Hier am Kastanienwäldchen, hinter der Neuen Wache, vor der Singakademie, dem heutigen Gorki-Theater und neben der Humboldt-Universität, sollte zum hundertsten Todestag des großen Dichters ein Denkmal errichtet werden.
Heine war ja mal in der juristischen Fakultät der Berliner Universität eingeschrieben, das passte also als repräsentativer Standort.
Der Denkmal-Entwurf des bedeutenden Bildhauers Waldemar Grzimek passte den damaligen »Verantwortlichen« nicht, es war die Zeit der heftigen... weiterlesen
Formalismus-Diskussionen.
Grzimeks Plastik, der sitzende Heine und ein umlaufendes Sockelrelief, wurden gegossen, aber erst mal nichtöffentlich zwischengelagert, um dann 1958 im »Park am Weinbergsweg« aufgestellt zu werden.
Nach »Mauer und Stacheldraht« wollte ausgerechnet ein CDU-Kultursenator das Heine-Denkmal an den Platz nahe der neuen Wache umsetzen, das brachte Proteste der Weinbergsweg-Park-Freunde.
Großzügig spendete der Mäzen Dussmann einen weiteren Abguss, der dann 2002 an diesem Standort enthüllt wurde.
Es gibt somit zwei identische Heine-Denkmäler von Waldemar Grzimek in Berlin, natürlich sind beides Originale. Das zweite ist keine Kopie, wie vielerorts fälschlich behauptet, sondern ein zweiter Abguss vom vorhanden Original-Gips des Bildhauers.
2010 hat sich Bremen auch noch eine Fassung gießen und neben der wunderbaren Bremischen Kunsthalle aufstellen lassen. (Vielleicht hat der Berliner Zweitguss die Erben auf die Idee gebracht.)[verkleinern]