Die 1958 geschaffene, etwa lebensgroße Bronze-Skulptur „Vater mit Kind“ der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger steht auf einer Grünfläche im Müggelpark Friedrichshagen, nur wenige Meter von Müggelsee und Spree entfernt. Sie stellt einen Mann dar, der sein kleines Kind auf den Schultern trägt.
Die Skulptur war das erste Kunstobjekt in dem beliebten Park am Müggelsee. Nach der Wende wurde die Skulptur, die sich im Besitz des Stadtbezirks Treptow-Köpenick befindet, wiederholt Opfer von... weiterlesen
vandalistischen Farbattacken.
Ingeborg Hunzinger:
1915 in Berlin geboren, trat sie 1932 in die KPD ein und begann 1935 ein Kunststudium in Berlin. Die Reichskulturkammer verbot der Kommunistin und Halbjüdin 1939 das Studium und verhängte ein Berufsverbot. Hunzinger emigrierte nach Italien, setze dort ihre Studien fort und lernte den deutschen Maler Helmut Ruhmer kennen, dem sie 1942 zurück nach Deutschland in den Schwarzwald folgte. Heiraten durften sie wegen der Nürnberger Rassegesetze allerdings nicht.
Nachdem Ruhmer am Ende des 2. Weltkrieges gefallen war, blieb Hunzinger im Schwarzwald und baute die örtliche KPD-Gruppe mit auf. Mit ihrem neuen Lebensgefährten, dem kommunistischen Spanienkämpfer Adolf Hunzinger, zog sie 1949 in den sowjetischen Sektor Berlins und trat in die SED ein. Sie heiratete Hunzinger und nahm an der Kunsthochschule Weißensee, ua. als Meisterschülerin von Fritz Cremer und Gustav Seitz, ihr Studium wieder auf. Später war sie selbst Dozentin an dieser Hochschule.
Nach ihrer Scheidung von Hunzinger eröffnete sie im Berliner Ortsteil Rahnsdorf ein eigenes Atelier und heiratete in den 1960er Jahren den Bildhauer Robert Riehl.
Oft fand sie ihre Motive im Leben der Menschen in der DDR. Die ihr von der DDR-Regierung angetragenen hohen Auszeichnungen lehnte Hunzinger ab, da sie die Bevormundung der DDR-Kunstszene durch Partei und Regierung unwürdig fand.
Ingeborg Hunzinger starb 2009 in Berlin.
Fazit zur Skulptur: Lebensnahe Darstellung.[verkleinern]