Berlin ist feuerwehrmäßig gut ausgestattet. Eine so große Stadt hat natürlich eine Berufsfeuerwehr. Dazu gibt es etliche freiwillige Feuerwehren, teilweise mit eigenem Ausrückbezirk. Die Zentrale befindet sich in Mitte. Die Wachen sind über die ganze Stadt verteilt. Einzelheiten finden sich auf der Website.
Die Feuerwehrleute arbeiten hochprofessionell. Sie sind meist innerhalb weniger Minuten vor Ort. Dann gilt es, Brände zu bekämpfen, Menschenleben zu retten oder Gefahren zu... weiterlesen
beseitigen.
Während der „Eiszeit“ im Dezember 2010 und auch im gerade vergangenen Winter habe ich sie oft dabei gesehen, wie sie Eiszapfen von Dächern abschlugen. Diese Einsätze werden den Hausbesitzern in Rechnung gestellt – diese könnten schließlich selbst für Abhilfe sorgen.
Einmal wurde ein Herzinfarktpatient aus einem Restaurant abtransportiert. Wir saßen in einem anderen Bereich des Lokals. Wenn wir nicht zufällig in die Richtung zum Fenster geschaut hätten, wäre der Rettungseinsatz von uns gar nicht bemerkt worden. Sie kamen mit einem Rollstuhl rein, verständigten sich per Handzeichen, kein Mucks war zu hören. Der Patient wurde in den Rollstuhl gehoben, hinausgeschoben – und das war‘s. Keine Aufregung, gar nichts.
Vor einigen Jahren wurde eine Nachbarin von uns ins Krankenhaus gebracht. Wir wurden aufmerksam, weil wir unbekannte Geräusche und Verständigung per Funkgerät vor der Tür hörten. Die Männer waren heilfroh, als wir ihnen verkündeten, wir hätten einen Schlüssel zur Wohnung (den die Nachbarin uns mal gegeben hatte). Aber warum kamen sie mit so großem Bahnhof? Nicht nur ein Krankenwagen, sondern noch ein Gerätewagen und etliche Feuerwehrmänner. Auf unsere Frage hieß es, ‚Wir wussten nicht, was uns erwartet. Wir hatten einen Notruf, eine hilflose Person in einer Wohnung. Wir hätten vielleicht aus dem vierten Stock über Drehleiter jemanden retten müssen‘.
Bei einem Einsatz mussten sie sich beeilen: auf einer Hauptstraße war ein mit Gips beladener LKW verunglückt. Der Gips verteilte sich auf der Straße – und es fing an zu regnen. Sie mussten schnell sein, um den Gips schleunigst einzusammeln. Zum Glück war die nächstgelegene Wache gleich um die Ecke.
Ärgerlich sind erfundene Notrufe. In einer Großstadt wird sich das wohl nicht vermeiden lassen – es gibt immer gelangweilte Menschen, die nichts zu tun haben.
Auch abseits spektakulärer Großeinsätze wie dem Dachbrand in der Berliner Philharmonie habe ich großen Respekt vor der Arbeit der Wehrleute. Es ist ein beruhigendes Gefühl, die Hilfe in der Nähe zu wissen. Hoffen wir, dass es so bleibt und nicht wieder am falschen Ende gespart wird.[verkleinern]