Der SWR "bedient" die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit Hörfunk und Fernsehen.
In Zeiten von Internetradio und -TV ist er auch für andere Regionen erreichbar. Wenn man's mag ...
Mein Erfahrungsbericht bezieht sich auf den SWR-Hörfunk.
Dort schwerpunktmäßig auf SWR1 Baden-Württemberg.
In die anderen Hörfunkprogramme höre ich selten oder nie rein.
SWR2 deckt als "Kulturradio" die Musikinteressen von Klassik bis Jazz ab.
Für den Pop- und Klamauksender SWR3... weiterlesen bin ich zu alt bzw. der dort als "Comedy" bezeichnete Humor hat nicht meine Wellenlänge.
SWR4 ist etwas für Fans des deutschen Schlagers bis hin zur "Volksmusik"; das könnte ich allenfalls mit mehr als 2 Promille Blutalkoholgehalt aufwärts ertragen (ich hab's mal getestet).
Allmählich scheine ich jedoch auch aus SWR1 "herauszuwachsen".
Es ist wie beim Gift: In kleinen Dosen wie zum Beispiel während einer kurzen Autofahrt kann man das hören, auch der Verkehrsmeldungen und der Nachrichten im Halbstundenrhythmus wegen.
Hört man längere Zeit zu, droht "Unbill".
Woran liegt's?
Am Musikprogramm:
Auch wenn die Programmmacher nicht müde werden, das Gegeneil zu beteuern: beim längeren Zuhören beschleicht einen der Eindruck, dass die Musik aus gefühlten 150 Musiktiteln ausgewählt wird. Und das zu Zeiten, in denen die Musik vom Datenserver kommt und man nicht mehr in den Keller gehen muss, um LPs zu holen.
Vor einiger Zeit hat man sich bei SWR1 von der Philosophie verabschiedet, Hörerinnen und Hörer vorwiegend mit "guter alter" Rock- und Popmusik der 1960-er bis 1980-er zu unterhalten. Meinetwegen dürfen die gerne auch "Neueres" spielen. Dann aber nicht nur "Trällerliesen" und "Jauler", deren "Musik" man in ein paar Jahren wieder vergessen haben wird, weil sie schlecht gemacht ist und nur auf das schnelle Geld abzielt.
Am "Rest":
SWR1-Leute ist eigentlich eine interessante Vormittagssendung (10 bis 12 Uhr), bei der Menschen aus allen denkbaren Lebensbereichen interviewt werden. Da diese Sendung auch schon sehr lange läuft, hat man als regelmäßiger Hörer das Gefühl, dass die Quote derjenigen Studiogäste ständig steigt, die nur ihre Bücher promoten wollen und ihr Routinegelaber abspulen, weil sie damit von Sender zu Sender hausieren gehen.
Deshalb ist es höchste Zeit für neue Konzepte.
Das gilt ganz besonders für ein 30 Jahre altes Konzept, das - in "täglich grüßt das Murmeltier"-Manier - Ende Oktober jeden Jahres dazu führt, dass ich eine ganze Woche lang vom Radio- auf's MP3-Hören umsteige:
Die SWR1 Hitparade, bei der die Hörer (weshalb eigentlich nicht auch in der übrigen Zeit?) abstimmen dürfen, welche Musik gespielt wird.
Aus dem Abstimmungsergebnis wird dann die aus 1.000 Musiktiteln bestehende SWR1-Hitparade. Diese ist am Ende in etwa so spannend wie "Dinner for One" an Silvester, denn jedes Jahr geht es eigentlich nur darum, ob wieder "Stairway to Heaven", "Child in Time" oder aber "Bohemian Rhapsody" das Rennen macht.
Ach ja, da sind dann ja noch die Hitparaden-Moderatorinnen und -Moderatoren, die sich selbst feiern und den Verdacht aufkommen lassen, dass ihr Frohsinn ein Produkt der Pharmaindustrie ist.
Hört endlich auf mit dem Blödsinn. 30 Jahre sind genug.
Fazit: SWR1-Baden-Württemberg. Ein Radiosender, der früher mal richtig gut war. Aktuell kann ich leider nur (aufgerundet) 3 Sterne geben.[verkleinern]