Wenn man sich die Darstellungen anderer über bestimmte Adressen anschaut, stellt man schnell fest, dass sich bekanntlich mitunter die „Geister“ scheiden können. Bei kaum einem anderen wird das Hotel Michel in Wetzlar entweder geliebt oder gehasst. Auch, wenn wir uns nicht sicher sind, ob wir bei einer weiteren Gelegenheit hier übernachten würden, kann ich eins versichern, dass wir (trotz einiger Defizite, auf die ich noch zu sprechen komme) es empfehlen möchten.
Das Städtchen hätte ich gar... weiterlesen nicht auf dem „Schirm“ gehabt, wenn ich in einer Sendung des Regionalsenders hessischer Rundfunk über eine leidenschaftliche Fotografin gesehen hätte, die von der Fachwerkarchitektur geschwärmt hätte, die es dort gibt. Bei den Aufnahmen hat sie davon erzählt, wie wohl sie sich als eine „Zugezogene“ hier fühlt und was den Charme dieses Ortes ausmacht! Da hat die gute wirklich nicht übertrieben aber zu den anderen Sachen, die ich während unseres Aufenthalts in Wetzlar entdeckt habe, werde ich an den passenden Stellen berichten!
Nun aber zum Hotel. Unser Hauptkritikpunkt ist die Freundlichkeit (vor allem an der Rezeption) des Personals und vor allem die Art wie sie mit uns als Kunden umgegangen sind. Für uns gab es eine Überraschung, was den Standort anbelangt: es heißt zwar, dass das Hotel „am Rande der Altstadt“ liegt, doch nicht, wie steil der Weg ist, wenn man (ohne Auto) dahin gelangen möchte. Je nach dem, wann man dort übernachtet, ist man darauf angewiesen ein Taxi zu nehmen, denn zwischen den beiden Punkten liegen mindestens (z.B. zum „Dom“) ca. 1,5 km Entfernung. Nach unten ist das kein Problem aber wenn man auf eine Gehhilfe angewiesen ist, kann es sich sehr hinziehen! Eine Verbindung der Öffis zu diesen Sehenswürdigkeit gibt es (wenigstens an Sonn- und Feiertagen) nicht! Zum Glück gibt es ein „Hintertürchen“ ;-).
Hier haben wir erneut über einen (hier bekannten) Drittanbieter gebucht. Je nach dem auf welcher Plattform es geschieht kann der Preis erheblich schwanken. Bei uns waren es inkl. Frühstück (vor Corona) bei 73 € für ein Doppelzimmer (im Moment ist es wesentlich günstiger!). Bei einem 4* Haus fanden wir es wirklich als sehr moderat.
Weniger schön war, dass trotz das nicht expliziert darauf hingewiesen wurde, dass das Zimmer erst ab einer bestimmten Uhrzeit frei sein soll, wurden wir (sehr genervt und unfreundlich) weggeschickt mit dem Hinweis, dass wir erst in mehreren Stunden kommen müssen! Man kann alles auch in einer angemessenen Art und Weise näherbringen und nicht wie die jungen Frauen an der Rezeption. Wie wir mitbekommen haben, hat die (ggf. Azubine) auch auf eine andere Kundin reagiert, die nach einer Möglichkeit gefragt hatte, ungestört ihrem Baby etwas zu essen zu geben, ohne andere damit zu „belästigen“. Die ganze Situation kam mir wie eine Szene aus einem schlechten Film vor :-(…
Es war schon ein großes Pluspunkt, als es plötzlich (ca. eine Stunde nach der Ankunft hieß), dass wir doch bekommen können! Warum nicht von Anfang an! Was ich gerne anmerken möchte, dass die Lobby sehr einladend ist und die Sessel (auch wenn sie recht niedrig ausfallen) recht bequem gewesen sind. Auf dem angeschalteten Fernseher lief das beruhigende Kaminfeuer ;-).
Auf dem Zimmer gab es bei der Ankunft eine gratis Flasche Mineralwasser, die wir gerne in Anspruch genommen haben. Eine gute Geste, wenn ich ehrlich sein darf. Auf eine Minibar wird hier verzichtet zugunsten eines Automaten im Eingangsbereich. Das Hotel Michel verfügt über einige Autostellplätze im Innenhof. Über die Preise kann ich aber keine Angaben machen, da verweise ich lieber auf die hier verlinkte HP. Was mich weniger „Erfreut“ hatte, dass ausgerechnet diese Abstellmöglichkeit direkt vor unserem Fenster gewesen ist :-(((! Einige der Gäste haben aber auf andere wenig Rücksicht genommen (mitten in der Nacht), als sie ein „Soundcheck“ ihres fahrbaren „Untersatzes“ getestet haben… So viel zum Thema „ruhiges“ Zimmer.
Laut eigenen Angaben (hat sich anscheinend nichts daran geändert) sind noch nicht alle Räume fertig saniert. Da mir wichtig gewesen ist, dass es über eine Badewanne verfügen soll, war es (anscheinend) einer von den „älteren“ gewesen. Das Zimmer verfügt über sehr bequeme Betten, die Einrichtung ist aus meiner Sicht eher zweckdienlich. Es besteht aus einem Tisch, Stuhl, Sessel, einem Flachbildfernseher und einem Safe. Zu meiner Freude war der hauseigene W-LAN-Netz besser als der „Ruf“ einer solchen Verbindung in der Region! Habe mehrmals im Netz gesucht, was bestens geklappt hatte.
Das Badezimmer ist sehr klein bemessen aber im Gegensatz zu den vielen negativen Darstellungen im Internet gab es keinen Grund sich über deren Sauberkeit zu ärgern. Was aber auf uns sehr befremdlich gewirkt hatte, dass trotz wir die Bade- und Handtücher gerne behalten hätten (gab keine Veranlassung sie zu wechseln) wurde das trotzdem gemacht. Dann frage ich mich, warum der Hinweis auf die „Umwelt“ gegeben wird, wenn es sich als eine leere Floskel herausstellt :-/.
Während unseres Aufenthalts hätte ich gerne das Schwimmbad benutzt, leider ist das nicht allen Gästen gestattet :-/! Diese Info hätte ich gerne vorab gehabt, als ich meinen Koffer gepackt habe. Innerhalb des Hotels Michel gibt es mehrere Kategorien, zwischen denen man wählen kann. Nur durch die Buchung des teuren „Superior Zimmers“ wäre das möglich gewesen. Bei einem allgemeinen Hinweis, dass es „vorhanden“ ist, geht man nicht davon aus, dass es solche „Einschränkungen“ gibt. Diese Angabe ist auf jeden Fall auf der hier verlinkten Seite vorhanden. Ob das neuerdings geschehen ist, kann ich nicht mehr sagen.
Bei uns fängt der Tag mit einem reichhaltigem Frühstück an. Hier werden alle Wünsche nicht nur erfüllt, sondern auch übertroffen! Hier muss ich mich für den hervorragenden Service bedanken! Warum nicht überall so! Frau „M.“ schien so eine „gute Seele“ zu sein, die einem in sehr positiver Erinnerung geblieben ist. Wir hatten den Eindruck gehabt, dass sie dort „rund um die Uhr“ tätig wäre. Morgens bei der Frühstücksausgabe, am Nachmittag im angeschlossenen Restaurant oder Abends an der Bar. Diese haben wir aber nicht angesteuert, auch wenn wir das in Erwägung gezogen haben. Bei ihr hat man sich als Gast, nicht nur der Bezeichnung nach, gefühlt ohne das man es als „lästig“ oder aufgetragen empfunden zu haben! Dabei immer gelassen (auch beim größten Andrang), sehr gut gelaunt und vor allem sehr aufmerksam! Einfach ein „Träumchen“ :-)))!
Was ich zum Schluss als Insiderinfos auf den Weg nehmen möchte: auch wenn es eigenwillig klingt, wenn man den „kürzesten“ Weg zur Altstadt wissen möchte, führt dieser über die 3. Etage! Kein Scherz! Dort kann man sich die historischen Fotos der Gründerfamilie anschauen! Auf mehreren Wänden gibt es Darstellungen der Fachwerkhäuser in der Stadt (gegenüber des Restaurants).
Wenn man sich als Langschläfer „outen“ sollte, dem empfehle ich am Sonn- und Feiertagen den (ebenfalls inklusive) Brunch zu testen! Uns hat es bestens geschmeckt! Das ist sogar bis 14 Uhr möglich. Mir ist klar, dass nicht jeder seinen Tag mit einer Tasse Suppe beginnen möchte aber diese habe ich mir (zu Mittagszeit) gegönnt ;-). Der Kaffee hat meinem Partner nicht so dolle geschmeckt. Geschmäcker sind eben unterschiedlich.
Irgendwie zeigt sich ein sehr durchwachsenes Bild, wenn man die Vor- und Nachteile gegen einander abwägt. Insgesamt möchten wir 3 Sterne an der Stelle vergeben, was ich nach Rücksprache mit meinem Partner geben möchte.[verkleinern]