Eigentlich war ich sehr gespannt auf die St. Klarakirche gewesen, denn auf der Homepage sah es wirklich vielversprechend aus, doch bei näherer Betrachtung überwiegen eher die modernen Elemente bei dieser ehemaligen Klause der Klarissinen, der nach ihrer Gründerin im Jahre 1339 benannt wurde. Von dem ursprünglichen Bau, ist nur der Chor übrig geblieben. Zu seinen beiden Seiten stehen mittelalterliche Altäre, zum einen auf der linken Seite Maria mit Jesusknaben und zwei Heiligen zu beiden Seiten,... weiterlesen sowie auf der anderen das Leben Christi. Beide sind farbig gefasst und jeweils mit 2 Seitenflügeln versehen.
Was ich noch in keiner anderen Kirche gesehen habe, war dass das Kreuz sich auf der Orgelempore befunden hatte, und nicht wie sonst im Innenraum selbst, leider waren die Lichtverhältnisse zu schlecht, um es abzulichten.
Wie viele andere Bauwerke der Stadt ist sie während des 2. Weltkriegs ausgebrannt gewesen, doch man hat sich mit deren Aufbau reichlich Zeit gelassen, denn damit wurde erst 1950 begonnen und dauerte bis 1955, das verkündet jedenfalls die Tafel auf der Außenwand der Kirche.
Wenn man rein kommt, erwartet den Besucher eine moderne Farbexplosion, denn die Glaswand, die die ganze rechte Seite einnimmt, ist verschiedenfarbig eingefärbt, doch man kann sie schlecht einfangen, wegen der fehlenden bzw. minimalen Lichteinstrahlung von außen. Das ist zu einen dadurch verursacht, dass man hier großzügig Beton verwendet hatte, nur der Bereich auf der linken Seite ist mit Milchglas versehen. Dort fallen paar Sonnenstrahlen ein. Je nach dem wann man es besucht, können diese sehr unterschiedlich ausfallen.
Auf der anderen Seite steht die Frühgotische Madonna, um die die Farbstreifen wie eine Welle um schweben, genau das Gegenteil stellt die leicht versteckte Namesgeberin dieses Ortes die Ordensgründerin und Begleiterin vom Hl. Franziskus – Heilige Klara in ihrer dunklen Nonentracht. Dieser Bereich wird allgemein als Pirckheimerkapelle bezeichnet. Es soll den Trennraum der ursprünglich geherrscht hatte, zwischen den Nonnen und der Außenwelt bis zur deren Auflösung im Jahr 1574 darstellen.
Diese Erscheinung wurde bewusst so gewählt, denn seit Ende 2007 handelt es sich um eine offene Kirche, doch in seiner Geschichte hat viele Überraschungen zu bieten in seinen fast 790 Jährigen Bestehungszeit. Zuerst war sie zwischen 1224-1574 ein Konvent, für die nächsten Jahrhunderte bis 1806 diente sie als protestantische Predigerkirche. Wenn man dankt, dass sie im Anschluss erneut katholisch wurde, der irrt, denn das geschah erst 1854, doch was war sie in der Zwischenzeit? Bei der Säkularisation ist man nicht zimperlich mit solchen Bauten umgegangen, denn in diesem Fall wurde sie als Lager genutzt, im Jahr der Revolution – 1848 sogar für die Munition.
Das alles ist schon beachtlich, doch in seiner heutigen – sehr modernen Prägung sieht es sehr gewöhnungsbedürftig aus, deshalb vergebe ich wohlwollende 3 Sterne, es gibt schon schönere in dieser Stadt.[verkleinern]