kultur in Wettin-Löbejün Mücheln

    Neu hinzugefügte Fotos
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    Nike Ich habe dir zu danken, Konzentrat sowie allen Leser/innen und denen, die den Beitrag geliked haben.
    Nike Es fällt einem doch immer noch etwas im Nachhinein ein ....
    Konzentrat Ist die Besichtigung kostenpflichtig?
    oder begnügen sich die Templer mit einer freiwilligen Einlage in den Klingelbeutel ?
    Nike Wir haben keinen Eintritt gezahlt. Spenden zur Erhaltung der Kapelle sind natürlich willkommen. Es gibt sogar einen Verein zum Erhalt der Kapelle.
    Veranstaltungen sind kostenpflichtig.
    Puppenmama Schöner interessanter Bericht.
    Kapellen und Kirchen sehe ich mir auch gerne an.
    Nike Unwichtig, Puppenmama.

    Hauptsache die Infos reichen für meinen Reiseführer "Kultplätze".... ;-)
    bearbeitet
    Nike Huch, das ist ja unheimlich hier. Da hat jemand einen Templer - Daumen hergehext!
    Danke, dass ihr euch habt mitreissen und an diesen Ort entführen lassen!
    joergb. Glückwunsch zum grünen Daumen Nike - hast du schon mal daran gedacht ein Buch zu schreiben. Titel "Meine Reisen - kulinarisch und geschichtlich". Ich wäre der erste Käufer :-)))))))
    Nike Dankesehr. Ich stifte ihn zum Erhalt der Kapelle , Puppenmama. ;-)

    bestätigt durch Community

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